Montagsfrage #126: Sind euch Handlungswendungen oder eine logische Geschichte wichtig?

montagsfrage lauter leise

Die heu­ti­ge Montagsfrage ist gar nicht so ein­fach zu beant­wor­ten, weil sich hin­ter der schein­bar ein­fa­chen Frage, viel­schich­ti­ge Aspekte ver­ste­cken. Gehen Linearität einer Geschichte tat­säch­lich Hand in Hand mit einem logi­schen Aufbau? Ist eine linea­re Geschichte tat­säch­lich logi­scher als eine voll von inhalt­li­chen Wendungen?

Als klei­nen Einschub ein Satz zur Logik. Es gibt näm­lich zwei Arten von Logiklücken, näm­lich jene, die mir auf­fal­len und jene, die mir nicht auf­fal­len. Ein Physiker kann in einem Science-Fiction-Roman viel­leicht mehr logi­sche Entgleisungen fin­den als ich. Oder der Kriminologe mehr Unstimmigkeiten in einem Kriminalroman, wäh­rend für mich alles wie aus einem Guss erscheint. Okay, dann gibt es eine wei­te­re Art von Logiklücke – näm­lich jene, die ich erwar­te. Was wäre ein Popcorn-Roman ohne rie­si­ge Logiklücken?

Auch bei der Linearität bzw. Wendung in der Handlung gibt es die­se Unterscheidung. Während einem Genrekenner ein Roman als total vor­her­seh­bar erscheint, so wer­de ich viel­leicht total über­rascht, dass in dem Krimi der Gärtner der Mörder ist. Wiederholen sich in einem Genre bestimm­te Schemata, so wer­de ich davon logi­scher­wei­se weni­ger über­rascht, wobei Linearität und Vorhersehbarkeit nicht zwin­gend Hand in Hand gehen müs­sen.

Wenn ich mir recht über­le­ge, was mir bei Romanen wich­tig erscheint, so sind bei­de Aspekte eher neben­säch­lich. Für mich muss eine Geschichte authen­tisch und nach­voll­zieh­bar sein, in ers­ter Linie aber so geschrie­ben, dass ich voll­kom­men in ihr auf­ge­he. Dann darf mir auch eine Logiklücke begeg­nen, über die ich gekonnt rüber­sprin­ge und dann darf eine Geschichte auch so gerad­li­nig wie ein Lineal sein. Hauptsache, ich kann tief in die Geschichte abtau­chen.

Und wenn ich mir jetzt vor­stel­le, dass ich einen sehr gut geschrie­ben Roman habe und mir dann die Frage stel­le, was mir wich­ti­ger ist, so kann ich tat­säch­lich kei­ner­lei Präferenz für einen der Aspekte fest­stel­len. Ich lese wen­dungs­rei­che Geschichten eben­so ger­ne wie gerad­li­ni­ge und ich lese unlo­gi­sche und ein wenig kon­stru­ier­te Romane eben­so ger­ne wie logi­sche. Solange das Beiwerk stimmt. Das mag viel­leicht auch dar­an lie­gen, dass ich ger­ne Fantasy- Horror- oder Science-Fiction-Romane lese, in denen ger­ne mit bei­den Aspekten gespielt wird.

So ein biss­chen ergeht es mir wie Antonia. Irgendwie fal­len mir wäh­rend des Schreibens immer neue Aspekte der Frage ein, so dass ich an die­ser Stelle lie­ber mal stop­pe und Torsten für die­se span­nen­de Frage dan­ke.

Wie gehabt lese ich die Beiträge der ande­ren Montagsantwortler, ohne immer eine Spur zu hin­ter­las­sen. Das gilt übri­gens auch für die “Nachzügler”, die erst zum Ende der Woche ihre Beiträge ver­öf­fent­li­chen. Oftmals schaue ich auch am Wochenende noch­mals in den Originalthread.

Ich ant­wor­te nicht immer hier an die­ser Stelle auf Kommentare, son­dern direkt bei den Antworten der jewei­li­gen Blogs.

Ich habe mir mal den Spaß gemacht und alle Fragen zusam­men­ge­fasst, die hier auf dem Blog von mir beant­wor­tet wur­den. Neben der Montagsfrage sind auch ande­re Aktionen dabei, bei denen ich mit­ge­macht habe.

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