[Thriller] Janus

Auf dem Marsmond Phobos gibt es einen Monolithen. In echt. Vollkommen real. Wer im Netz nach dem Phobos-Monolithen sucht, wird die Fotos entdecken und feststellen, dass man kaum erkennen kann, was dies für eine Struktur ist. Was würde wohl passieren, wenn auf einer der Mars-Missionen festgestellt werden würde, dass diese Struktur künstlich ist? Kurz bevor diese Entdeckung gemacht wird, nimmt der Leser am Leben von Jenny Nelson und Daniel Perito teil. Jenny als Astronautin und Daniel irgendwo in der NASA-Administration.

Eigentlich sollte man meinen, dass bei einer solch wichtigen Entdeckung die Weltgemeinschaft zusammenrückt und gemeinsam die Ressourcen bündelt, um zum Mars-Mond zu fliegen. Wer sich jedoch die politischen Situationen in den einzelnen sogenannten Großmächten der Erde anschaut, wird es vielleicht nicht als überzogen ansehen, dass Phillip P. Peterson stattdessen einen neuen kalten Krieg entfachen lässt. Vielleicht wollte der Autor das Szenario nicht zu komplex werden lassen, in dem er sich lediglich auf die USA und Europa auf der einen Seite und auf Russland und China auf der anderen Seite konzentriert.

Erzählt werden die Ereignisse hauptsächlich aus Sicht der beiden Hauptfiguren, wobei eine Portion Beziehungskonflikt nicht fehlen darf. Dennoch bekommt der Leser gut mit, welche Verbohrtheit am Werk ist, wenn die Parteien aufeinandertreffen und zwar in einer Art und Weise, die man sich nicht hätte vorstellen können, wäre Trump nicht Präsident der USA geworden. Wie sehr der America-First-Gedanke unangebracht ist, stellt der Autor in vielerlei Hinsicht dar. Zudem darf natürlich die gehörige Portion Weltraum-Technik-Wissen nicht fehlen, wobei Peterson es in meinen Augen an keiner Stelle übertreibt.

Fazit

Am Ende hält der Leser bzw. die Leserin einen spannenden Weltraum-Thriller in der Hand, in dem das Wettrennen zum Mars und die Spannungen auf der Erde sehr gut dargestellt wurden. Dass sich der Autor auf zwei Fraktionen konzentriert, finde ich vollkommen in Ordnung. Ja, ein paar stereotypische Klischees aus dem Kalten Krieg hat der Autor in seiner Erzählung integriert, aber in meinen Augen tut dies der Spannung keinen Abbruch.

Das Buch endet übrigens dezent offen. Es wird zwar beschrieben, was mit den einzelnen Parteien passiert, aber eine Folge-Aktion wird nicht näher beschrieben. Dies nur als kleiner Warnhinweis für jene, die auf solche Enden empfindlich reagieren.

Den Phobos-Monolithen gibt es tatsächlich und er wurde vor über 20 Jahren wie in dem Buch beschrieben entdeckt. Die Kanadier planten vor Ewigkeiten (2008) im Zuge der Mission namens PRIME (Phobos Reconnaissance and International Mars Exploration) genau dort zu landen. Einen Termin zur Umsetzung dieser Mission hat mir das Netz nicht geliefert. Und so werden wir wohl weiter rätseln, welch merkwürdiges Objekt auf diesem Mars-Mond liegt.

janus cover

Titel: Janus
Autor: Peterson, Phillip P.
Genre: Thriller / Science Fiction
Seitenzahl: 384
Verlag: Fischer TOR

4/5

Herkunft: Deutschland
Jahr: 2023

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