[Rezension] Die Adoption. Band 1: Qinaya – Eine authentische und emotionale Graphic Novel

Adoption 01

Titel: Die Adoption. Band 1: Qinaya
Autor: Zidrou (Autor); Monin, Arno (Zeichner)
Genre: Graphic Novel
Verlag: Splitter Verlag
Wertung: ★★★★★
Bei Amazon kau­fen

 

Wenn ein Comic für Erwachsene geschrie­ben bzw. gezeich­net wird, dann dür­fen auch schwie­ri­ge Themen ange­spro­chen wer­den. So wie in “Die Adoption” von Zidrou und Monin, in dem das gleich­na­mi­ge Thema im Fokus der Geschichte steht.

Gesellschaft

Auch wenn die fran­zö­si­sche Herkunft der Geschichte hin und wie­der deut­lich zu spü­ren ist, so könn­te das Geschehen irgend­wo in Europa spie­len. Es zeigt nicht nur, was es für eine kin­der­lo­se Familie bedeu­tet, wenn plötz­lich ein vier­jäh­ri­ges Mädchen dazu stößt , son­dern hält auch der Gesellschaft den Spiegel vor die Nase. In vie­len Szenen konn­te ich das euro­päi­sche Denken wie­der­fin­den, wenn es um Vorurteile und “Schubladendenken” geht.

Ganz beson­ders im Fokus die­ser Geschichte ste­hen die Großeltern. Was bedeu­tet es für sie, wenn plötz­lich eine klei­ne Enkelin ins Leben tapert? Hier wer­den Gefühle geweckt, egal ob der Leser nun Kinder hat oder nicht.

Die Geschichte selbst ist sehr inter­es­sant erzählt und ver­steht mit der ein oder ande­ren Überraschung und Wendung auf­zu­war­ten. Vor allem das Ende lässt den Leser die Luft anhal­ten. Zeit für mich, um zu erwäh­nen, dass die­se Graphic Novel in zwei Teilen erzählt wird und das Buch ein offe­nes Ende hat.

 

Ohne Worte

Wie es sich für ein Comic gehört, wer­den Teile der Geschichte ohne Worte erzählt. Das ist wahr­lich sehr gut gemacht und hat mich sofort ange­spro­chen. Nicht jedes Comic ver­mag so sei­ne Geschichte zu erzäh­len, auch wenn es sich um eines für Erwachsene han­delt.

Teilweise ist es eine kom­plet­te Seite, die voll­stän­dig ohne Worte aus­kommt und den Leser anspricht und berührt. Oder viel­leicht gera­de des­we­gen. Das gelingt natür­lich nur, wenn der Zeichner sein Handwerk ver­steht. Und das tut er.

Nur eini­ge weni­ge zeich­ne­ri­sche Details haben einen Missfallen geweckt. Grundsätzlich ist die Graphic Novel durch­gän­gig sehr gut gezeich­net. Hinzu kommt, dass der Einband sehr hoch­wer­tig ist und die Zeichnung auf dem Papier noch­mals beson­ders zur Geltung kom­men. Ein gebun­de­nes Buch im DIN-A4-Format macht eben viel her und fühlt sich beim Lesen zudem ange­nehm an.

 

Fazit

“Die Adoption” erzählt eine Geschichte, die berührt. Und das in vie­ler­lei Hinsicht. Ich bin immer wie­der erstaunt, wie emo­tio­nal eine Graphic Novel erzählt wer­den kann. Aber nicht nur das. Das Buch hält dem Leser den gesell­schaft­li­chen Spiegel vor die Nase und lässt ihn viel­leicht sogar über sein eige­nes Denken reflek­tie­ren.

Die sehr guten Zeichnungen tra­gen natür­lich dazu bei, dass die­se Graphic Novel der­art gut bei mir als Leser ange­kom­men ist. Ich kann die­ses Buch beden­ken­los emp­feh­len.

 

Mittlerweile ist »Die Adoption. Band 2: La Garúa« erschie­nen und mit einer Buchbesprechung auf die­sem Blog zu fin­den.

Dieses Buch ist aus­schließ­lich als gebun­de­ne Ausgabe erhält­lich (Amazon-Link).

Auf der Verlagshomepage des Splitter-Verlags gibt es eini­ge Seiten als Leseprobe zu sehen.

 

Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­det sich auf der Verlagsübersichtsseite die­ses Blogs.
Die Verweise zu Amazon sind mit soge­nann­ten Affiliate-Links ver­se­hen. Das heißt, dass mit einem Kauf über einen die­ser Links, ich von Amazon eine klei­ne Provision erhal­te. Auf den Preis hat das kei­ne Auswirkung.

 

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert