[Sprachkapriolen Nr. 1] Der Gender-Unfug

boy 2026064 640Es gibt in Deutschland den erschre­ckend weit ver­brei­te­ten Irrtum, dass das natür­li­che und gram­ma­ti­schen Geschlecht direkt mit­ein­an­der zusam­men­hän­gen. Es heißt ja auch die Frau und der Mann, wes­we­gen es ja dann ver­meint­lich logi­scher­wei­se auch Blogger und Bloggerinnen gibt. Weil die Nennung bei­der Varianten mit­un­ter etwas umständ­lich wur­de, haben sich Wortgebilde geformt, wie sie es wohl eher nicht in den all­täg­li­chen Sprachgebrauch fin­den wer­den. Denn plötz­lich tau­chen die Radfahrenden und Fahrzeugführenden auf und so müss­te es dann auch wir Bloggende hei­ßen.

Diesem Irrsinn möch­te der “Verein Deutsche Sprache” Einhalt gebie­ten und ruft zu einer Unterschriftenaktion auf: Schluss mit dem Gender-Unfug!

Dabei muss man wis­sen, dass die Redaktion des Duden ledig­lich Empfehlungen aus­spre­chen kann und es kei­ne ver­bind­li­che deut­sche Rechtschreibregeln gibt. Es gibt zwar vie­le, die sich nach die­sen Empfehlungen rich­ten, ver­bind­lich sind die­se jedoch nicht. Im Gegenzug muss der Duden nicht zwangs­läu­fig in sich kon­sis­tent sein. Ein paar net­te Beispiele dazu gibt es im oben ver­link­ten Beitrag zu lesen, denn die Bloggenden haben es eben­so wenig in den Duden geschafft wie der Bürgerinnen- und Bürgermeister.

Es ist defi­ni­tiv so, dass ein sol­cher sprach­li­cher Wahnsinn nicht dazu bei­trägt, dass die Gleichstellung der Frauen in der Gesellschaft vor­an­ge­trie­ben wird. In mei­nen Augen wird damit sogar genau das Gegenteil bewirkt.

Und noch eine klei­ne Anmerkung zum Schluss. Gruppenbezeichnungen beinhal­ten immer auto­ma­tisch bei­de Geschlechter. Wenn ich von “den Polizisten” spre­che, dann mei­ne ich immer alle Menschen, die den Beruf des Polizisten aus­üben. Und wenn die Radfahrer Rad fah­ren, dann umfasst dies eben­falls alle Geschlechter.

Aus die­sem Grund unter­stüt­ze ich den Aufruf und wid­me ihm auf mei­nem Blog einen eige­nen Beitrag. Gleichzeitig appel­lie­re ich an die Politik, sich der Gleichstellung der Frau in unse­rer Gesellschaft mit ande­ren und mög­lichst effek­ti­ve­ren Mitteln anzu­neh­men.

 


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