Was ist eigentlich eine KI? Jeder scheint zu wissen, was eine künstliche Intelligenz ausmacht, eine eindeutige Definition gibt es aber bis heute nicht. Das lässt viel Spielraum für Autoren zu, die jeweils eine Kurzgeschichte zu diesem Thema geschrieben haben.
Es haben sich insgesamt 9 Autoren gefunden, die ganz unterschiedliche Geschichten zu diesem Thema geschrieben haben. Es lebe die Vielfalt in der Literatur. Allerdings mit dem kleinen Nachteil, dass in einer solchen Anthologie meist nicht alle Geschichten den Geschmack eines jeden Lesers treffen können. Mir ist zumindest noch keine Anthologie untergekommen, von der ich behaupten konnte, dass mir alle enthaltenen Geschichten gefallen haben. Da bildet dieses Buch keine Ausnahme.
Genau genommen haben mir die Geschichten von Andreas Eschbach, Carsten Schmitt, Gundel Limberg und Michael Marrak noch am besten gefallen. Hier waren die Story, die Figuren und die Idee stimmig. Und, für mich ganz wichtig, es gab eine Pointe oder ein Überraschungsmoment. Die Geschichten der anderen Autoren liefen manchmal einfach so ins Leere. Ein Stil, den ich nicht unbedingt mag.
Umrahmt sind die Geschichten von einem Vorwort des Herausgebers Klaus N. Frick und einem umfangreicheren Nachwort des Unternehmenssprechers des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz, DFKI, Reinhard Karger. Diese beiden Texte geben einen Blick in den aktuellen Stand der Dinge. Im Grunde genommen erden diese Texte den begeisterten Leser, in dem sie aufzeigen, wie weit weg die aktuelle Forschung von einer selbstständigen KI ist.
Fazit
Diese Anthologie vereint neun Kurzgeschichten namhafter Science-Fiction-Autoren und ‑Autorinnen, wobei die Texte derart unterschiedlich sind, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass einem Leser wirklich alle Kurzgeschichten zusagen. Dennoch kann ich das Buch allen Science-Fiction-Freunden empfehlen, denn das Thema KI fasziniert uns immer wieder aufs Neue.
In dieser Anthologie finden sich die Geschichten von folgenden Autoren:
- Andreas Eschbach · Alles Geld der Welt ★★★★☆
- Judith C. Vogt · Ausstieg ★★★☆☆
- Klaus N. Frick · Der Reigen der Sandteufel ★★☆☆☆
- Stefan Lammers · Johanna ★★★☆☆
- Jannis Radeleff · Crashtestdummys ★★★☆☆
- Nele Sickel · Eine völlig legale Kiste ★★★☆☆
- Carsten Schmitt · Wagners Stimme ★★★★☆
- Gundel Limberg · Daheim ★★★★☆
- Michael Marrak · Die Sapiens-Integrale ★★★★☆
Titel: Wie künstlich ist Intelligenz? Science-Fiction-Geschichten von morgen und übermorgen
Autor: Frick, Klaus N. (Herausgeber)
Genre: Science Fiction / Anthologie
Seitenzahl: 214
Verlag: Plan 9 Verlag
Herkunft: Deutschland
Jahr: 2020 (org./dt.)
Zwei Kurzgeschichten dieser Anthologie wurden Anfang September mit dem Deutschen Science-Fiction-Preis ausgezeichnet. Weil die Homepage des Science Fiction Club Deutschlands grottig schlecht und nur schwer zu lesen ist, hier die Auflistung der Preisträger:
Der Deutsche Science-Fiction-Preis 2021 für die beste Kurzgeschichte geht an:
- Platz: »Wagners Stimme« von Carsten Schmitt, erschienen in »Wie künstlich ist Intelligenz?«, herausgegeben von Klaus N. Frick, Plan9, ISBN-13 978−3−948700−02−7
- Platz: »Die letzte Jungfrau« von T. Elling, erschienen in »Nova 29«, herausgegeben von Michael K. Iwoleit und Michael Haitel, p.machinery, ISBN-13 978−3−95765−205−8, ISSN 1864–2829
- Platz: »Die Sapiens-Integrale« von Michael Marrak, erschienen in »Wie künstlich ist Intelligenz?«, herausgegeben von Klaus N. Frick, Plan9, ISBN-13 978−3−948700−02−7
- Platz: »Angereichert« von Karsten Kruschel, erschienen in »Spektrum der Wissenschaft«, Spektrum der Wissenschaft Verlag, ISSN 0170–2971
- Platz: »Stromsperre« von Stephan Becher, erschienen in »Rebellion in Sirius City«, herausgegeben von Peggy Weber-Gehrke, Verlag für moderne Phantastik, ISBN-13 978−3−9818752−6−3
Quelle: https://www.dsfp.de/1263/dsfp-2021-die-preistraeger abgerufen am 22.09.21
Auf der gleichen Seite sind auch die ausgezeichneten Romane gelistet, die sicherlich eine gute Inspiration für weitere Lektüren sein können.
Der Deutsche Science-Fiction-Preis 2021 für den besten Roman geht an:
- Platz: »Die Sprache der Blumen« von Sven Haupt, Mystic Verlag, 400 Seiten, ISBN 978−3−947721−44−3
- Platz: »Salzgras und Lavendel« von Gabriele Behrend, p.machinery, 308 Seiten, ISBN-13 978−3−95765−208−9
- Platz: »Vakuum« von Philip P. Peterson, Fischer TOR, 494 Seiten, ISBN 978−3−596−70074−5
- Platz: »Fallender Stern« von Christoph Dittert, Piper-Verlag, 446 Seiten, ISBN 978−3−492−70537−0
- Platz: »Kikis Geheimnis [Qualityland 2.0]« von Marc Uwe Kling, Ullstein Buchverlage, 430 Seiten, ISBN 978−3−550−20102−8
- Platz: »Kohärenz« von Ralph Edenhofer, Belle Epoque Verlag, 350 Seiten, ISBN 978−3−96357−022−3
- Platz: »Perlenwelt [Der letzte Admiral Band 2]« von Dirk van den Boom, Cross Cult (Amigo Grafik), 384 Seiten, ISBN-13 978−3−96658−063−2
- Platz: »Erstkontakt [Koloniewelten Band 4, 2172 – 2230]« von Galax Acheronian, Twentysix / Kindle E‑Services, 181 Seiten (nur der Roman), ISBN-13 978−3−7407−6675−7
- Platz: »Was Preema nicht weiß« von Sameena Jehanzeb, Selbstverlag Sameena Jehanzeb, 360 Seiten, ISBN 978−3−96698−306−8
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