Montagsfrage #38: Vom ersten Satz an gefesselt?

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Irgendwie bin ich ja schon froh, dass die Montagsfrage heu­te ohne Bezug zu den Ereignissen auf der Insel gestellt wur­de. Für mein Gefühl ist das alles ein biss­chen “too much”, was aber für alle Ereignisse rund um das Königshaus gilt. Nein, Sophia hat sich heut für eine recht ein­fa­che Montagsfrage ent­schie­den, obwohl, so ein­fach ist sie dann viel­leicht doch nicht.

In mei­ner klei­nen Reihe “Ich wer­de Buchblogger” fin­det sich zum Thema Schreiben einer Rezension fol­gen­der Passus:

Der ame­ri­ka­ni­sche Schriftsteller William Cuthbert Faulkner hat zum Beispiel sehr tref­fend gesagt:

“Schreib den ers­ten Satz so, daß der Leser unbe­dingt auch den zwei­ten lesen will.”

Nicht umsonst behaup­tet Stephen King von sich selbst, dass ihm mit fol­gen­dem Satz der bes­te Buchanfang über­haupt gelun­gen ist.

“Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste, und der Revolvermann folg­te ihm.”

Nun, mein Blogbeitrag ist zwar schon fünf Jahre her (“Ach, ist das schon wie­der lan­ge her”, seufz­te er. “Wie doch die Zeit ver­geht.” (sor­ry, der muss­te sein)), aber die­se Aussagen sind auf ihre Art zeit­los. Tatsächlich den­ke ich sehr oft an die­sen Passus mei­nes eige­nen Beitrags, wenn man ein Einstieg gut oder auch weni­ger gut gelun­gen ist. Allerdings blei­ben die auch nicht lan­ge in Erinnerung.

Dein Einleitungssatz von Stephen King ist nur des­halb in mei­nem Kopf hän­gen geblie­ben, weil der so oft genannt wur­de. Auch von King selbst. Ansonsten gelingt mir durch einen guten Einleitungssatz zwar der Einstieg in ein Buch bes­ser, aber dau­er­haft ver­an­kern woll­te sich bis­her kein wei­te­rer. Diese Sätze huschen an mir vor­bei und erleich­tern mir den Einstieg, oder eben auch nicht. Denn ich lese ja auch die Bücher wei­ter, die den Leser mit einem miss­glück­ten Satz begrü­ßen.

Deshalb muss ich heu­te lei­der pas­sen und kann kei­ne wei­te­ren Einleitungssätze nen­nen.

Wie gehabt lese ich die Beiträge der ande­ren Montagsantwortler, ohne immer eine Spur zu hin­ter­las­sen. Das gilt übri­gens auch für die “Nachzügler”, die erst zum Ende der Woche ihre Beiträge ver­öf­fent­li­chen. Oftmals schaue ich auch am Wochenende noch­mals in den Originalthread.

Ich ant­wor­te nicht immer hier an die­ser Stelle auf Kommentare, son­dern direkt bei den Antworten der jewei­li­gen Blogs.

Ich habe mir mal den Spaß gemacht und alle Fragen zusam­men­ge­fasst, die hier auf dem Blog von mir beant­wor­tet wur­den. Neben der Montagsfrage sind auch ande­re Aktionen dabei, bei denen ich mit­ge­macht habe.

4 Kommentare

  1. Hey Frank,

    die­ses Zitat trifft es wirk­lich her­vor­ra­gend. Trotzdem bin ich dies­be­züg­lich ein wenig nach­sich­tig. Da du ja auch recht viel High Fantasy liest, wirst du wis­sen, dass die Geschichte nicht immer sofort durch­star­ten kann. Ich ver­zei­he es Autor_innen daher, wenn ihr Einstieg nicht auf Anhieb ein Feuerwerk ver­an­stal­tet. 🙂

    Montagsfrage auf dem wort­ma­gie­b­log
    Liebe Grüße,
    Elli

  2. Hey Frank,

    vie­len Dank für dei­nen Tipp zum “Praxisbuch spek­ta­ku­lä­re Landschaftsfotografie”. Das klingt wirk­lich super­span­nend!
    Ich habe mich die­se Woche nicht bewusst gegen eine Queen-bezo­ge­ne Frage ent­schie­den. Mir ist nur nichts ein­ge­fal­len, wie ich die­ses Thema mit einer Montagsfrage ver­bin­den könn­te und ehr­lich­ge­sagt inter­es­sie­ren mich die Abläufe auf der Insel aktu­ell auch nicht beson­ders. Klar war die Queen eine his­to­ri­sche Persönlichkeit, aber per­sön­lich beein­flusst oder berührt hat sie mein Leben nicht, wes­halb ich die gro­ße Hysterie nicht nach­voll­zie­hen kann.…
    Dass man aus­wen­dig kei­ne Anfangssätze weiß, kann ich gut ver­ste­hen. Da ich sie mir immer notie­re, hat­te ich einen Fundus, aus dem ich aus­wäh­len konn­te.

    Liebe Grüße
    Sophia

    1. Hi Sophia,
      da kann ich Dir nur zustim­men. Alles roya­le, das von der Insel zu uns rüber­schwappt, erreicht mich nicht wirk­lich. Ich habe gele­sen, dass sich irgend­wer dar­über auf­ge­regt hat, dass ARD und ZDF zusam­men die Beerdigung über­tra­gen haben. Da kann ich nur sagen, was für ein Glück, dass wir kei­ne ande­ren Sorgen haben. Wenn es denn so wäre.

      Viele Grüße
      Frank

  3. Hallo Frank,
    ich fin­de, dass der ers­te Satz über­be­wer­tet wird. Sicherlich ist ein gelun­ge­ner ers­ter Satz “nice to have”. Ich hat­te in mei­nem aktu­el­len Buch zum Beispiel auch so einen Satz, der bei mir gleich ein Kopfkino ent­fes­selt hat. Aber wenn der Rest des Buches dann nicht mehr zu über­zeu­gen weiß … was nützt mir dann die­ser eine Satz? :o) Ich den­ke, es ist viel wich­ti­ger, dass die Geschichte auf Länge zu über­zeu­gen weiß.
    Eine sehr inter­es­san­te Frage. Ich bin sehr gespannt, wie die ande­ren Teilnehmer dar­über den­ken :o)
    Liebe Grüße
    Tanja

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