Gehetzt

buchcover gehetztWas wür­dest Du machen, wenn Du schon seit über 2000 Jahren auf die­ser Erde wan­deln wür­dest? Genau, ver­ste­cken. Und zwar an einem der unschein­bars­ten Orte der Erde. Wie zum Beispiel in den Südwesten der USA. Genauer nach Arizona. Dorthin hat es Atticus O’Sullivan ver­schla­gen, der einen klei­nen Buchladen betreibt und mit sei­nem Hund Oberon ein klei­nes Häuschen bewohnt.

2000 Jahre sind Zeit genug, um sich all­mög­li­chen Wesen zum Feind zu machen. Vor allem, wenn man ein mäch­ti­ges magi­sches Schwert an sich genom­men hat. Ein Schwert, das von einer Gottheit begehrt wird.

Gottheit?

Die Besonderheit des Buchs liegt dar­in, dass Hearne ein­fach alles, was ihm zu Gottheiten und Fabelwesen ein­ge­fal­len ist, zum Leben erweckt hat. Und all die­se Wesenheiten leben in ihren Sphären, wobei nur weni­ge zwi­schen den Welten wan­deln.

Schnell wird klar, dass Atticus zu bestimm­ten Gottheiten eine inni­ge­re Beziehung pflegt. Durch sei­ne kel­ti­sche Herkunft, sind es kel­ti­sche Gottheiten, die nähe­ren Kontakt zu ihm pfle­gen. Und die­se Beziehungen sind es, die das Buch so inter­es­sant machen. Die Todesgöttin Morrigan ban­delt eben­so wie irgend­wel­che Hexen, denen er aber grund­sätz­lich skep­tisch gegen­über steht.

Die Geschichte lebt aber nicht nur von dem Reiz, dass all­mög­li­chen Gottheiten zum Leben erwe­cken, son­dern vom Witz und Sarkasmus, wie Atticus mit ihnen umgeht. Allein die Gespräche zwi­schen ihm und sei­nem Wolfshund Oberon sind himm­lisch.

Dabei wird der Leser zwar ohne Umschweife in das Leben des Atticus gewor­fen, wird aber gleich­zei­tig behut­sam in die Geschichte ein­ge­führt. Erst lang­sam wird das Verhältnis von ihm zu den ande­ren Personen deut­lich.
Dabei wir­ken alle Personen authen­tisch und durch­dacht. Und trotz der Vielfalt an Personen behält der Leser erstaun­li­cher­wei­se den Überblick.

In der Geschichte gibt es sehr viel Action gela­de­ne Szenen, die zuwei­len auch gern mal blu­tig wer­den. Zartbesaitete soll­ten lie­ber Abstand von dem Buch neh­men. Neben der Action gibt es aus­rei­chend ruhi­ge Abschnitte, die aber schnell wie­der hek­tisch wer­den. Dieses Auf und Ab moti­viert.

Dadurch, dass das Buch Auftakt zu einer Serie ist, blei­ben eini­ge Dinge uner­klärt. Das mag nicht jeder­manns Sache sein, gehört aber zu einer Buchreihe dazu. Das Buch ist in sich abge­schlos­sen, aber die Folgebände bau­en auf ihm auf. Wer die Serie lesen möch­te, soll­te alle Bände lesen.

Fazit

Freunde außer­ge­wöhn­li­cher Fantasygeschichten sind hier voll­kom­men rich­tig. Mit viel Witz und eben­so vie­len Anspielungen auf unse­re Welt wird eine rasan­te Geschichte erzählt, die Lust auf Mehr macht.

Bewertung: ✦✦✦✦✦

Nebenbemerkung:
Die Originalausgabe heißt “Hounded”, was so viel wie “gejagd” oder auch “gehetzt” heißt. Warum die ers­te deut­sche Fassung “die Hetzjagd” heißt, erschließt sich mir nicht. Meine Rezension fußt auf der “Gehetzt”-Version. Das Buch ist der Auftakt zu einer mehr­tei­li­gen Reihe “Die Chronik des Eisernen Druiden”. Eine Übersicht über alle Teile fin­det sich im Special-Bereich die­ses Blogs.

 

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert