Wer kann sich noch an die Creepshow erinnern? Zum ersten Mal wurde sie in Deutschland unter dem Titel „Die unheimlich verrückte Geisterstunde“ anno 1983 ausgestrahlt. Ich meine mich daran zu erinnern, dass sie immer wieder mal wiederholt wurde, denn ich durfte sie spät abends in den Ferien schauen, weil meine Eltern überhaupt keine Ahnung davon hatte, was FSK 16 bedeutet. Dieser Film ist ein Episodenfilm, der fünf kurze Geschichten erzählt, die aus der Feder von Stephen King stammten. George A. Romero führte Regie. Diese fünf Episoden wurden nun als Comic neu veröffentlicht. Gegeben hatte es diesen Comic zum Film schon zur Erstausstrahlung. Ich habe keine Ahnung, weshalb dieser Comic eine Renaissance wiederfährt, aber für mich bedeutete die Lektüre einen Kurztrip in meine Vergangenheit.
Den Film kann ich bei bestem Willen nicht empfehlen, denn die „Spezial Effects“ stammen logischerweise aus jener Zeit und sind entsprechend antiquiert. Allerdings handelt es sich bei diesem Film um eine Horrorkomödie, so dass es vielleicht wieder passt. Mich hat dieser Comic auf jeden Fall direkt an den Film erinnert und ich konnte das Skelett nicht ausblenden, das durch die Episoden geführt hat und mich sehr stark an jenes Skelett aus dem Biologie-Unterricht erinnerte.
Dieser Comic ist genau in der Art und Weise aufgebaut, wie auch die Episoden aufgebaut waren. Das Skelett erzählt ein wenig zu den jeweiligen Episoden und gibt einige Hintergrundinformationen oder kommentiert einfach nur die ein oder andere Szene. Die Episoden selbst sind von Bernie Wrightson sehr nah an dem Film gezeichnet worden. Dieses quietschbunte Design passt aber sehr gut zum Flair der 80er, den dieser Comic mit jeder Seite ausstrahlt. Hin und wieder meine ich auch die Darsteller wiederzuerkennen. Der Zeichner hat sich zumindest im groben auch hier an der Vorlage orientiert.
Die einzelnen Episoden sind durch die Reihe mit einem zwinkernden Auge zu sehen, so wie King in dieser Zeit seiner Schaffensphase viele humorvolle Horrorgeschichten geschrieben hat. Es ist kein Schenkel-Klopfer-Humor, sondern einer, bei dem man leicht schmunzelt, wenn den Figuren der Comics etwas makabres widerfährt. Auf jeden Fall sind die jeweiligen Geschichten recht abwechslungsreich und durch die Reihe empfehlenswert.
Fazit
Ja, man muss diese Art von Humor mögen und vielleicht auch den Stil der 80er. Ob dieser Comic auch viel Spaß macht, wer die Filmvorlage nicht kennt, vermag ich nicht zu beurteilen, weil in meinem Kopf direkt die Fernsehbilder flackerten. Ich fand und finde alle fünf Episoden sehr unterhaltsam und hier in diesem Comic auch gut dargestellt. Aus diesem Grund kann ich es ruhigen Gewissens empfehlen.
AchtungDieses Buch enthält explizite Beschreibungen von Gewalt und ist somit nicht für minderjährige oder zart besaitete Leser geeignet.
Titel: Creepshow
Autor: King, Stephen; Romero, George A.
Illustrator: Wrightson, Bernie
Genre: Horror/Horrorkomödie
Seitenzahl: 74
Verlag: Splitter Verlag
Band: 1 von 1
Originaltitel: Creepshoe
Übersetzer: Jonny Schmidt
Herkunft: USA
Jahr: 1982 / 2021 (org./dt.)
In meiner persönlichen Übersicht der empfehlenswerten Comics und Graphic Novels finden sich viele lesenswerte und zum Teil sehr beeindruckende Werke, die alle auf ihre Art und Weise einen Blick wert sind.
Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren finden sich im Bereich “Über diesen Blog“.
Der Büchernarr schreibt hauptsächlich über Bücher aus den Genres Fantasy und Horror. Manchmal schleichen sich Bücher anderer Genres in diesen Buchblog ein, so dass hier auch Biografien, historische Romane oder Kinderbücher zu finden sind.