Matthew Corbett und die Hexe von Fount Royal – Band 1 ★★★★★

q? encoding=UTF8&ASIN=B01N41OTJV&Format= SL160 &ID=AsinImage&MarketPlace=DE&ServiceVersion=20070822&WS=1&tag=fle 21Ich mag kei­ne Geschichte mit offe­nen Enden. Auch wenn ich vor­her weiß, dass es sich um eine Reihe han­delt, so ist es mir deut­lich lie­ber, wenn die Geschichte des Buchs in sich abge­schlos­sen ist. Wegen mir kann es noch wei­te­re Handlungsstränge geben, die über alle Bücher einer Reihe erzählt wer­den. Aber die­ses Buch miss­ach­tet mei­ne Vorliebe sträf­lich. Und den­noch ver­ge­be ich eine der­art hohe Bewertung?

Das hat gleich meh­re­re Gründe, wes­halb die­se Geschichte trotz die­ses bösen Cliffhangers emp­feh­lens­wert ist. Es han­delt sich bei die­ser Geschichte um eine his­to­ri­sche Kriminalgeschichte (und nicht um einen Thriller), die den Leser nicht nur an der Kriminalarbeit teil­ha­ben lässt, son­dern ihn ein­drucks­voll in das Leben des 17. Jahrhunderts der us-ame­ri­ka­ni­schen Kolonialzeit zurück­ver­setzt.

Zeitreise

Diese lite­ra­ri­sche Zeitreise ist in vie­ler­lei Hinsicht bemer­kens­wert, denn an sehr vie­len Stellen kann ich schon fast den Schlamm unter den Füßen der Protagonisten schmat­zen hören. Viele Beschreibungen sind sehr bild­lich, inter­es­sant und fes­selnd. Auch wenn es sich über­trie­ben anhört, so schafft es der Autor ein­fach, die Neue Welt der­art plas­tisch dar­zu­stel­len.

Die Detailverliebtheit lässt sich allein dar­in erken­nen, dass die bei­den Hauptprotagonisten, ein Richter mit sei­nem Gerichtsdiener, nicht nur ein­fach in die Stadt rei­sen lässt, son­dern Hundert Seiten Einleitung samt span­nen­dem Geschehen inves­tiert.

Charaktere

Viele Bücher kon­zen­trie­ren sich auf die Hauptcharaktere, die es zu beschrei­ben gilt. In die­ser Geschichte wird aber gleich eine klei­ne Stadt mit vie­len inter­es­san­ten und viel­schich­ti­gen Charakteren belebt. Charaktere, die zei­gen, wie es tat­säch­lich gewe­sen sein könn­te, wenn eine klei­ne Stadt sich gegen eine Hexe in ihren Reihen auf­lehnt. Wie die Realitäten ver­bo­gen wer­den, um eine Frau der Hexerei zu beschul­di­gen.

Natürlich hät­te die Geschichte auch in einer belie­bi­gen Kleinstadt in Europa spie­len kön­nen, in denen eben­falls zahl­rei­che ver­meint­li­che Hexen ihr Leben las­sen muss­ten. Aber der Autor ist nun mal US-Amerikaner.

 

Der Weg ist das Ziel

Hexe oder kei­ne Hexe, das ist hier die Frage. Die aber in die­sem Band nicht beant­wor­tet wird. Vielmehr kon­zen­triert sich die Geschichte auf die Menschen und Charaktere. Wie leben sie zusam­men. Wer sind die Rädelsführer, wer lebt ein­fach nur unter den ande­ren. Was geht in den Menschen vor, die damals tat­säch­lich von der Angst vor bösen Mächten umtrie­ben waren? Wie gestal­te­te sich die “Beweisführung”, um einer Hexe ihre Sünde zu “bewei­sen”.

Eine über­aus inter­es­san­te Betrachtungsweise, die den Leser aber, wie ein­gangs schon erwähnt, recht unbe­frie­di­gend zurück­lässt. Nicht nur bleibt die Schuldfrage unge­klärt (oder bes­ser gesagt der Schuldspruch), son­dern auch die ande­ren Ermittlungen blei­ben nebu­lös und sind über­haupt nicht kon­kret.

Fazit

Eine über­aus inter­es­san­te Geschichte, die den Leser gekonnt in das 17. Jahrhundert ver­setzt und an den Ängsten und Nöten der dama­li­gen Kolonialisten teil­ha­ben lässt. Und zwar in einer Qualität, dass ich dem Buch trotz des fie­sen Endes die Höchstwertung gebe.

 

Titel: Matthew Corbett und die Hexe von Fount Royal – Band 1
Autor: McCammon, Robert
Genre: his­to­ri­scher Krimi
Verlag:Luzifer-Verlag
Wertung: ✦✦✦✦✦

 


Wer in die Druckversion rein­le­sen möch­te, kann dies direkt tun:

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