[Horror] Mit leeren Augen

Wer eine sehr deftige Kost sucht, sollte sich die Graphic Novel von Diego Agrimbau näher anschauen. Es ist für ein Buch aus dem Splitter Verlag schon recht ungewöhnlich, dass eine Warnung auf dem Cover zu finden ist. Im französischen Original heißt das Buch »Les Yeux Perdus«, was eher mit »Die verlorenen Augen« übersetzt werden kann und der Geschichte eher gerecht wird.

Puppen üben ja so oder so manchmal schon eine gruselige Atmosphäre aus (zu Recht, wie ich finde). Ebenso wie Augen. Aber bevor die Geschichte an diesen Punkt gelangt, werden andere verschreckende Details dem Leser offenbart. Die Handlung ist irgendwo in Europa während des ersten Weltkriegs verortet und spielt in einem Waisenhaus, in dem lediglich drei Kinder (über)leben. Und das auf eine sehr spezielle Art und Weise, die ich an dieser Stelle nicht verraten möchte. Es wird nur angedeutet, wie es dazu kam, dass die drei alleine sind, was ich persönlich etwas schade finde, denn hier hätte der Autor ruhig ein bisschen mehr verraten dürfen.

Juan Manuel Tumburus wählte für die Zeichnungen eine sehr deprimierende Optik. Zwei der Kinder sehen recht niedergeschlagen aus, während dem dritten der Wahnsinn im Gesicht geschrieben steht. Die Darstellungen sind allsamt recht dunkel gehalten und auch die Farbgebung spiegelt das Geschehen sehr gut wider.

Fazit

Diese Horror-Graphic-Novel kann mit einer verstörenden, düsteren und brutalen Geschichte überzeugen. Die gehörige Portion Mystery verstärkt diesen Effekt zusehends und lässt diesen Einzelband nur für hartgesottene Leser eine Empfehlung wert sein.