[Thriller] Schlüssel 17

Buchcover Schluessel 17

Titel: Schlüssel 17 (Tom Babylon-Serie, Band 1)
Autor: Raabe, Marc
Genre: Psychothriller
Verlag: Ullstein
Wertung: ★★★★★
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Ein beschau­li­ches klei­nes Stück Kriminalgeschichte, dass line­ar und ruhig erzählt durch lite­ra­ri­sche Gewässer düm­pelt, bekommt der Leser nicht, wenn er sich dem neu­en Thriller von Marc Raabe wid­met. Vielmehr han­delt es sich bei die­sem Buch um einen viel­schich­ti­gen – man möge mir den viel­leicht schon arg abge­nutz­ten Begriff ver­zei­hen – Pageturner.

Rasant erzählt

Dieses Buch ist durch und durch ein Thriller. Kurze Kapitel, schnel­le Szenenwechsel, diver­se zeit­li­che Sprünge und meh­re­re Handlungsstränge machen beim Lesen ein­fach nur Spaß. Dazu wenig ver­schach­tel­te Sätze, die schnell auf den Punkt kom­men und auf die blu­mi­gen Beschreibungen ver­zich­ten, die mir im Fantasygenre vor allem in letz­ter Zeit ver­mehrt und die Augen gekom­men sind.

Da mag ich es ver­zei­hen, dass die Geschichte zwar kom­plex ist, die­se zuwei­len aber arg kon­stru­iert wirkt. Manchmal ist Freund Zufall zu oft am Start, um den Leser in die Irre zu füh­ren. Deutlich ange­neh­mer ist der Umstand, dass die­ser Thriller in Deutschland ange­sie­delt ist und somit der Wiedererkennungswert für den Leser sehr hoch ist. Ich fin­de es sehr ange­nehm, dass der Autor nicht dem Trend folgt, die Handlung (meist unnö­ti­ger­wei­se) nach Übersee zu ver­le­gen.

Gewollt konstruiert

Dieses Buch ist der Auftakt einer neu­en Thriller-Reihe, wobei der Protagonist Tom Babylon im Mittelpunkt ste­hen wird. Dabei han­delt es sich um eine facet­ten­rei­che und leicht abson­der­li­che Hauptfigur. Markant ist die Verknüpfung von sei­ner Vergangenheit mit den Ereignissen der Gegenwart. Was selbst­re­dend damit ein­her­geht, dass die Handlungsstränge über ver­schie­de­ne Ebenen mit­ein­an­der ver­knüpft sind.

Die Charaktere – Haupt- wie Nebenfiguren – han­deln zuwei­len zwar etwas eigen­wil­lig, dafür im Großen und Ganzen authen­tisch. Und immer der­ge­stalt, dass ich als Leser immer wis­sen möch­te, wie es wei­ter­geht.

Ende offen?

Der eigent­li­che Fall in die­sem Buch wird grund­sätz­lich auf­ge­klärt. Und dann auch wie­der nicht. Das Ende wird recht gestrafft erzählt und der Leser muss sich schon arg kon­zen­trie­ren, um die ein­zel­nen Handlungsstränge zusam­men­zu­fü­gen. Allerdings blei­ben eini­ge Aspekte der Geschichte unge­klärt, so dass es sich hier um ein – sozu­sa­gen – halb­of­fe­nes Ende han­delt.

Wer alle Aspekte der Geschichte auf­ge­klärt wis­sen möch­te, muss auf die Folgeteile der Serie war­ten. Wer das nicht mag, soll­te von die­sem Buch Abstand neh­men und erst auf die Veröffentlichung der wei­te­ren Teile war­ten.

Fazit

Dieser Thriller hat es in sich und weiß den Leser an die Seiten zu bin­den. Durch eine geschick­te Erzählweise wur­de das Buch nie lang­wei­lig und der Spannungsbogen wur­de über wei­te Teile des Buchs auf­recht gehal­ten. So muss ein Psychothriller sein.

Da ver­schmer­ze ich ger­ne, dass das ein oder ande­re Handlungsdetail ein biss­chen zu sehr zufäl­lig ein­ge­baut wur­de und dass das Buch nicht all sei­ne Handlungsstränge zu Ende bringt. Freunde rasan­ter und ver­schach­tel­ter Geschichten wer­den an die­sem Buch ihre wah­re Freude haben.

 

Dem Autor ist ein wirk­lich guter Webauftritt gelun­gen, der den Leser mit wei­te­ren Informationen zu den Hintergründen die­ses Buchs ver­sorgt. Dort fin­det sich auch eine Leseprobe zu die­sem Buch.


Dieses Buch wur­de mir im Rahmen einer Lovelybooks-Leserunde zur Verfügung gestellt.
Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­den sich auf der Verlagsübersicht.
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3 Kommentare

  1. Wir stim­men bei­de in der Beschreibung des Buches mit allen Stärken und Schwächen über­ein. Allerdings kom­men wir zu einem unter­schied­li­chen Ergebnis, denn die kri­ti­sier­ten Aspekte haben mich mehr gestört als Dich. Aber das ist am Ende immer noch eine Frage des per­sön­li­chen Geschmacks.
    Ich habe Deine schö­ne Rezension gleich mal bei mei­ner ver­linkt.

    LG Gabi

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