[Science Fiction] Die letzte Kosmonautin

Irgendwo in einem der unzähligen Paralleluniversen. Die DDR ist nach dem zweiten Weltkrieg durch eine Erdölquelle in der Lausitz vergleichsweise wohlhabend und eine Vereinigung von DDR und BRD nicht in Sicht. Es wird der eigenen Bevölkerung ausreichend viel geboten, so dass gar nicht mal das Bedürfnis in der Bevölkerung vorhanden ist, in den Westen fliehen zu wollen.

In dieser Welt erzählt Brandon Q. Morris eine zweigleisige Geschichte. Auf der einen Seite die Geschichte der einsamen Kosmonautin in der Raumstation der DDR und auf der anderen Seite vom langweiligen Leben eines Leutnants der Volkspartei. Diese beiden Erzählstränge verlaufen erstaunlich lange unabhängig voneinander, ohne sich zu kreuzen.

Die Geschehnisse rund um die Kosmonautin machen richtig viel Spaß zu lesen und mit jeder neuen Wendung in der Geschichte ist der Leser ebenso ratlos wie sie selbst, weshalb die Dinge so merkwürdig passieren (wie immer bleibe ich wage, um nicht zu spoilern).
Etwas anders sieht es bei dem Erzählstrang des Leutnants aus. Dieser versprüht sehr viel Antipathie. Zuerst, weil er sich extrem lustlos durch das Leben schleppt, aber dennoch sehr gesetzestreu ist, sich dann kurze Zeit später in einen hormongesteuerten Teenager verwandelt, was irgendwie nur bedingt zur Geschichte passt. Leider ziehen sich manche der Kapitel dieses Handlungsfadens hin und wieder ein wenig.

Die Ereignisse entwickeln sich später zu einem etwas gewöhnungsbedürftigen Finale. So viel darf ich wohl verraten, dass der Leser vermutlich nicht darauf vorbereitet sein dürfte, was zum Ende hin offenbart wird. Ich empfehle deshalb auch erst am Ende des Romans die Ausführungen des Autors zu Theorie des Ganzen am Ende des Buch zu lesen.

Fazit

Ich muss gestehen, dass sich das Buch in eine Richtung entwickelt hat, die ich so nicht hervorgesehen habe. Das Ende und der Handlungsstrang der Kosmonautin haben mir sehr gut gefallen. Die Ereignisse rund um den Leutnant der Volkspartei hätten durchaus etwas gestrafft werden dürfen. Das Buch ist nicht ganz das, was ich erwartet hatte, aber es liest sich doch sehr gut und ist für die ein oder andere Überraschung gut.

buchcover

Titel: Die letzte Kosmonautin
Autor: Morris, Brandon Q.
Genre: Science Fiction
Seitenzahl: 416
Verlag: Fischer Verlag

4/5

Herkunft: Deutschland
Jahr: 2022

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3 Kommentare

  1. Hi Frank!

    Hm, ich weiß jetzt auch nicht so recht, was ich davon halten soll *lach*
    Der Titel hat mich hier schon ein bisschen gereizt, aber was du beschreibst, macht mich jetzt nicht wirklich neugierig muss ich zugeben… aber das ist ja auch mal gut. Auf der Wunschliste warten eh schon viel zu viele 😀

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Hi Aleshanee,
      ja, manchmal ist es schwer zu beurteilen, ob einem ein Buch gefallen wird oder nicht. So oft bist Du ja nicht in der Science Fiction unterwegs – da gäbe es dann sicher bessere Bücher, um mal einen Ausflug in dieses Genre zu machen.
      Viele Grüße
      Frank

  2. Hallo Frank,

    das Buch habe ich zumindest unter Beobachtung. Mich stört bzw. schreckt der DDR-Bezug ab, weil ich als Österreicherin nicht viel damit anfangen kann. Wie viel Hintergrundwissen braucht man zur DDR, damit man der Handlung gut folgen und sie verstehen kann? Oder ist es eher egal?

    Schöne Ostern und liebe Grüße
    Nicole

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