[Biografie] Warum ich euch nicht in die Augen schauen kann

Buchcover Warum ich euch nicht in die Augen schauen kann

Titel: Warum ich euch nicht in die Augen schau­en kann
Autor: Higashida, Naoki
Genre: Biografie
Verlag: Rowohlt Verlag
Seitenzahl: 160
Wertung: ★★★★☆
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Naoki Higashida ist gera­de mal 13 Jahre jung, als er die­ses Buch geschrie­ben hat. Das Besondere dabei: er ist schwer autis­tisch und nicht in der Lage zu spre­chen. Und beweist mit die­sem Buch, dass hin­ter dem so son­der­ba­ren Jungen ein ein­fühl­sa­mes Wesen steckt und er mehr von sei­ner Umwelt mit­be­kommt als vie­le zu glau­ben schei­nen.

Über den Autismus

Das Buch ist so auf­ge­baut, dass Naoki Higashida ins­ge­samt 58 Fragen beant­wor­tet, die einen Blick in sei­ne Welt lie­fern. Dabei sind die Antworten auf die­se Fragen rela­tiv sim­pel for­mu­liert, stam­men sie eben von einem 13-Jährigen. Dennoch oder viel­leicht gera­de des­halb kann er zei­gen, wie oft er falsch ver­stan­den wird. Wenn sei­ne Umgebung glaubt, er möge lie­ber allei­ne sein oder er bekä­me nicht mit, wenn über ihn gespro­chen wird.

Viele Menschen (vor allem betrof­fe­ne Angehörige) möch­ten ger­ne wis­sen, was im Kopf eines Autisten vor sich geht. Wie kommt es nun zu die­ser oder jener Situation? Und genau hier knüpft die­ses klei­ne Buch an, auch wenn es kei­nen wis­sen­schaft­lich fun­dier­ten Grund lie­fern kann, wes­halb Autisten so sind, wie sie sind, so dass sich auch Aussagen fin­den, dass er manch­mal gar nicht weiß, wes­halb er auf bestimm­te Dinge so reagiert, wie er es nun mal macht.

Über das Schreiben

Ein klei­ner Hinweis zur Entstehung des Buchs. Der Autor Naoki Higashida ist Jahrgang 1992 und hat die­ses (sein ers­tes) Buch im Alter von 13 Jahren geschrie­ben. Dabei ver­wen­det er eine Papptafel, auf der die grund­le­gen­de japa­ni­sche Silben geschrie­ben ste­hen. In dem er auf die­se Silben tippt, kann ein Helfer Sätze bil­den und zu Papier brin­gen. So enstand nach und nach die­ses Buch in japa­ni­scher Sprache.

Anschließend wur­de das Buch ins Englische über­setzt und unter dem Titel “The Reason I Jump” (auf Deutsch: Der Grund war­um ich sprin­ge) ver­öf­fent­licht. Erst die­se eng­li­sche Übersetzung wur­de ihrer­seits ins Deutsche über­setzt. Es ist natür­lich schwer zu beur­tei­len, wie vie­le Transkriptions- und Übersetzungsfehler dadurch ent­stan­den sind. Aber mei­ner Meinung nach spielt es auch kei­ne Rolle, denn ich glau­be, dass die Grundaussage der Texte bei­be­hal­ten wur­de und dar­auf kommt es an. Immerhin han­delt es sich bei die­sem Buch nicht um Prosa im klas­si­schen Sinne.

Fazit

Wenn sich der Leser vor Augen hält, dass es sich um ein Buch han­delt, in dem ein 13-Jähriger zu Wort, bei dem eine schwe­re Form von Autismus dia­gnos­ti­ziert wur­de, dann kann es mit Sicherheit eine Bereicherung für den Leser dar­stel­len. Allerdings gilt beim Autismus der Grundsatz “Kennst Du einen, kennst Du einen”, so dass eine Übertragbarkeit auf ande­re Menschen mit Autismus nur bedingt mög­lich ist (auch wenn Higashida immer wie­der von “Wir Autisten” spricht). Dieses Buch lie­fert einen Einblick in das Leben eines Autisten, der zei­gen möch­te, dass er oft­mals falsch ver­stan­den wird und die Umgebung nicht so auf ihn reagiert, wie er es sich erhofft bzw. wünscht. Vor die­sem Hintergrund, kann ich die­ses Buch emp­feh­len.


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