Die Trees-Reihe hat bisher ihre Leser im Dunkeln gelassen. Die Außerirdischen sind zwar da und haben mit ihren „Bäumen“ viel Schaden angerichtet, damit hat es sich mit dem Thema Außerirdischer. Denn die Bäume stehen nur da und ragen in den Himmel auf, ohne dass etwas weiter passiert. Nur sehr zaghaft werden Einflüsse dieser Objekte gezeigt. In dem dritten Teil ist es nicht anders.
Auch wenn die erzählte Geschichte an einem anderen Ort spielt, so ist sie schon fast losgelöst von den Bäumen lesbar. Es geht nämlich um die Aufklärung eines Mordes in einer abgelegenen Region Russlands. Damit ist dieser Band mehr Krimi als Horror. Und wie schon in den Bänden zuvor, konzentriert sich Warren Ellis mehr auf politische Machtpole als auf die Auswirkung der Existenz der Außerirdischen, die auch im dritten Band nur eine Nebenrolle spielen.
Ich finde es ehrlich gesagt sehr irritierend, dass der Autor sich einen solch massiven Eingriff in das Leben der Menschheit bzw. der Erde ausdenkt, ohne darauf weiter einzugehen. Ich hatte gehofft, dass der dritte Band nun endlich etwas mehr Inhalt präsentiert, aber es ist genau das Gegenteil der Fall. Der Krimi in „Drei Schicksale“ kann sogar losgelöst vom großen Ganzen gelesen werden und könnte sogar in jedem anderen Szenario platziert werden.
Die zeichnerische Umsetzung von Jason Howard ist wie in den beiden Vorgängerbüchern sehr markant und zuweilen auch weiterhin sehr brutal ausgefallen. Sie passt ganz gut zur Geschichte, wobei ich persönlich weichere oder realitätsnähere Zeichnungen bevorzuge. Schlecht ist die Umsetzung deswegen nicht.
Fazit
Es ist schade, dass der eigentliche Aufmacher zu dieser Serie überhaupt nicht ausgebaut wird. Stattdessen wird dem Leser ein „normaler“ Krimi präsentiert, der auch in jedes andere x-beliebige Setting gepasst hätte. Die ist zwar okay, ist aber komplett losgelöst von der bisher erzählten Geschichte. In Summe ist das Buch leider unterdurchschnittlich und wirklich nur eingefleischten Fans zu empfehlen.