Schwarz: Der dunkle Turm 1

schwarzDer Mann in Schwarz floh durch die Wüste, und der Revolvermann folg­te ihm.

Dieser ers­te Satz ist nach eige­nen Aussagen von Stephen King der bes­te Buchanfang, der ihm je geglückt ist. Und mar­kiert gleich­zei­tig den Anfang des “Dunklen Turm Zyklus”.

So sieht mei­ne deut­sche Erstausgabe von Schwarz aus, das mitt­ler­wei­le nicht mehr erhält­lich ist. Und das aus guten Grund. Denn am Ende des Nachworts steht fol­gen­des:
Ich weiß nur eines: Irgendwann ein­mal, zu einem magi­schen Zeitpunkt, wird es einen pur­pur­ro­ten Abend geben (einen Abend, der für Romantik wie geschaf­fen ist!), an dem Roland zu sei­nem Dunklen Turm kom­men, ins Horn sto­ßen und sich ihm nähern wird … und wenn ich jemals dort ankom­me, sind Sie die ers­ten, die es erfah­ren.

Man muss den sieb­ten Teil “Der Turm” gele­sen haben, um zu erken­nen, dass Stephen King sei­ne ers­ten Bücher über­ar­bei­ten muss­te.

Es ist vor allem das Horn, das auch bei der kom­men­den Verfilmung der Bücher eine ent­schei­den­de Rolle spie­len wird. Und es macht deut­lich, welch gewal­ti­ges Werk der Leser vor sich hat, der den gesam­ten Zyklus lesen möch­te. An die­ser Stelle sei nur so viel gesagt: Roland hat am Ende kein Horn, in das er sto­ßen kann. Weshalb das Nachwort in der aktu­el­len Ausgabe gänz­lich ent­fernt wur­de.

Das Gesamtwerk vor Augen

Wer jetzt das Gesamtwerk ange­hen möch­te, weiß, dass alle Teile geschrie­ben sind. Wer die­ses Buch wie ich kurz nach der Veröffentlichung gele­sen hat, war viel­leicht zuerst ver­wirrt. Dieser ers­te Teil wirft mehr Fragen auf, als er beant­wor­tet. Vieles bleibt im Dunklen und noch mehr unbe­ant­wor­tet. Das kann den Leser depri­mie­ren.

Hier gilt es, die Parole aus­zu­spre­chen, dass es sich lohnt dran­zu­blei­ben. Viele gro­ße Werke haben einen zähen Anfang. Man den­ke nur an das groß­ar­ti­ge Werk “Der Herr der Ringe”, bei dem man sich eben­falls durch zähe ers­te Seiten kämp­fen muss. In “Schwarz” ist die­ser zähe Einstieg – typisch für King – etwas län­ger gewor­den.

Nicht umsonst habe ich zuerst einen Bericht über das Gesamtwerk geschrie­ben, bevor ich mich die­sem Einzelband wid­me.

Viele Leser füh­len sich in die­ser Geschichte ver­lo­ren, denn es ist recht schwie­rig gera­de am Anfang Roland und sei­nen Gedanken zu fol­gen. Auch die Zeitsprünge hel­fen nicht immer dabei, sich in der Geschichte zurecht zu fin­den.

Fazit

Für sich allei­ne gese­hen ist Schwarz sicher­lich kein Meisterwerk. Im Gegenteil, es ist recht schwie­ri­ge Kost. Ab Mitte des Buchs nimmt die Geschichte aller­dings an Fahrt auf und der Leser wird in die Geschichte gelenkt. Ich muss zuge­ben, dass Schwarz eines der weni­gen Bücher ist, das ich mehr als ein Mal gele­sen habe. Und beim zwei­ten Mal sind mir Bezüge zum Gesamtwerk auf­ge­fal­len, die mir beim ers­ten Lesen natür­lich so noch nicht klar waren.

Das Gesamtwerk rund um den dunk­len Turm ist sicher­lich ein gen­re­über­grei­fen­des Meisterwerk, dass sich jeder inter­es­sier­te Leser sicher nicht ent­ge­hen las­sen soll­te. Dabei spricht die Reihe sicher­lich weni­ger die Horror-Fans als viel­mehr die Freunde des Fantasy und Westerns an.

Titel: Schwarz: Der dunk­le Turm 1
Autor: King, Stephen
Genre: Genremix*
Verlag: Heyne Verlag
Wertung: ✦✦✦

*Das Buch wie die gesam­te Reihe kann kei­nem Genre zuge­ord­net wer­den.

Es gibt ins­ge­samt acht Bände in der “Dunklen-Turm-Reihe”, wobei der ach­te Band nach­ge­scho­ben wur­de und eigent­lich auch ganz gut als Einzelwerk bestehen könn­te. Defacto war die Dunkle-Turm-Reihe mit dem sieb­ten Band abge­schlos­sen.

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