[Biografie] Ein beeindruckender Visionär

Er war der beein­dru­ckends­te Visionär des Computerzeitalters, der mit sei­nen Ideen eine gan­ze Branche auf­ge­mischt hat. Solche Menschen füh­ren kein nor­ma­les Leben. Egal, wie man “nor­mal” für sich selbst defi­nie­ren mag. Solche Menschen haben sogar meist irgend­wel­che Macken, die sie zu sol­chen Taten inspi­rie­ren las­sen.

Die Rede ist von Steve Jobs, des­sen Biografie von Walter Isaacson recher­chiert und geschrie­ben wur­de.

Meine Rezension bezieht sich auf die kor­ri­gier­te Version des Buchs, in der die meis­ten Fehler aus­ge­merzt wur­den. Im Netz kur­sie­ren Gerüchte, nach denen das Buch schnell vor Weihnachten fer­tig wer­den müss­te, wes­we­gen in der Übersetzung und im Lektorat nicht zu über­se­hen­de Fehler zu fin­den waren. Fehler, die man teil­wei­se noch nicht mal von Indie-Autoren gewohnt ist.

Ich fin­de es sehr scha­de, dass bei der Veröffentlichung sol­che hand­werk­li­chen Fehler gemacht wur­den, denn die Biografie ist wirk­lich gut geschrie­ben. Das eng­li­sche Original habe ich nicht gele­sen, son­dern (wie gesagt) ledig­lich die kor­ri­gier­te deut­sche.

Es ist klar, dass sehr vie­le Personen im Laufe der Geschichte auf­tre­ten, so dass man hin und wie­der den Überblick ver­liert, wer wann eigent­lich wel­chen Einfluss hat­te. Dennoch kommt aber sehr gut rüber, wie Jobs sei­ne Firma auf­ge­baut hat und wie er sich im Markt behaup­te­te. Wie er sie wie­der ver­lor und wie sich sein Leben den­noch wei­ter ent­wi­ckel­te.

Dabei bleibt Isaacson immer wert­frei und bringt das Leben so sach­lich wie irgend mög­lich rüber. Er lässt dabei vie­le Menschen zu Wort kom­men, die ein unver­blüm­tes Licht auf ihn wer­fen.

Die Wertfreiheit des Autors bleibt auch bestehen, wenn er über Jobs Krebsleiden erzählt. Es bleibt in jedem Leser das Gefühl zurück, dass da etwas schief gelau­fen ist. Es wirft in mir die Frage auf, ob Jobs wirk­lich den Krebs hät­te besie­gen kön­nen, wenn er sich am Anfang nicht der­art für eine alter­na­ti­ve Heilmethode ent­schie­den hät­te.

Das Krebsleiden zeigt aber auch, wie sehr die Firma und die Marke Apple mit die­ser Person ver­bun­den war. Wie weit sei­ne Visionen rei­chen, zeigt die Einführung der Apple Watch, die noch auf sei­nen Ideen fußt.

Ich kann man nach dem Lesen der Biografie sehr gut vor­stel­len, wie man im Dunstkreis eines Steve Jobs lei­den muss­te. Je enger man ihm stand, umso schlim­mer muss es gewe­sen sein. Eine Eigenart, die allen Visionären zugrun­de lie­gen scheint, die die Welt in die­ser Art und Weise beein­flus­sen.

Zumindest für mich offen­bart die Biografie so eini­ges. Sie gibt einen Blick hin­ter die Kulissen frei, den ich so nicht erwar­tet hät­te, der aber offen­sicht­lich so von Jobs gewollt war.
Schlussendlich bleibt auch die Erkenntnis, dass wir Normalbürger nichts ver­passt haben, wenn wir nicht in der Nähe die­ser schil­lern­den Personen ste­hen.

Bewertung: ✦✦✦✦✦

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert