[Belletristik] Moos

Eine klei­ne Warnung direkt vor­ab. Dieses Buch ist nicht für jeder­mann geschrie­ben und wird auch nicht die brei­te Masse anspre­chen. “Moos” ist kein Buch für den Massenmarkt, son­dern für Leser, die ger­ne Texte lesen, die einen zum Nachdenken anre­gen.

Die Rahmenhandlung des Buchs ist denk­bar ein­fach. Der (für alle, die den Namen im ech­ten Leben fin­den möch­ten) fik­ti­ve Botaniker Lukas Ohlburg zieht sich in das Landhaus sei­ner Familie zurück und ver­bringt dort sei­nen Lebensabend. Dabei ver­fasst er eini­ge Notizen, die der Leser nun in den Händen hält.

Diese begin­nen recht son­der­bar mit der Auseinandersetzung zur wis­sen­schaft­li­chen Terminologie, der er kri­tisch gegen­über steht. Aber auch dies ist nur der Aufhänger, um sich zu erin­nern. Die Erinnerungen rei­chen zurück in die Jugend und Kindheit des (bekannt­lich immer noch fik­ti­ven) Autors und schla­gen einen Bogen in die Gegenwart und bil­den so eine Art Kreislauf, in dem das Moos immer wie­der eine zen­tra­le Rolle ein­nimmt.

Zusammenhänge sind in die­sem Buch sehr schwer aus­zu­ma­chen und erst am Ende nimmt der Leser den roten Faden auf, der zu Beginn aus­ge­legt wur­de und sieht die Methamorphose des Autors bis zu sei­ner Verschmelzung mit dem Moos.

Fazit

Ein sehr unge­wöhn­li­ches Buch, das sich nur sehr schwer ein­ord­nen lässt. Ich wüss­te noch nicht mal, wem ich ein sol­ches Buch emp­feh­len könn­te. Auf jeden Fall dem expe­ri­men­tier­freu­di­gen Leser, der ger­ne abseits des Mainstreams offen für unge­wöhn­li­che Texte ist und kei­ne Probleme damit hat, auch mal um die Ecke zu den­ken.

Ihr glaubt, der Titel kommt euch bekannt vor? Dann kennt ihr viel­leicht die Originalausgabe aus dem Haffmans Verlag, in dem das Buch 1984 zum ers­ten Mal ver­öf­fent­licht wur­de.

Getreu dem Motto “Das Internet ver­gisst nichts” fin­det sich eine Abhandlung unter ande­rem zu die­sem Buch noch auf dem Blog “Umweltliteratur” auf dem sich Leseproben aus der 1999 an der Philosophischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf vor­ge­leg­ten Dissertation “Moos, Störfall und abrup­tes Ende. Literarische Ikonographie der erzäh­len­den Umweltliteratur und das Bildgedächtnis der Ökologiebewegung” von Sabine Jambon fin­den. Für die­se Lektüre muss der Leser aller­dings eini­ges an Freude an der Philosophie mit­brin­gen.

cover moos

Titel: Moos
Autor: Modick, Klaus
Genre: Novelle
Seitenzahl: 144
Verlag: KiWi-Verlag

4/5

Herkunft: Deutschland
Jahr: 1984, Neuauflage 2021

Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­det sich auf der Verlagsübersichtsseite.

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2 Kommentare

  1. Hi Frank!

    Das hört sich sehr unge­wöhn­lich, aber inter­es­sant an. Das kommt mal auf die Merkliste 🙂

    Liebste Grüße, Aleshanee

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