Es ist eine überaus interessante Idee, ein Buch über eine Paartherapie zu schreiben und kein einziges Mal bei der Therapie dabei zu sein. Nein, die Idee ist nicht nur einfach interessant, sondern einfach nur genial – zumindest wenn sie derart gut umgesetzt wird.
Der Schauplatz der Zwigespräche des Ehepaars ist ein Pub, der sich genau gegenüber der Praxis befindet. Und man ahnt es schon: es handelt sich um ein klassisches literarisches Kammerspiel, bei dem der Dialog zwischen Ehemann und Ehefrau im Vordergrund stehen.
Mit viel Witz und überhaus viel Humor werden hier die typischen Probleme eines verheirateten Paars dargelegt, wobei ich mir gut vorstellen kann, dass der Witz umso mehr ankommt, je länger der Leser selbst verheiratet ist. Denn ist scheint beinah zwangsläufig, dass jede Ehe irgendwann mal mehr oder weniger krieselt und Hornby schafft es, genau die Probleme zu erfassen, mit denen beinah jede Familie zu kämpfen hat.
Einen Kritikpunkt habe ich dann aber doch, denn das kleine Büchlein ist viel zu schnell zu Ende. Ich hätte gern noch weitere zehn Wochen dem Paar gelauscht, wie es seine Probleme aufarbeitet und am Schopfe packt.
Fazit
Ich fand das Buch großartig. Viele dargestellten Probleme kommen direkt aus der gelebten Ehe und es wurde mich wundern, wenn nicht jedes verheiratetes Paar sich hier in irgendeiner Form wiederfindet. Ob Singles gleichermaßen für diesen Ehe-Humor empfänglich sind, vermag ich nicht zu sagen. Ich hatte zumindest sehr viel Spaß mit diesem kleinen Buch.