Die Lovecraft-Adaptionen von Gou Tanabe

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Wenn jemand den Namen Lovecraft in den Mund nimmt, dann hört man schon fast ehr­fürch­ti­ges Raunen aus dem ima­gi­nä­ren Publikum. Nachdem ich die Texte von Lovecraft gele­sen habe, muss­te ich lei­der fest­stel­len, dass mir die­se nicht so recht zusag­ten. Zumindest sind es nicht die­se Art von zeit­lo­sen Meisterwerken, wie sie oft­mals gehan­delt wer­den.

Ganz anders sieht das bei den Graphic Novel Adaptionen von Gou Tanabe aus. Er bleibt zwar dicht bei den jewei­li­gen Vorlagen, aber er gibt ihnen auch eine gehö­ri­ge Portion Eigeninterpretation mit, so dass zumin­dest in mei­nem Fall ich viel eher von den Erzählungen ange­spro­chen wur­de als von den Originalgeschichten.

Diese Seite dient als Übersicht über die Werke von Gou Tanabe, nach­dem ich ein wenig den Überblick ver­lo­ren hat­te. Vielleicht hilft die­se auch ande­ren Lesern, die wis­sen möch­ten, wel­che Bücher der Künstler mitt­ler­wei­le adap­tiert hat. 

Die Cover sind mit mei­nen jewei­li­gen Buchvorstellungen ver­linkt.

Als Gesamtkunstwerk fin­de ich es sehr ein­drucks­voll, wie atmo­sphä­risch Gou Tanabe “Das Grauen von Dunwich” als Manga umge­setzt hat. Eine Atmosphäre, in die ich mich gern hab rein­zie­hen las­sen. Im zwei­ten Teil schwä­chelt die Adaption ein wenig, da mir so man­ches etwas zu schwam­mig dar­ge­stellt wur­de. Dennoch war auch die­ser Band gut erzählt und span­nend. Das Finale der Trilogie konn­te mich dann wie­der voll und ganz über­zeu­gen.

Diese vier­tei­li­ge Graphic-Novel-Umsetzung der Kurzgeschichte “Berge des Wahnsinns”, konn­te Gou Tanabe deut­lich atmo­sphä­ri­scher erzäh­len. Zudem hat der Autor und Zeichner den Text abge­än­dert (oder die Unterschiede kom­men durch die Doppel-Übersetzung zustan­de), wodurch die Aussagekraft leicht geän­dert wur­de. Zum Positiven.

Die Illustrationen sind dar­über hin­aus sehr klas­se und bom­bas­tisch gewor­den, wodurch die­ser klas­si­sche Eindruck einer Expedition aus den 1920ern ent­steht. Wirklich ganz gro­ßes Kino und sehr zu emp­feh­len.

Eine klei­ner Anmerkung am Rande: In den Verkaufsportalen wur­den teil­wei­se die Cover ver­tauscht bzw. die Titel nicht kor­rekt ange­ge­ben. Man muss ein wenig auf­pas­sen, wel­chen Band man tat­säch­lich bestellt. Hier sind auf jeden Fall die vier Bände mit den kor­rek­ten Covern auf­ge­führt.

Was ist wahr und was ist Illusion bzw. Halluzination? Eine zen­tra­le Frage im Lovecraftschen Universum. Es ist auf jeden Fall ein fas­zi­nie­ren­der Gedanke, dass in den Tiefen der Erde Geheimnisse schlum­mern, von denen wir nicht die gerings­te Ahnung haben. Gou Tanabe hat es zumin­dest wie­der ein­mal sehr impo­sant geschafft, die Erzählung “Der Schatten aus der Zeit” von H.P. Lovecraft ein­drucks­voll als Graphic Novel zu adap­tie­ren.

Vorsicht beim Kauf der Bücher. Die eComics wur­den in zwei Teile geteilt, wäh­rend die Printausgabe bei­de Teile ent­hält! Daher auch die unter­schied­li­chen Preise.

Die Vorstellung von “Der Schatten über Innsmouth” hat sich ein wenig ver­zö­gert. Nun sind bei­de Reviews online und zei­gen, dass auch die­se Adaption gelun­gen ist.

Vorsicht beim Kauf der Bücher. Auch bei die­ser Umsetzung wur­den die eComics in zwei Teile geteilt, wäh­rend die Printausgabe bei­de Teile ent­hält! Daher auch die unter­schied­li­chen Preise.

Die Bücher in die­sem Kasten sind alle­samt Einzelbände. Auch die­se Geschichten hat Gou Tanabe gut umge­setzt. Es hat mir nur ein Buch nicht son­der­lich gefal­len:

Hier und da muss der Käufer ein wenig auf­pas­sen, da der Verlag bzw. die Verkaufsportale bei man­chen Büchern ein wenig durch­ein­an­der­ge­ra­ten sind. Auf sol­che Feinheiten wei­se ich i.d.R. am Ende mei­ner Reviews hin.

In der Anthologie “Der Außenseiter und ande­re Geschichten” fin­det sich nur die ers­te Kurzgeschichte als Lovecraft-Adaption. Mir haben die ande­ren nicht durch­gän­gig gefal­len, den­noch ist es viel­leicht für Horror-Manga-Tanabe-Fans einen Blick wert.

Mit den Büchern von H.P. Lovecraft hade­re ich ein wenig. Die Texte sind mir teils zu alt­ba­cken und die Geschichten zu lang­at­mig erzählt. Er redet viel um den hei­ßen Brei her­um und kommt sel­ten auf den Punkt.

Es gibt eini­ge Verlage, die die Kurzgeschichten als Sammelbände im Programm haben. Im Festa-Verlag fin­den sich die­se bei­den Zusammenstellungen (dies sind also kei­ne Graphic Novels, son­dern die Vorlagen, die Tanabe umge­setzt hat). Auf mei­ner Rezensionsseite zu bei­den Büchern fin­det sich eine Auflistung der Kurzgeschichten, die sich in den Büchern fin­den.