Es gibt verschiedene Arten, wie Autoren ihre Superhelden erschaffen. In X-Men ist es eine genetische Mutation, in Vicious eine Nahtoderfahrung. Beiden gemein ist allerdings, dass jeder Menschen “nur” mit einer Superkraft “ausgestattet” wird und nicht jede gleich nützlich oder gleich mächtig ist.
Erzählkraft
Das Buch lebt allerdings nicht von seinen “Superhelden” oder den Superkräften, sondern von seiner Art, wie die Geschichte erzählt wird. Schwab treibt den Leser durch die Geschichte, in dem sie relativ kurze Kapitel verwendet, die immer wieder in der Zeit springen. Der Leser wird zuerst ins kalte Wasser der Unwissenheit geworfen und bekommt mit jedem neuen Absatz ein neues Puzzleteil zugesteckt.
Eine wirklich sehr gute Art, eine Geschichte voranzutreiben und den Leser in der Geschichte zu binden, vor allem, wenn eine offene Frage der einen Zeitebene direkt in der Antwort einer anderen endet.
Die Charaktere sind gut gewählt und agieren recht glaubwürdig miteinander, wobei ich mir hier und da ein bisschen mehr Tiefgang gewünscht habe. Schwab unterlässt es indess den Leser mit zu vielen Charakteren zu überfordert, wobei selbiger gut daran getan ist, nicht den Klappentext des zweiten Teils zu lesen, wenn er wissen möchte, wer am Ende übrig bleibt.
Apropos Ende: Das Buch ist der Einstieg in eine neue Fantasy-Serie, schließt allerdings die Episode vergleichsweise zufriedenstellend ab. Eine gute Idee ist, das Buch nicht mit einem Cliffhanger enden zu lassen, sondern als Appetithäppchen das erste Kapitel des zweiten Teils als Leseprobe ans Ende zu stellen.
Fazit
Ich gebe zu, dass ich für gewöhnlich nicht für Serien zu haben bin und war froh, dass das Buch mich am Ende nicht im Regen stehen lässt. Was mir persönlich besonders gefallen hat, ist Schwabs Schreibstil und wie sie die Geschichte aufgebaut hat. Hier konnte die Geschichte punkten und mich als Leser packen.
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