[Mythologie] Mythen der Antike: Die Liebschaften des Zeus

Zeus hatte je nach Quelle zwischen 45 und 66 Kinder gehabt. Schon in dieser Reihe »Mythen der Antike« sind einige Liebschaften etwas ausführlicher dargestellt. So ist auch verständlich, dass dieses Buch nicht alle Liebschaften des Zeus enthält, sondern nur eine Auswahl davon.

Zeus als der Gottvater und mächtigste aller Götter (in der griechischen Mythologie) nimmt sich das Recht heraus, seinen Samen dort einzupflanzen, wo und wie es ihm beliebt. Entweder er verführt die Frauen oder er offenbart sich in anderer menschlicher oder tierischer Gestalt. Er schreckt aber auch nicht davor zurück, seinen Samen mit Gewalt einzupflanzen, was einer Vergewaltigung gleichkommt.

In seinen Erklärungen am Ende des Bandes gibt Luc Ferry wieder einen Einblick in die Mythologie und erläutert, dass Zeus nicht nur von den Menschen und dem Sex mit ihnen besessen war, sondern er zeigt auch, dass Zeus immer bestrebt war, das (kosmische) Gleichgewicht zu erhalten.

Es gibt durchaus abweichende Quellen, so dass z.B. bei Wikipedia zu lesen ist, dass Zeus mit Nemesis lediglich Helena gezeugt hat und in diesem Band zusätzlich Polydeukes. Es geht in diesem Buch aber mehr darum, wie Zeus seinen Willen einfordert. Immerhin vor den Augen seiner Ehefrau Hera. Wir dürften uns alle einige sein, dass Zeus in keinerlei Hinsicht ein Vorbild darstellt.

Zeichnerisch werden die Liebschaften im klassischen Stil gezeigt. Das Cover finde ich etwas unpassend. Nicht weil es einen besonderen Zeichenstil zeigt, sondern weil es vermittelt, dass Zeus Sklavinnen gehabt hat. Dem ist natürlich nicht so gewesen. Es werden zudem viele nackte Frauen gezeigt, wobei es niemals pornografisch wird. Nackte Männer kommen hingegen nur selten vor.

Fazit

Ich denke, dass es gerechtfertigt gewesen wäre, wenn dieser Band umfangreicher ausgefallen worden wäre. Auf den knapp 60 Seiten lassen sich eben nur einige Liebschaften und Kindszeugungen darstellen. So liegt der Schwerpunkt eher punktuell auf einigen wesentlichen bzw. einflussreichen Kindszeugungen, die sich teils auch schon in dieser Reihe gezeigt haben.

liebschaften des zeus

Titel: Mythen der Antike: Die Liebschaften des Zeus
Autor: Ferry, Luc
Illustrator: Duarte, Carlos Rafael
Genre: Mythologie
Seitenzahl: 56
Verlag: Splitter Verlag
Band: 24 von 27

4/5

Originaltitel: Les Amours de Zeus
Übersetzer: Harald Sachse
Herkunft: Frankreich
Jahr: 2022 / 2023 (org./dt.)

Derzeit gibt es 27 Bände der “Mythen-der-Antike“-Reihe von Luc Ferry aus dem Splitter Verlag (vermutlich sind aber mehr in Planung). Alle Bände der Reihe habe ich in einer Übersicht vorgestellt. 

In meiner persönlichen Übersicht der empfehlenswerten Graphic Novels und Comics finden sich viele lesenswerte und zum Teil sehr beeindruckende Werke, die alle auf ihre Art und Weise einen Blick wert sind.

Werbung: Es gibt eine Übersicht zu allen Büchern bei Amazon (Werbelink) und beim Splitter Verlag (unbezahlter Infolink).

2 Kommentare

  1. Zeus und Vergewaltigung

    Die unsterblichen Götter vergewaltigen im Rahmen der griechischen Mythologie ständig Frauen (Göttinnen, Halbgöttinnen und sterbliche Frauen). Zeus ist dafür weltberühmt, allerdings kommt direkt im Anschluss Poseidon. Auch Poseidon (Neptun) vergewaltigt Frauen nach Lust und Laune. Der griechische Zeus heißt römisch Jupiter.

    Kallisto

    Was diese Vergewaltigungen betrifft, ist die Geschichte der Kallisto sehr berühmt. Kallisto befand sich im Gefolge der jungfräulichen Artemis. Da hatte Zeus die Gestalt der Artemis angenommen, um sich an Kallisto heranzuschleichen. Im Anschluss vergewaltigte Zeus die wunderschöne Kallisto, wurde dafür allerdings nicht bestraft. Kallisto traf es stattdessen knüppeldick. Warum? Siehe ->

    https://www.mythologie-antike.com/t151-kallisto-wird-als-nymphe-halbgottin-und-dienerin-der-artemis-uberliefert

  2. “Wir dürften uns alle einige sein, dass Zeus in keinerlei Hinsicht ein Vorbild darstellt.”

    Darauf muss natürlich wirklich aufmerksam gemacht werden. Diese unsterblichen Götter – allen voran Zeus – halten sich in keiner Weise an das Strafgesetzbuch (StGB). Die Götter können daher nicht als Vorbilder betrachtet werden.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert