[Horror] Der mexikanische Fluch

»Ein ent­le­ge­nes Herrenhaus in den mexi­ka­ni­schen Bergen. Eine muti­ge jun­ge Frau. Und ein dunk­les Geheimnis.« So wird »Der mexi­ka­ni­sche Fluch« von Silvia Moreno-Garcia bewor­ben. Und es klingt ein wenig nach einem Haus-Horror-Roman. Ist es aber nicht. Ja, ein Haus spielt eine Rolle, aber das dient ledig­lich, um eine schau­rig-düs­te­re Atmosphäre zu schaf­fen und nicht, um es in das Zentrum der Erzählung zu packen. Dort ste­hen eher die Bewohner des Hauses und natür­lich die Hauptfigur Noemí.

Ich fin­de, dass es der Autorin durch­aus gelun­gen ist, eine schumm­rig-schau­ri­ge Atmosphäre zu erschaf­fen. Der Leser darf sich ein wenig gru­seln, wenn er Noemí dabei beglei­tet, hin­ter das Geheimnis zu kom­men. Mehr aber auch nicht! Die Idee, die hin­ter dem Buch steckt, ist sicher­lich mal etwas ande­res und ver­dient allein des­halb schon Beachtung. Ich habe aber schon Meinungen gele­sen, dass ihnen das Buch vor allem im Mittelteil zu lang­at­mig wird. Ja, es wird ein wenig Tempo her­aus­ge­nom­men, aber als lang­at­mig wür­de ich die­sen Part nicht bezeich­nen.

Dass der Roman im Jahr 1950 spielt, merkt man ihm nicht an, was ich nicht nega­tiv mei­ne. Es ist im Grunde egal, wann der Roman spielt. Das Abschneiden von der Zivilisation schafft man ja auch ganz sim­pel, wenn die Romane im Hier und Jetzt ver­or­tet sind. Auch habe ich den jewei­li­gen Figuren nicht ange­merkt, dass das Buch in Mexiko spielt. Die dor­ti­ge Kultur spielt eben­falls kei­ne Rolle. Es könn­te auch in den USA oder der Eifel spie­len. Das könn­te man dem Roman nun nega­tiv ankrei­den, aber in mei­nen Augen spie­len die­se Dinge zurecht kei­ne oder kaum eine Rolle, denn es geht eben um das Entdecken des Familiengeheimnisses und wie die Protagonistin damit umgeht.

Fazit

Wer sich damit arran­giert, dass dies kein Haus-Horror- oder nur ein Horror-Buch ist, wird sich gern in die gru­se­li­ge Atmosphäre ent­füh­ren las­sen und mit Noemí nach und nach das Geheimnis auf­de­cken, das hin­ter allem steckt. Ich fin­de das Buch gut geschrie­ben und ich habe mich gern in der Handlung ein­ge­fun­den. Wer ger­ne gru­se­li­ge Bücher liest, ist hier genau rich­tig. Wer einen Horror-Schocker erwar­tet, soll­te sich lie­ber woan­ders umgu­cken.

Titel: Der mexi­ka­ni­sche Fluch
Autor: Moreno-Garcia, Silvia
Genre: Horror / Grusel / Mystery
Seitenzahl: 416
Verlag: Limes Verlag

4/5

Originaltitel: Mexican Gothic
Übersetzer: Frauke Meier
Herkunft: Kanada
Jahr: 2020 / 2022 (org./dt.)

Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­den sich im Bereich “Über die­sen Blog”.

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2 Kommentare

  1. Hi Frank!

    Auf das Buch war ich schon sehr neu­gie­rig, aber die Rezensionen, die ich bis­her gese­hen habe, waren eher durch­wach­sen… Dass man die “Zeit” der 50er Jahre nicht so merkt fin­de ich jetzt auch nicht schlimm, aller­dings fra­ge ich mich dann, war­um es dort ange­sie­delt ist.
    Dass man das “mexi­ka­ni­sche” nicht mehr ist dann aber schon ver­wun­der­lich, wenn es in Mexiko spielt und auch noch der Titel dar­auf hin­deu­tet.
    So rich­tig neu­gie­rig machen konn­te es mich jetzt tat­säch­lich nicht. Ich hab es ja eigent­lich schon auf dem Schirm seit ich das Cover zum ers­ten Mal gese­hen hab vor 1 Jahr oder so, aber ich weiß nicht, ob ich das jetzt unbe­dingt lesen muss ^^

    Danke für dei­nen Einblick!

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Hi Aleshanee,
      ja, ich könn­te mir gut vor­stel­len, dass Du mit die­sem Roman etwas mehr hadern könn­test. Oftmals sind die Kritiken berech­tigt, die ange­führt wer­den und resul­tie­ren mei­ner Meinung nach oft­mals an fal­schen Erwartungshaltungen. Hier würd ich Dir eher den Tipp geben, das Buch von Deinen Listen zu strei­chen.

      Herzliche Grüße
      Frank

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