[Fantasy] Die verlorene Zukunft von Pepperharrow

Auf den ers­ten Blick sieht die­ses Buch nicht wie ein zwei­ter Teil aus, ist es aber. Deshalb soll­te der Leser mei­nes Erachtens das ers­te Buch „Der Uhrmacher in der Filigree Street“ ken­nen. Dort lern­ten sich Thaniel Steepleton und Keita Mori in London ken­nen und erleb­ten schon dort das ein oder ande­re Abenteuer. Nun, fünf Jahre spä­ter, rei­sen die bei­den nach Tokio, wo selt­sa­me Dinge vor sich gehen.

In der Handlung gibt es zwei Besonderheiten. Zum einen spielt der Roman in einer fik­ti­ven Parallelwelt, in der eine son­der­ba­re Physik gilt. Das galt zwar auch schon für den ers­ten Band, hier wird es aber noch­mals offen­sicht­li­cher und selt­sa­mer. Und ist die selt­sa­me Physik nicht schon genug, gibt es noch immer Keita Mori, der sich an die Zukunft erin­nert. Das klingt nicht nur komisch, son­dern ist es auch. Und dann darf man sich schon fra­gen, ob es ein Paradoxon ist, wenn sich Mori an die Zukunft erin­nert, in der er Zeitung liest, deren Inhalt nun in der Gegenwart kennt und die­se dann nicht mehr lesen braucht, wenn die Zeit gekom­men ist.

Der Roman spielt in den 1880er Jahren, wobei die Autorin Historisches mit Fiktivem mischt. Hinzukommt die son­der­ba­re Physik, so dass ein Steam-Punk-Äther-Krimi ent­stan­den ist. Natasha Pulley nimmt sich ihrem Roman sehr viel Zeit, um die Welt und die Ereignisse zu beschrei­ben. Durch Sprünge in der Zeit drö­selt die Autorin nach und nach ihr Gespinst auf, wie die Forschungen rund um die Elektrizität bestimm­te Ereignisse in Gang set­zen. Zusätzlich wird es arg poli­tisch, wenn die ver­schie­de­nen „Herrscher-Familien“ in Japan sich gegen­sei­tig die Butter vom Brot neh­men. Ebenso inter­es­sant fand ich die Einblicke in die japa­ni­sche Kultur, die mir sehr fremd ist. Die Autorin kann aber von ihren eige­nen Erfahrungen zeh­ren, da sie selbst für ein­ein­halb Jahre in Japan leben durf­te.

Fazit

Wie schon im ers­ten Band wird der Leser in eine sehr son­der­ba­re Welt ent­führt, in der es gewöh­nungs­be­dürf­tig zugeht. Schon die Figur des Keita Mori ist sehr facet­ten­reich, aber auch alle ande­ren Haupt- und Nebenfiguren erge­ben ein sehr stim­mi­ges Gesamtbild. Allerdings muss der Leser offen für sprach­ge­wal­ti­ge Romane sein, um Gefallen an den Büchern von Natasha Pulley zu fin­den.

zukunft pepperharrow

Titel: Die ver­lo­re­ne Zukunft von Pepperharrow
Autor: Pulley, Natasha
Genre: Fantasy
Seitenzahl: 592
Verlag: Klett-Cotta Verlag

45

Originaltitel: The Lost Future of Pepperharrow
Übersetzer: Jochen Schwarzer
Herkunft: England
Jahr: 2022 / 2023 (org./dt.)

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2 Kommentare

  1. Schönen guten Morgen!

    Mich hat die­se Fortsetzung ja sehr begeis­tert und ich fand sie sogar noch bes­ser als den Uhrmacher! Ich fin­de den Schreibstil von ihr groß­ar­tig und wenn ich zum lesen anfan­ge, füh­le ich mich sofort in die­se “Buchwelt” ver­setzt!
    Politisches, ja, das hat sie bis­her in jedem Buch mit ein­flie­ßen las­sen, dass scheint ihr wich­tig zu sein und sie kann das gut in die Handlung ver­we­ben. Die phan­tas­ti­schen Elemente fand ich hier ja total span­nend und unge­wöhn­lich!
    Ich freu mich jeden­falls schon sehr auf das nächs­te Buch, wenn es denn kommt 🙂

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Hi Aleshanee,
      ich bin ja über Deine Rezension schon gesto­ßen und weiß daher, dass Dich die­ser Band mehr begeis­tern konn­te als noch der ers­te. Bei mir war es nicht der Fall, viel­leicht weil ich das Ende etwas scha­de fand und ich mich fra­ge, wie es wohl in einer poten­ti­el­len Fortsetzung wei­ter­ge­hen könn­te, da ja ein zen­tra­les Element weg­ge­fal­len ist.

      Viele Grüße
      Frank

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