Bernd Kronsbein kündigt in seinem Vorwort an, dass es mit diesem Buch eine neue Reihe geben wird. Sie wird sich in Deutschland DC-Schocker nennen und diverse Horror-Comics oder Graphic Novels den Lesern präsentieren. Der erste Teil des Zweiteilers „Das Haus am See“ kann schon mal vollends als Auftakt überzeugen. Und das gleich in mehrfacher Hinsicht.
Zum einen erzählt James Tynion IV eine überaus spannende Geschichte. Auf den ersten Blick scheint es zwar nur altbekanntes zu geben, aber der zweite Blick offenbart eine hervorragend spannend erzählte Geschichte. Es geht um eine Gruppe von Menschen, die vom exzentrischen Walter in ein Haus an einem See eingeladen werden. Das einsame Haus an einem See, das zudem soweit abgelegen ist, das der Handyempfang nicht funktioniert, ist ein sehr beliebtes Thema auch in Horrorbüchern.
Nun kommt noch ein zweiter Faktor hinzu, nämlich dass die Gruppe mit einer unsichtbaren Mauer von der Außenwelt abgetrennt wird. Auch dieses Motiv findet sich öfters in der Literatur. Als weitere Horror-Prise kommt ein sehr dystopisches Szenario hinzu, das ich an dieser Stelle nicht weiter vertiefen möchte.
Um die Beziehungen zwischen den Bewohnern und dem mysteriösen Gastgeber zu vertiefen, gibt es immer wieder Rückblenden, in denen erklärt wird, weshalb gerade sie in das Haus eingeladen wurden und in welcher Beziehung sie zueinanderstehen. Diese Rückblenden sind mehr als einfache Auflockerungen in der Erzählung, sondern sie schaffen Tiefgang.
Die realitätsnahen Zeichnungen von Alvaro Martinez Bueno finde ich durchgängig genial. Er transportiert sehr viele Emotionen und bringt auf den Punkt, was Tynion erzählen möchte. Ich bin überaus begeistert von den Zeichnungen.
Fazit
Ich finde, dass dieser Auftakt als sehr gelungen gelten kann. Die Geschichte wird super erzählt und die Zeichnungen unterstreichen diese nochmals. Ja, es ist eine Horror-Geschichte und es gibt einige Horror-Elemente, die das Buch entsprechend prägen. Ich freue mich auf jeden Fall, wenn der zweite Band erscheint und der Leser die Auflösung präsentiert bekommt.