[Krimi] Im Kopf von Sherlock Holmes: Das Rätsel der skandalösen Eintrittskarte

Sherlock Holmes ist eine sehr belieb­te Figur, die durch ihre detail­ver­lieb­te Art bekannt gewor­den ist, Indizien zu erken­nen, wo ande­re nichts sehen, um damit einen Kriminalfall auf­zu­lö­sen. Nur, wie macht er es? Wie muss es in sei­nem Kopf aus­se­hen? Genau die­ser Frage geht die­se Graphic-Novel-Adaption von Cyril Lieron und Benoit Dahan nach. Und zwar sehr wört­lich genom­men.

„Adaption“ ist hier viel­leicht das fal­sche Wort, denn es gibt (mei­nes Wissens) kei­ne Romanvorlage (o.ä.), son­dern es wer­den sich ledig­lich der Figuren von Sir Arthur Conan Doyle bedient. Dieser Fall beginnt etwas kuri­os mit einem Bekannten von Dr. Watson, der ver­wirrt und ver­letzt durch London irrt, von der Polizei auf­ge­grif­fen und anschlie­ßend zu Dr. Watson gebracht wird. Und schon hat Sherlock sei­nen nächs­ten Fall und Leser bekommt einen ers­ten Eindruck von der unge­wöhn­li­chen Aufmachung die­ser Graphic Novel.

Hier wird der nicht nur sprich­wört­li­che roten Faden auf­ge­nom­men, denn auch die­ser wird ganz deut­lich ein­ge­zeich­net. Dieses ers­te unge­wöhn­li­che Detail ist sehr stim­mig umge­setzt wor­den, denn die­ser gezeich­ne­te rote Faden zieht sich durch das gesam­te Buch. An ihm ori­en­tie­ren sich spä­ter Indizien, Wege, Verläufe und sons­ti­ge atmo­sphä­ri­sche Stilelemente. Und natür­lich wird immer wie­der in den Kopf des Ermittlers geschaut und gezeigt, wie er Punkt für Punkt zusam­men­trägt.

Dabei ist inter­es­sant, dass in kaum einen Fall die Indizien zu sehr auf­ge­setzt oder unpas­send zufäl­lig ein­ge­streut wur­den. Alles ist im Großen und Ganzen gut durch­dacht wor­den. Damit der Leser den roten Faden in der manch­mal durch­aus undurch­sich­ti­gen Geschichte nicht ver­liert, wird sehr gut mit unter­schied­li­chen Farben gear­bei­tet. Die Stripes sind eh nicht klas­sisch ange­ord­net, wodurch der Leser manch­mal viel­leicht etwas gefor­dert wird. Für lese­fau­le ist die­se Graphic Novel eh nichts, denn sie ist sehr text­las­tig.

Fazit

Ich fin­de die­sen Fall groß­ar­tig und das in jeg­li­cher Hinsicht. Allein die Aufmachung bzw. Umsetzung ist einen Kauf wert. Mit sehr vie­len Details wird eine wun­der­ba­re Atmosphäre geschaf­fen, die den Leser an die Seite des bekann­ten Ermittlers stellt, so dass die­se ihm nicht nur über die Schulter schaut, son­dern auch direkt in sei­nen Kopf. Eine klas­se Idee und eine groß­ar­ti­ge Umsetzung. Es lohnt sich übri­gens sehr, das Buch mehr­mals zu lesen, weil es bei jedem Durchgang vie­le neue Details zu ent­de­cken gibt.

Eine klei­ne Anmerkung am Rande. Ich habe die­ses Buch als eComic gele­sen. An man­chen Stellen des Buchs wer­den ein paar wit­zi­ge Details gezeigt, die sich logi­scher­wei­se nicht umset­zen las­sen. So muss manch­mal das Buch auf den Kopf gestellt oder es muss eine Seite gefal­tet oder ans Licht gehal­ten wer­den. Das ist mit einem Monitor etwas schwie­rig. Allerdings trübt dies nur bedingt das Lesen des eComics.

imkopfvonsherlockholmes

Titel: Im Kopf von Sherlock Holmes: Das Rätsel der skan­da­lö­sen Eintrittskarte
Autor: Lieron, Cyril; Dahan, Benoit
Illustrator: Dahan, Benoit
Genre: Krimi / Graphic Novel
Seitenzahl: 96
Verlag: Splitter Verlag
Band: 1 von 1

5/5

Originaltitel: Dans la tête de Sherlock Holmes T1 : L’affaire du ticket scan­da­leux 1/2
Übersetzer: Harald Sachse
Herkunft: Frankreich
Jahr: 2019 / 2021 / 2022 (org. Teil 1/orig. Teil 2/dt.)

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Dies ist das letz­te Buch, das ich im Rahmen mei­ner Top Leser Mitgliedschaft bei izneo gele­sen habe. Leider hat die Plattform ihre Pforten im deutsch- und eng­lisch­spra­chi­gen Raum geschlos­sen.

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In mei­ner per­sön­li­chen Übersicht der emp­feh­lens­wer­ten Comics und Graphic Novels fin­den sich vie­le lesens­wer­te und zum Teil sehr beein­dru­cken­de Werke, die alle auf ihre Art und Weise einen Blick wert sind.

Folgend ein Trailer zu dem Buch, das einen guten Eindruck vom Buch ver­mit­telt. (Eingebettet im pri­va­ten Modus, d.h. es wer­den erst Daten an you­tube gesen­det, wenn das Video abge­spielt wird.)

Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se von izneo zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­den sich im Bereich “Über die­sen Blog”.

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