[Autobiografie] Will

Will Smith ist einer der Megastars, die auf eine unglaub­lich erfolg­rei­che Karriere zurück­bli­cken kön­nen. Manchmal muss man sich dar­über bewusst wer­den, dass auch sol­che Megastars Menschen sind, die eine Kindheit hat­ten, die nicht dar­auf hin­deu­te­te, dass sie der­art erfolg­reich wer­den soll­ten. In sei­nem ers­ten Buch beschreibt Will Smith sehr aus­führ­lich und detail­liert sei­nen Weg an die Spitze des Erfolgs.

Wenig über­ra­schend, dass auch Will Smith mal Kind und Jugendlicher war, so ist es auch wenig über­ra­schend, dass die Autobiografie nur so vor US-ame­ri­ka­ni­schem Lebensstil trieft. Damit mei­ne ich nicht nur den klas­si­schen Traum von schein­bar allen US-Amerikanern „vom Tellerwäscher zum Millionär“, son­dern vor allem den Alltag, den Will Smith beschreibt.

Der Weg nach oben ver­läuft aller­dings nie grad­li­nig steil an die Spitze. Zumindest habe ich von solch einer Biografie bis­her noch nichts gehört oder gele­sen. Und so war es auch bei Will Smith. Es gab vie­le Umwege, Ecken und Kanten, vie­le Tiefschläge und Enttäuschungen, die ihn auf dem Weg an die Spitze beglei­tet haben. Den ers­ten rich­ti­gen Höhenflug erwar­te­te er mit sei­ner Musik im Duo DJ Jazzy & The Fresh Prince. Er selbst benennt dies als die bes­te Zeit sei­nes Lebens. Und wer die Musik und die Musikvideos kennt, wird das ohne Probleme nach­voll­zie­hen kön­nen. Und wer weiß, viel­leicht kann der ein oder ande­re sich an die­se Zeit (weh­mü­tig) erin­nern, als der Rap anfing aus sei­ner Nische zu klet­tern.

Mit der Musik kam der ers­te Höhenflug und der ers­te tie­fe Fall. Und der ging sehr tief nach unten. Dort hält sich weder die Biografie noch Will Smith lan­ge auf und mit dem Erfolg von „Der Prinz von Bel-Air“ geht es schnell wie­der berg­auf.

Das Besondere an die­ser Biografie ist der Schreibstil, was aller Wahrscheinlichkeit nach dem Co-Autor Mark Manson zu ver­dan­ken ist. Wer über sich selbst schreibt, macht dies sel­ten in einem „Romanstil“ mit der­art viel wört­li­cher Rede und Umschreibungen. Dieses Buch liest sich oft­mals gar nicht wie eine Autobiografie son­dern eben wie ein Roman. Was ein wenig bei die­sen gan­zen Beschreibungen fehlt, sind die Zeitangaben. Manchmal fin­det sich eine im Fließtext, ande­re Lebensabschnitte muss sich der Leser selbst zusam­men­rei­men.

Durch die­se beschrei­ben­den Elemente (ich weiß gera­de nicht, wie ich es sonst nen­nen soll) ist wer­den die geschil­der­ten Ereignisse plas­ti­scher, rea­lis­ti­scher und authen­ti­scher. Allerdings blä­hen die­se Texte das Buch ein wenig auf. Wer ger­ne kur­ze und kna­cki­ge Texte liest, ist mit die­sem Buch sicher­lich schlecht bedient.

Fazit

Will Smith gewährt einen tief­grei­fen­den Blick in sein Leben als Superstar. Und wie­der auch nicht. Die Autobiografie ist so geschrie­ben, dass sie so man­ches offen­bart, vie­les aber nicht erzählt. In mei­nen Augen ist es okay, dass Stars nicht ihr kom­plet­tes Leben vor sich hin­blät­tern und noch ein biss­chen Privatsphäre für sich übrig las­sen. Der Schreibstil ist auf jeden Fall (für eine Autobiografie) sehr außer­ge­wöhn­lich, denn dadurch bekommt das Buch den Hauch eines Romans und an so man­cher Stelle kann der Leser ver­ges­sen, dass es sich um eine Biografie han­delt. In mei­nen Augen eine Art, die voll­kom­men in Ordnung geht.

Mittlerweile weiß das Marketing-Team rund um Will Smith wie man ihn ver­mark­tet. Zu Beginn sei­ner Karriere hat­te er damit Probleme, heut­zu­ta­ge ist es eine recht beein­dru­cken­de Maschinerie, die dafür gesorgt hat, dass das Buch gleich­zei­tig in 113 Ländern am 09.11.21 erschie­nen ist. Warum aus­ge­rech­net der 09.11. gewählt wur­de, erschließt sich mir nicht, da die­ser Tag nicht unbe­dingt posi­tiv in der Geschichte ver­an­kert ist.

Damit das Buch auch in Deutschland zum gewünsch­ten Termin erschei­nen konn­te, wur­den gleich sechs Übersetzer und Übersetzerinnen benö­tigt. Dem Buch merkt man dies aller­dings nicht an.

Mehr Informationen zu dem Buch fin­den sich auf den Seiten des Heyne Verlags (exter­ner Infolink).

Folgend zwei klei­ne Buchtrailer vom Verlagshaus, die wie gewohnt als pri­va­te Videos ein­ge­bun­den sind, d.h., es wer­den erst Daten in Richtung Youtube über­tra­gen, wenn in das Video geklickt wird.

buchcover

Titel: WILL: Die Autobiografie
Autor: Smith, Will; Manson, Mark
Genre: Autobiografie
Seitenzahl: 528
Verlag: Heyne Verlag

5/5

Originaltitel: Will
Übersetzer: Claudia Arlinghaus, Bernhard Schmid, Peter Torberg, Maja Ueberle-Pfaff, Anke Wagner-Wolff, Elvira Willems
Herkunft: USA
Jahr: 2021 (org./dt.)

Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­den sich im Bereich “Über die­sen Blog”.

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2 Kommentare

  1. Hi Frank!

    Jetzt hast du es ja auch schon gele­sen! Und ich freu mich, dass es dir eben­so gut gefal­len hat!
    Ich hab ja kei­ne Vergleiche, da ich ansons­ten so gut wie nie Biografien lese, des­halb weiß ich nicht, inwie­weit sich die­se hier jetzt von ande­ren unter­schei­det …

    Ich hab sie jeden­falls sehr ger­ne gele­sen, fand sie super beschrie­ben – wie du schon sagst, fast schon wie eine Geschichte – und die vie­len Einblicke gra­de auch in sei­nen per­sön­li­chen Zwispalt, in den er stän­dig gerät, fand ich wirk­lich klas­se und wirk­te ehr­lich und authen­tisch.
    Dass er nicht alles preis­gibt und sich auf das “beschränkt”, was er hier ver­mit­telt, ist völ­lig in Ordnung. Es ist sein Leben, über das er hier schreibt und da muss er natür­lich ent­schei­den, was er uns dar­über wis­sen lässt und was nicht.

    Ein ganz tol­les Buch über einen ganz tol­len Menschen 🙂

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Hi Aleshanee,
      ja, ich hat­te ein wenig mit mir gerun­gen, ob ich eine der­art gehyp­te Autobiografie lesen mag, wur­de dann aber von Deiner Buchvorstellung über­zeugt und glück­li­cher­wei­se nicht nega­tiv über­rascht.
      Ich fin­de auch, dass er eini­ger­ma­ßen boden­stän­dig geblie­ben ist, soweit es über­haupt geht, wenn man nur noch mit Bodyguards vor die Türe gehen kann.
      Dir einen schö­nen 4. Advent in einer hof­fent­lich ent­spann­ten und besinn­li­chen Adventszeit 🙂
      Viele herz­li­che Grüße
      Frank

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