Diejenigen, die über den zweiten Band der American Jesus Trilogie berichten, stehen vor der Frage, ob sie das Ende des ersten Bandes spoilern oder nicht. Zwingend notwendig ist es meines Erachtens nicht, weshalb ich versuche, ohne auszukommen. In einem direkten Zusammenhang stehen die beiden Bände so oder so nicht (weshalb ich davon ausgehe, dass die Zusammenführung beider Handlungen im dritten Band erfolgt).
Der zweite Band hat mir tatsächlich auch weniger gut gefallen als noch der erste, was mehrere Gründe hat. Zum einen ist dieser Band sehr gradlinig erzählt und es fehlen einfach die Überraschungsmomente. Zusätzlich verhalten sich die Haupt- und Nebenfiguren etwas befremdlich und schaffen es nicht, Sympathien beim Leser zu wecken. Immerhin wurde die unbefleckte Empfängnis in die Gegenwart verfrachtet und es hat viel Potential gegeben, wie diese in der modernen Welt aufgenommen wird, das aber einfach nicht genutzt wurde.
Gut begonnen wurde die Geschichte, in dem die Geburt ähnlich dem biblischen Vorbild unter keinem guten Stern steht und in dem der neue Messias eine schwarze Frau ist. Aber dann verließen sie ihn. Das Markanteste, was fehlt, ist die Verbindung von ihr zu Gott, die ja essentiell wichtig ist. Erst zum Ende hin entwickelt sich diese, dann aber ein wenig zu dick aufgetragen.
Fazit
Die Kombination aus Mark Millar und Peter Gross funktioniert auch im zweiten Teil der Trilogie, aber diesem fehlt einfach der letzte Kick. Viele Kleinigkeiten fallen störend auf und am Ende fehlt einfach eine Pointe, die den letzten Teil “antriggert”. Nichts desto trotz wird es spannend, wie die beiden Teile im dritten Teil zusammenfinden werden.