Titel: Der Name des Windes |
Eine Geschichte in einer Geschichte, die sich in einer Geschichte befindet. Der erste Teil der Königsmörder-Chronik liest sich wie die bunten Figuren russischen Ursprungs, die man ineinanderstecken kann. Kaum ist man in der ersten Geschichte drinnen, offenbart sich die zweite, in der dann auch manchmal eine dritte Geschichte erzählt wird.
Komplexität
Diese Verschachtelung spricht für eine gewisse Komplexität der Geschichte, die zwar hin und wieder anspruchsvoll ist, den Leser aber nie überfordert. Schnell wird klar, wo der Fokus dieser Geschichte liegt. Nämlich im Leben und Wirken von Kvothe, der in der übergeordneten Geschichte als Gastwirt auftritt und in der ersten Verschachtelung von seinem bewegten Leben erzählt.
Und zwar gewährt er dem Chronisten exakt drei Tage, um seine Geschichte zu erzählen, der den Auftrag erhalten hat, die Geschichte wortwörtlich niederzuschreiben, ohne sie zu verändern zu dürfen.
Wer nun denkt, dass es sich im eine klassische Trilogie handelt, der täuscht (zumindest im deutschsprachigen Raum), denn der schon erhältliche zweite Teil wurde für das deutschsprachige Publikum in zwei Teile gespalten. Der dritte Teil soll bis 2018 erscheinen … oder einfach, “when it’s done” (wenn es fertig ist).
Fantasy
Es handelt sich bei diesem Buch um ein klassisches Fantasywerk, in dem Rothfuss es schafft, ohne Umschweife den Leser direkt in die Geschichte zu werfen, ohne die Besonderheiten der Welt darzulegen. Wie die Magie der Welt funktioniert, wird dem Leser nach und nach offenbart. Eine Kunst des Schreibens, mit der sich sehr viele Autoren schwertun, die Rothfuss aber außerordentlich gut gelingt.
Das Setting ist gut durchdacht und es macht richtig Spaß in diese besondere Welt jenseits von Elfen und Zwergen abzutauchen. Es ist die Magie, die diese Welt besonders macht, und wie sie gewirkt wird.
Charaktere
Der Leser lernt den Protagonisten Kvothe in all seinen Facetten kennen. Wie er überschwänglich und im jugendlichen Eifer einen Fehler nach dem anderen macht, wie er Freundschaften schließt, ums Überleben kämpft, sich Feinde macht oder vom Schicksal getroffen wird.
Das Leben des Kvothe ist fürwahr sehr außergewöhnlich und es wert aufgeschrieben zu werden. Neben dem Protagonisten tauchen immer wieder Nebenfiguren auf, die sich alle sehr gut in die Geschichte eingliedern. Von blassen Charakteren fehlt in dieser Geschichte jegliche Spur.
Hörbuch
Ich habe das Buch als Hörbuch gehört, das von Stefan Kaminski gesprochen wird, der mir schon durch die “Chroniken des eisernen Druiden” bekannt ist. Hin und wieder übertreibt er es zwar mit den Schmatzgeräuschen vor allem im letzten Drittel des Buchs, aber er schafft es wie kaum ein anderer den Figuren eine Stimme mit Wiedererkennungswert zu geben.
Fazit
Dieses Buch lag schon etwas länger auf meinem SuB und ich bin froh, dass es ich endlich angegangen bin. Es ist eine wunderbare Geschichte, in der ich mich als Leser verlieren kann. Mit über 28 Stunden Hörzeit ist zwar kein kurzes, aber ein durchweg empfehlenswertes Hörvergnügen. Ich kann dieses Werk nur allen Freunden des Fantasy ans Herz legen.
Der Büchernarr schreibt hauptsächlich über Bücher aus den Genres Fantasy und Horror. Manchmal schleichen sich Bücher anderer Genres in diesen Buchblog ein, so dass hier auch Biografien, historische Romane oder Kinderbücher zu finden sind.