Titel: Das Fehlen des Flüsterns im Wind … und andere phantastische Kurzgeschichten aus dem Halbdunkel |
21 Kurzgeschichten vereint Miriam Schäfer in ihrem Debüt, wobei die ein oder andere Geschichte schon vorher an anderer Stelle veröffentlicht wurde. Wenn sich auf knapp 180 Seiten derart viele Geschichten verbergen, dann ist klar, dass auch einige sogenannte Mini-Kurzgeschichten darunter sind, die sich dadurch kennzeichnen, dass sie auf sehr wenigen Seiten ihren Inhalt präsentieren.
Roter Faden?
Die Länge einer Geschichte macht allerdings in meinen Augen nicht ihren Wert aus. Kurze Geschichten können mich ebenso berühren wie der dicke Wälzer. Und genau da punktet Miriam Schäfer. Natürlich treffen nicht alle Kurzgeschichten meinen Lesenerv. So manche verliert sich im Gespinst der Sprache. Der Großteil hingegen vermochte sehr wohl mich zu erreichen, zu unterhalten oder auch zu überraschen.
Grundsätzlich hängen die Kurzgeschichten inhaltlich nicht miteinander zusammen. Dennoch sprechen viele ähnliche Themen an. Freiheit, die freie Meinung, Selbstentfaltung und der Tod sind die zentralen Themen, die immer wieder auftauchen. Tiefgründig sind die Kurzgeschichten zwar nicht, regen aber dennoch zum Nachdenken an oder motivieren zum Betrachten der Welt aus einer anderen Perspektive.
Natürlich sind die Geschichten kurzweilig, konnten mich nichtsdestotrotz sprachlich überzeugen. Oftmals treffen die gewählten Worten die Aussage der Kurzgeschichte auf den Punkt und können mit wenig Bimbamborium die Welt glaubwürdig darstellen.
Fazit
Ich bin im Vorfeld mit einer falschen Erwartungshaltung an das Buch herangegangen. Zuerst dachte ich, dass es sich um eine Zusammenstellung von gruseligen Kurzgeschichten handelt. Da lag ich sicher falsch. Aber anstelle über die falschen Erwartungen enttäuscht zu sein, wurde ich angenehm positiv überrascht, denn die meisten der Kurzgeschichten versprühten ihren ganz eigenen Charme, der mir durchaus zugesagt hat. Ich bin gespannt, ob sich Miriam Schäfer nach diesem Debüt an einen Roman wagt. Diese Anthologie kann ich schon mal bedenkenlos empfehlen.
Dieses Buch hat den Skoutz-Award 2019 gewonnen. Wie die Autorin die Preisverleihung erlebt hat, schildert sie in einem eigenen Blogbeitrag.
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Der Büchernarr schreibt hauptsächlich über Bücher aus den Genres Fantasy und Horror. Manchmal schleichen sich Bücher anderer Genres in diesen Buchblog ein, so dass hier auch Biografien, historische Romane oder Kinderbücher zu finden sind.
Hi Frank!
Schön dass dir das Buch auch gefallen hat! Bei so einer Kurzgeschichtensammlung trifft natürlich nicht jede den eigenen Geschmack, das ging mir auch so. Aber im Großen und Ganzen sind wirklich tolle Geschichten dabei und auch außergewöhnliche Ideen, die die Autorin echt gut getroffen hat auf den wenigen Seiten!
Liebste Grüße, Aleshanee
Hallo Aleshanee,
das ist wohl bei nahezu allen Anthologien so, dass immer die ein oder andere dabei ist, die einem nicht so zusagt. Dennoch lese ich gern mal kürzere Geschichten, vor allem, wenn ich diverse dicke Wälzer ausgelesen habe.
Viele Grüße
Frank