[Rezension] Der Fluch des Feuers

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Titel: Der Fluch des Feuers
Autor: de Jager, Mark
Genre: Fantasy
Verlag: Bastei Lübbe
Wertung: ★★★☆☆
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Der Leser ist eben­so ahnungs­los wie der Protagonist und erschließt sich mit ihm zusam­men die Welt. Das klingt nach einer inter­es­san­ten Geschichte, die es zu Anfang auch ist. Leider lässt die Spannung im Laufe der Geschichte nach.

Potential

Dabei hat die Geschichte Potential. Stratus erwacht in der Wüste und kann sich an nichts erin­nern. Nur lang­sam drin­gen Erinnerungsbrocken zu ihm durch. Ebenso lang­sam ver­mag er die Macht, die in ihm schlum­mert zu erwe­cken. Dass er unbe­dingt in einem Kriegsgebiet erwacht, macht den Umgang mit sei­nen Mitmenschen eben­so schwie­rieg, wie sein auf­fäl­lig ande­rers Äußeres. Beides drängt ihn immer wie­der von Neuem in unan­ge­neh­me Situationen.

Was in der ers­ten Hälfte viel Laune berei­tet, flacht lang­sam ab und düm­pelt zum Ende vor sich hin. Ein gro­ßes oder gran­dio­ses Finale sucht der Leser lei­der ver­ge­bens. Immerhin endet das Buch nicht mit einem Cliffhanger und ist auch kein Teil einer Fantasyserie.

Einfachheit

Sprachlich bleibt das Buch ein­fach. Wer vor bild­ge­wal­ti­gen Epen zurück­schreckt (wie z.B. Die Gabe der Könige von Robin Hobb oder Der Drachenbeinthron von Tad Williams), der ist hier genau rich­tig. Der Leser wird sprach­lich nicht gefor­dert und de Jager schafft es bei wei­tem nicht, das Potential der Sprache aus­zu­schöp­fen. Es bleibt in einer ähn­li­chen Weise ein­fach, wie der Fantasy-Kenner es aus den Rollenspiel-Abenteuern und ‑Romanen kennt.

Ich wäre ja sogar geneigt, die­ses Buch für ein jün­ge­res Publikum zu emp­feh­len, wäre nicht der hohe Grad an Gewalt und Ekel vor­han­den. Somit soll­te die­ses Buch die­ser Zielgruppe bes­ser ver­schlos­sen blei­ben.

Vorhersehbar

Passend zum ein­fa­chen Schreibstil, so ist auch die Story schluss­end­lich wenig her­aus­for­dernd. Vieles an der Geschichte ist vor­her­seh­bar und weiß den Leser nicht zu über­ra­schen. Damit bleibt die Spannung ein wenig auf der Strecke.

Die Charakterentwicklung passt sich in das Gesamtgefüge ein, so dass es nicht nur weni­ge Charaktere gibt, die­se zudem auch nur rudi­men­tär aus­ge­ar­bei­tet wer­den. Eine Beziehung baut der Leser so zu kei­nem Protagonisten auf.

Fazit

Bei Erstlingswerken muss der Leser oft­mals ein Auge zudrü­cken. Das gilt auch bei die­sem Buch, vor allem in sprach­li­cher Hinsicht. Da ist noch viel Luft nach oben vor­han­den. Leider gilt es aber auch für die Charakterentwicklung und den Spannungsbogen. Immerhin bekommt das Buch dadurch eine durch­ge­hend kon­stan­te Qualität, auch wenn die­se eher mit­tel­mä­ßig ist.

Somit ist die­ses Buch für all jene Freunde der Fantasyliteratur geeig­net, denen die gro­ßen Fantasyepen zu kom­plex und zu umfang­reich sind. Wer es lie­ber ein­fa­cher mag, der kann hier getrost zugrei­fen.


attention 803720 640 Dieses Buch ent­hält expli­zi­te Gewaltbeschreibungen
sowie eini­ge Ekel erre­gen­de Szenen und
ist somit nicht für zart­be­sai­te­te oder min­der­jäh­ri­ge Leser geeig­net.

 

Das Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se von Netgalley als E‑Books zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­det sich auf der Verlagsübersichtseite.
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