[Fantasy] Der Untergang der Könige

Buchcover Der Untergang der Koenige

Titel: Der Untergang der Könige: Drachengesänge 1
Autor: Lyons, Jenn
Genre: Fantasy
Seitenzahl: 863
Verlag: Klett-Cotta
Wertung: ★★☆☆☆
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Fußnoten ken­ne ich aus wis­sen­schaft­li­chen Texten, in denen mit die­sen Zusatzinformationen dem Leser wei­te­re Informationen gege­ben wer­den, die nicht in den Haupttext pas­sen. In bel­le­tris­ti­schen Werken ist die­ses Stilmittel nicht so weit ver­brei­tet. Und die Autoren tuen gut dar­an, es nicht zu ver­wen­den.

Gestückelt

Insgesamt über 160 Fußnoten sind in die­sem Roman ver­streut, wovon sehr vie­le wenig zur eigent­li­chen Geschichte bei­tra­gen. Einige weni­ge hin­ge­gen ver­ber­gen nütz­li­che Informationen. Und war­um fan­ge ich mei­ne Rezension so aus­schwei­fend über die Verwendung der Fußnoten an?
Weil mit einer jeden Fußnote der Lesefluss gestört wird und der Leser ins Stocken gerät. Alternativ habe ich ver­sucht, im Lesefluss zu blei­ben in dem ich die Fußnoten über­le­sen habe. Das hat aber auch nicht so recht funk­tio­niert, denn die­se anschlie­ßend nach Beendigung des Kapitels wie­der in den pas­sen­den Kontext zu brin­gen, war eben­so müh­sam. Gänzlich weg­las­sen ging aber auch nicht, da hier wie schon erwähnt, eini­ge Zusatzinformationen ver­steckt waren.

Leider ver­stär­ken die Fußnoten die sowie­so schon vor­han­de­ne gestü­ckel­te Erzählweise von Jenn Lyons. Sie erzählt die­se Geschichte extrem sprung­haft, so dass kaum ein durch­gän­gi­ger roter Faden ersicht­lich wird. Gleichzeitig ver­steht sie es, sehr gekonnt viel zu schrei­ben, ohne etwas zu sagen. Ich habe wahr­lich kei­ne Probleme mit dicken Wälzern, aber in die­sem Buch gibt es wahn­sin­nig vie­le Abschnitte, in denen weder den Charakteren Tiefgang ver­lie­hen, noch Atmosphäre geschaf­fen oder die Geschichte vor­an­ge­trie­ben wird. Leider spielt sie auch nicht der­art mit der Sprache wie ande­re Fantasy-Autoren, so dass auch dies nicht über die­se Passagen hin­weg­se­hen lässt.

Fazit

Ja, mei­ne Erwartungshaltung an die­ses Buch war sehr hoch. Das mag natür­lich noch­mals mei­nen der­art nega­ti­ven Leseeindruck von die­sem Buch ver­stärkt haben. Aber lei­der wur­den die Erwartungen in vie­ler­lei Hinsicht nicht erfüllt. Jenn Lyons erzählt die Geschichte sehr sprung­haft, so dass sich kein Lesefluss ein­stel­len mag. Den Charakteren fehlt es an Tiefgang und der Welt an Atmosphäre. Mich konn­te die­ses Buch lei­der nicht errei­chen und ich tu mich auch schwer damit, die­ses selbst hart­ge­sot­te­nen High-Fantasy-Fans zu emp­feh­len.

Wie sehr sich Lesegeschmäcker unter­schei­den, zeigt der Blick in die Vorstellungen ande­rer Blogger, deren Meinungen eben­falls stark vari­ie­ren (wenn ein Blog abge­schal­tet wird und/oder der Beitrag nicht mehr zu errei­chen ist, wird die Verlinkung auto­ma­tisch ent­fernt):

 


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6 Kommentare

  1. Hi Frank!

    Das über die vie­len Fußnoten in dem Buch hab ich schon bei eini­gen gele­sen und nein, ich bin auch kein Fan davon. Einzig bei Pratchetts Scheibenweltbüchern hat er eini­ge wirk­lich wit­zi­ge Anekdoten in den Fußnoten unter­ge­bracht, wobei er sie ja wirk­lich nur ver­ein­zelt ver­wen­det.

    Insgesamt hört es sich aber wirk­lich nicht beson­der gut an – kein ein­zi­ger Bereich, der posi­tiv her­vor­zu­ste­chen schein – echt scha­de! Mich hat­te das Cover auch neu­gie­rig gemacht.

    Danke für dei­ne Rezension!

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Hi Aleshanee,

      auf den gän­gi­gen Plattformen erhält das Buch durch­aus über­wie­gend posi­ti­ve Bewertungen, aber lei­der waren es nicht nur die Fußnoten, die mir auf­ge­sto­ßen haben. Wenn der Rest stimmt, dann kann ich da durch­aus auch drü­ber hin­weg­le­sen. Aber lei­der war eben auch der Rest nicht wirk­lich meins. Du kannst ja mal die Leseprobe antes­ten und schau­en, ob es was für Dich ist.

      Viele Grüße
      Frank

      1. Ich hab noch nicht viel Bewertungen gese­hen, nur auf 2–3 Blogs bis­her und die waren auch nicht so wirk­lich berau­schend. Ich hab kei­nen “Bezug” zu dem Buch *lach* Manchmal hab ich das, wenn was neu raus­kommt, das ich mir den­ke: das will ich unbe­dingt lesen.

        Bei dem hier war ich zwar neu­gie­rig, aber gra­de wenn ich das alles lese, was dir nega­tiv auf­ge­fal­len ist, bin ich froh, wie­der eine Reihe weni­ger vor mir zu haben 😉

  2. Hallo,

    Fußnoten fin­de ich dann gut, wenn das Stilmittel einen Sinn für die Geschichte hat. Wie bei den Bartimäus-Büchern von Jonathan Stroud, wo die Fußnoten mit den sar­kas­ti­schen Nebenbemerkungen des Dschinns für mich oft das Witzigste an der gan­zen Seite sind.

    Hier klingt es so, als sei­en die Fußnoten deut­lich über­stra­pa­ziert wor­den… Vielleicht hät­te die Autorin die nütz­li­chen Informationen eher im Anhang unter­brin­gen sol­len?

    Aber es klingt auch so, als wäre das Buch auch ohne die Fußnoten kein Gewinn gewe­sen… Wie scha­de, mit dem Buch hat­te ich auch schon gelieb­äu­gelt.

    LG,
    Mikka

    1. Hallo Mikka,

      das Buch bekommt auf den han­de­l­üb­li­chen Portalen den­noch gute Bewertungen (wenn auch nicht durch­gän­gig). Vielleicht ist ja auch ein­fach mein Lesegeschmack hier nicht mas­sen­taug­lich 😀

      Viele Grüße
      Frank

  3. Hallo Frank,
    erst­mal vie­len Dank für die Verlinkung. 🙂
    Ich fand das mit den Fußnoten total toll, ich mag das irgend­wie. Schon als ich Bartimäus damals gele­sen habe. Ist ein­fach mal was ande­res.
    Aber ich kann dei­ne Kritik durch­aus nach­voll­zie­hen.
    Schade das dir das Buch nicht gefal­len hat, aber ich fin­de es gut, das das jeder so unter­schied­lich sieht.
    Liebe Grüße
    Diana

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