[Fantasy] Der Knochensplitterpalast: Der Krieg

Ich frage mich, weshalb Autoren bzw. Autorinnen aus einem so guten Start, so wenig herausholen. Im ersten Band beschreibt die Autorin eine interessante und abwechslungsreiche Welt, die mit vielen Ideen und einem ungewöhnlichen Setting punkten konnte. Schon der zweite Teil ließ deutlich nach und überzeugte eher wenig, u.a. wegen der etwas ungewöhnlichen Verhaltens- und Denkweisen der Hauptfiguren.

Im dritten Teil kommen Wiederholungen hinzu, in denen immer wieder ähnliche Aktionen geschildert werden, die die Handlung nicht vorantreiben. Außerdem wurden einige Personen derart beschnitten, dass deren Sympathiepunkte vollkommen verloren gegangen sind. Vor allem Jovis und Mephis verkommen zu weniger sympathischen Randfiguren. Etwas unverständlich ist die Idee, dass die Handlung im dritten Band zwei Jahre nach den Ereignissen aus dem zweiten Band einsetzen, es aber nicht klar wird, weshalb dieser Zeitsprung notwendig war.

Es ist vor allem die erste Hälfte dieses Buchs, die den Leser zu träge abholt und nicht zu überzeugen weiß. Es braucht ein wenig Durchhaltevermögen, um dorthin zu gelangen, wo die Handlung anzieht und wieder spannend wird. In meinen Augen viel zu spät. Und ich muss all jenen zustimmen, dass die Handlung zwar sehr spannend ist, der gesamte Stoff aber auch gut in ein Buch gepasst hätte.

Fazit

Schade, ich hatte gehofft, dass Andrea Stewart mit dem dritten Band ein fulminantes Finale gelänge. Aber der Einstieg in diesen Band ist viel zu träge und langatmig. Die Geschichte wird nicht vorangetrieben und es wurde an den weniger gelungenen zweiten Teil angeknüpft. Das Ende entschädigt für die ein oder andere Schwäche, macht aber leider den Braten nicht mehr fett.

(Übrigens: Auch in diesem Teil ist vom Kaiser die Rede, obwohl eine Kaiserin gemeint ist.)

knochensplitterpalast der krieg

Titel: Der Knochensplitterpalast: Der Krieg (Drowning Empire 3)
Autor: Stewart, Andrea
Genre: Fantasy
Seitenzahl: 705
Verlag: penhaligon

2.5/5

Originaltitel: The Bone Shard War
Übersetzer: Urban Hofstetter
Herkunft: USA
Jahr: 2023 (org./dt.)

Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren finden sich im Bereich “Über diesen Blog“.

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4 Kommentare

  1. Hi Frank!

    Das ist so schade! Und ein weiteres Beispiel warum ich momentan einfach warte, gerade bei Trilogien, bis alle Bände erschienen sind und ich sehen kann, ob der anfängliche Hype gehalten wird. Mir kommt es vor, dass das zurzeit oft der Fall ist: Band 1 super und dann geht es immer weiter abwärts…
    Naja, zumindest wieder ein Buch das ich von meiner Wunschliste streichen kann 😀

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Hi Aleshanee,

      ja, definitiv sehr schade und ja, leider schätze ich es so ein, als dass Du damit auch keinen Spaß haben wirst, auch wenn es einige “überschwängliche” Rezensionen im Netz auftauchen. Gute Idee, darauf zu warten, dass eine Trilogie in Gänze erschienen ist. Kommt ja gar nicht mal so selten vor, dass der erste Teil super war und dann von den Bloggern oder anderen Lesern die Folgeteile “verpasst” werden. Oftmals auch, weil die Verlage plötzlich keine Werbung für die Titel machen. Wie z.B. beim aktuellen Tad Williams. Die beiden Bände wurden gefühlt sang- und klanglos veröffentlicht.

      Viele Grüße
      Frank

      1. Ich hab das Gefühl, das kommt immer öfter vor, mit dieser Entwicklung “nach unten” …
        Manchmal glaube ich, dass diese Trilogien von den Verlagen gewünscht werden (hat man ja schon öfter mal gehört) und dass dann aus einem Einzelband ein Dreiteiler wird. Und dadurch die Idee so verzerrt, dass es dann eben nicht mehr hinhaut.

        Natürlich kann ich mich täuschen, aber ich hab in den letzten Monaten einige 2 bzw. 3 Teiler gesehen, bei denen die ersten Bände grandios waren und dann ließ es nach. Ist schon komisch dass sich das jetzt so häuft…

        1. Ja, das kann natürlich sein. Manchmal habe ich aber auch den Eindruck, als würden Autoren einen Einzelroman schreiben, die kommt gut an und dann wird eine Fortsetzung drangepappt, wo keine hinsollte. Manchmal ist eben doch weniger mehr 🙂

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