Der Büchernarr schreibt hauptsächlich über Bücher aus den Genres Fantasy und Horror. Manchmal schleichen sich Bücher anderer Genres in diesen Buchblog ein, so dass hier auch Biografien, historische Romane oder Kinderbücher zu finden sind.
Thriller Horror Fantasy
Es gibt Bücher, bei denen entscheidet das Ende beinah in Gänze über die Qualität des gesamten Buchs. Bermuda ist ein solches Werk, das recht spannend began, dann aber zum Ende hin deutlich nachgelassen hat.
Der Titel ist bei dem Buch natürlich Programm. Es geht um das sagenumwobene Bermudadreieck, in dem es immer wieder zu Katastrophen kommt, die sich nicht erklären lassen. Und dieses Mal wird gleich ein komplettes Kreuzfahrtschiff verschluckt, von dessen Passagieren lediglich eine kleine handvoll Menschen überlebt und fortan auf einer Insel ums Überleben kämpfen, auf der sehr ungewöhnliche Phänomene zu beobachten sind.
Der erste Teil des Buchs ist durchaus gut geschrieben und gibt zum rechten Moment die passende Dosis Spannung und Wendung. Und dann verbockt Thomas Finn das Ende, in dem er zu sehr auf Klischees setzt und die Figuren in altbackene Muster verfallen lässt. Und das zusammengepresst auf wenige Seiten, so dass die Erklärungen und Wendungen viel zu schnell kommen.
Und zu guter Letzt lässt sich der Autor auch noch ein Hintertürchen offen, in dem er dem Leser zwar Erklärungen aber keinen echten Abschluss präsentiert. Zu viele Fragen bleiben unbeantwortet oder versinken in Logiklöchern.
„Bermuda“ hätte ein guter Horror-Thriller sein können, wenn mit dem Ende nicht so vieles zunichte gemacht worden wäre, was vorher mühselig an Geschichte und Spannung aufgebaut wurde. Ich könnte jetzt auch sagen, dass es wenigstens und immerhin eine Erklärung für das Bermudadreieck gibt. Immerhin besser als ein zu offenes Ende. Aber leider tröstet das nur bedingt über das „Nullachtfünfzehn-Ende“ hinweg. Leider kann ich dieses Buch lediglich Genrefreunden empfehlen.
Titel: Bermuda
Autor: Finn, Thomas
Genre: Thriller
Seitenzahl: 528
Verlag: Knaur Verlag
Herkunft: Deutschland
Jahr: 2020 (org./dt.)
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Hi Frank!
„Es gibt Bücher, bei denen entscheidet das Ende beinah in Gänze über die Qualität des gesamten Buchs.“
Oh ja, das kenne ich! Es kommt zwar nicht oft vor, aber bei manchen denke ich mir tatsächlich, wenn ich noch so mitten in der Geschichte stecke: ich weiß noch gar nicht, ob ich das Buch gut oder doof finden soll, je nachdem, wie alles am Ende zusammengeführt bzw. aufgelöst wird 😀
Sehr schade, dass dir das Buch nicht so gefallen hat, früher hat mich dieser „Bermuda Mythos“ ja total fasziniert *g*
Liebste Grüße, Aleshanee
Hi Aleshanee,
ja, das stimmt, das Bermuda-Dreieck kann die Fantasie spielen lassen, wobei mir das Dreieck hauptsächlich im Film und weniger in Büchern über den Weg gelaufen ist. Umso enttäuschender, wenn Autoren dann doch die 08/15-Lösung für ihr Buch wählen, wo es doch so viele Möglichkeiten gibt, was es mit den mysteriösen Fällen auf sich hat.
Viele Grüße
Frank