Mein Sohn möchte sich gerne gruseln. Aus diesem Grund habe ich in unserer Zentralbibliothek in dem Gruselregal »Darkdeep« entdeckt und ausgeliehen. Ein glücklicher Griff von mir, wie wir beide festgestellt haben.
Die Handlung ist nämlich erstaunlich gut aufgebaut. Sie fängt recht harmlos an, macht aber direkt zu Beginn Lust auf mehr. Die Neugierde wird im Leser geweckt, die ihn fortan durch das Buch begleitet. Vor allem bei Kindern bzw. Jugendlichen ist dies ein enormes Leseerlebnis. Zuerst ist der Grusel noch verhalten, aber nach und nach verdichtet sich die Atmosphäre und die gruseligen Momente nehmen spürbar zu.
Erzählt wird die Geschichte aus jeweils wechselnden Perspektiven der vier Kinder, die die Hauptrollen übernommen haben. Allerdings nicht aus der Ich-Perspektive (die ganz gut gepasst hätte), sondern aus Sicht des allwissenden Erzählers. Dieser Erzählstil hat nicht nur mir, sondern auch meinem Sohn recht gut gefallen und erhöhte die Spannung spürbar. Vor allem im letzte Drittel kommen Gruselfreunde auf ihre Kosten, womit das Buch auch für ein jüngeres Zielpublikum ausscheidet.
Fazit
Gruselliteratur für Kinder ist vergleichsweise selten, so dass dieser Roman für Kinder ab einem Alter von 12 Jahren genau richtig ist. Solange sie nach Spannung und Horror fragen.
Titel: Darkdeep (Band 1): Insel der Schrecken
Autor: Condie, Ally; Reichs, Brendan
Genre: Grusel / Horror / Jugendroman
Seitenzahl: 308
Verlag: Fischer KJB
Originaltitel: Darkdeep #1
Übersetzer: Leo H. Strohm
Herkunft: USA
Jahr: 2018 / 2020 (org./dt.)
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