[Fantasy] Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit

Args, da hat­te ich das Review schon fer­tig geschrie­ben und den Beitrag als Entwurf gespei­chert, als ich fest­stel­len muss­te, dass der Text plötz­lich weg war. Wo war er hin? Keine Ahnung. Wer aber ges­tern schon die Info erhal­ten hat­te, dass ich den Beitrag ver­meint­lich ver­öf­fent­licht habe, weiß nun, dass dies dem Umstand geschul­det ist, dass der Text plötz­lich nicht mehr da war. Und da ich dach­te, dass der Beitrag als Entwurf auf mei­nem Blog lag, habe ich jeg­li­che Sicherheitskopien gelöscht. Und nun? Es fällt mir tat­säch­lich extrem schwer, über ein Buch zwei Reviews zu schrei­ben. Selbstredend war mei­ne ers­te Fassung deut­lich bes­ser als das, was ich mir nun aus dem Rippen gelei­ert habe. Ich weiß nicht, ob es euch ähn­lich geht, aber ich pro­bier natür­lich den­noch mein Glück.

Nach ihrem gran­dio­sen Erfolg mit dem Uhrmacher aus der Filigree Street hat­te ich als nächs­tes Buch von Natasha Pulley den zwei­ten Teil der Erzählung erwar­tet. Stattdessen bekom­men wir eine neue Geschichte prä­sen­tiert, die glück­li­cher­wei­se in sich abge­schlos­sen ist. Zumindest so mehr oder weni­ger, denn das Tückische an Zeitreiseromanen sind ja die Zeitparadoxen, von denen auch Pulley nicht gefeit ist.

Ich fand das Buch recht anstren­gend zu lesen, denn die Handlung springt in einem fort zwi­schen unter­schied­li­chen Zeitlinien, die zudem Einfluss auf­ein­an­der haben. Es beginnt damit, dass die Handlung in einer Parallelwelt spielt, in der London Londres heißt und unter fran­zö­si­scher Herrschaft steht. Zudem gibt es noch die Sklaverei und der Leser weiß zu Beginn genau­so viel über die­ses Jahr 1898 wie die Hauptfigur Joe Tournier. Nämlich nichts. Ganz anders die Autorin, die sehr vie­le Informationen zu den Kriegen und Auseinandersetzungen zwi­schen Frankreich und England recher­chiert und in die­sen Roman ein­flie­ßen gelas­sen hat.

Ja, wie wäre es wohl, wenn wir neue­re Technik in die Vergangenheit brin­gen könn­ten? Welche Auswirkungen hät­te das? In die­sem Buch gibt es vie­le Fragen, aber nicht unbe­dingt vie­le Antworten. Vieles muss sich der Leser zwi­schen den Zeilen erar­bei­ten, was eben nicht so ein­fach ist, da wie ein­gangs erwähnt, die Autorin sich nicht nur auf zwei Zeitlinien beschränkt, son­dern auf meh­re­ren. Ich fin­de die Sprache von Pulley gran­di­os und die Umsetzung der Ideen war auch okay, aber hier und da war mir das Buch teils etwas zu ver­dreht und kom­pli­ziert.

Fazit

Das Debüt von Natasha Pulley fand ich gut geschrie­ben und die Geschichte konn­te mit eini­gen außer­ge­wöhn­li­chen Theorien und Ideen auf­war­ten. Mit die­sem Buch scheint die Autorin eins drauf­set­zen zu wol­len, was aber in mei­nen Augen nur bedingt gelingt. Ein paar Zeitsprünge weni­ger hät­ten dem Buch sicher­lich gut­ge­tan. Wer sich gern in eine Welt der Zeitparadoxen begibt, ist hier bestimmt rich­tig. Wer lie­ber schnör­kel­lo­se Romane mag, soll­te von die­sem Buch eher Abstand neh­men.

achtung explizite gewaltdarstellung

⚠️Achtung⚠️Dieses Buch ent­hält Beschreibungen von Gewalt und ist nicht für min­der­jäh­ri­ge oder zart besai­te­te Leser geeig­net.

buchcover

Titel: Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit
Autor: Pulley, Natasha
Genre: Fantasy
Seitenzahl: 544
Verlag: Klett-Cotta Verlag

4/5

Originaltitel: The Kingdoms
Übersetzer: Jochen Schwarzer
Herkunft: England
Jahr: 2021 / 2022 (org./dt.)

Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­den sich im Bereich “Über die­sen Blog”.

Die Verweise zu Amazon sind mit Affiliate-Links ver­se­hen. Das heißt, dass mit einem Kauf über einen die­ser Links, ich von Amazon eine klei­ne Provision erhal­te. Auf den Preis hat das kei­ne Auswirkung.
Werbung

2 Kommentare

  1. Hi Frank!

    Ohhh, das ist ja echt mega ärger­lich!!! Eine Rezension kom­plett neu zu schrei­ben wäre echt der Horror für mich da man ein­fach nicht mehr die Worte so rich­tig fin­det, die man hat­te … Alleine schon wenn ein Kommentar nicht gepos­tet wird und “ver­schwin­det” muss ich mich über­win­den alles noch­mal zu schrei­ben.
    Ich hab das Buch ja auch gele­sen (mei­ne Rezension dazu kommt am Dienstag) und ich war abso­lut begeis­tert! Die Zeitreisen sind ja immer eine schwie­ri­ge Sache, aber ich fin­de, dass sie das hier sehr gut gemacht hat. Die vie­len Sprünge hin und her fand ich gran­di­os gemacht vom Aufbau her und hat mich nicht wirk­lich ver­wirrt, ich fand gera­de das ziem­lich cool und hat gera­de den Reiz aus­ge­macht.
    Das Kriegsthema war mir anfangs zu viel, aber im Lauf der Handlung hat­te es ja schon sei­nen Sinn und die Figuren waren ein­fach nur toll! Die gan­zen Verwicklungen und das Thema “Liebe” das ja immer im Hintergrund mit­fließt, also ich war sehr begeis­tert 😀

    Liebste Grüße und ein schö­nes Wochenende!
    Aleshanee

    PS: Technik in der Vergangenheit hat ja Andreas Eschbach in NSA schon sehr gut umge­setzt 😉

    1. Hi Aleshanee,
      jaaa, bei Kommentaren ken­ne ich das auch. Und ich sehe hier und da auch von ande­ren Bloggern ent­spre­chen­de Hinweise, dass der Text ver­schwun­den ist und man es nicht schafft, die Worte wie­der­zu­fin­den. Die sind ein­fach weg. Und bei einer Rezension pas­siert mir das echt sel­ten, weil ich immer auch mit Backups arbei­te.

      Vielleicht war ich auch ein­fach zu abge­lenkt für das Buch. Es ist ja defi­ni­tiv kei­nes zum neben­her­le­sen. Das Kriegsthema fand ich grund­sätz­lich pas­send, weil der Konflikt zwi­schen den bei­den Nationen so deut­lich wur­de – zumal Frankreich und England sich ja sehr lan­ge die Köpfe ein­ge­schla­gen haben.

      Ja, NSA hat mir auch ganz gut gefal­len. Und der neue Eschbach liegt schon auf der geplan­ten Liste, die der­zeit lei­der extrem lang ist 🙂 Zur Zeit lese ich am neu­en King, der aber wie­der etwas län­ger ist 🙂

      Viele Grüße
      Frank

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert