[Rezension] Die Maske

maske

Titel: Die Maske
Autor: Nakamura, Fuminori
Genre: Belletristik
Verlag: Diogenes
Wertung: ★★★★☆
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Ich fand die­ses Buch ver­stö­rend. Wie in aller Herrgotts Namen kann man sein jüngs­tes Kind zu einem Geschwür erzie­hen, des­sen ein­zi­ges Ziel sein soll, Unheil über die Welt zu brin­gen? Das zeugt von jener fremd­län­di­schen Kultur, die die Herkunft des Autors ver­spricht.

 

Anders

Mein von den Medien gepräg­tes Halbwissen über Japan scheint mit die­sem Buch bestä­tigt. Vieles, was die japa­ni­sche Kultur aus­macht, ist für uns Abendländer fremd. Diese Andersartigkeit übt aber auch einen gewis­sen Reiz aus, so dass allein schon dadurch die­ses Buch etwas beson­de­res ist (zumin­dest für all jene, die nicht häu­fi­ger zu japa­ni­scher Literatur grei­fen).

Allein schon die Gestaltung der Dialoge spie­gelt das japa­ni­sche Sein wie­der, wie ich es aus hie­si­ger Literatur nicht ken­ne. Schade dabei ist aller­dings, dass die Ausarbeitung der Charaktere und der Umgebung ein wenig hin­ter der Erzählung zurück­ste­cken muss­te. Gerade dadurch, dass die Geschichte aus der Ich-Perspektive eben jenes jüngs­ten Sohns Fumihiro erzählt wird, hät­te mehr drin­nen sein kön­nen.

 

Geschwür

Dennoch gewährt Nakamura einen Blick auf die Taten und Motivation des Protagonisten und spielt dabei gekonnt mit Vergangenheit und Gegenwart. Liegt der Schwerpunkt der Erzählung am Anfang in der Vergangenheit, ver­schiebt sich die­ser nach und nach zur Gegenwart und ver­weilt dort zum Ende hin. Dadurch wird ein ange­neh­mer Spannungsbogen erzeugt.

Ein biss­chen im Unverständnis blieb mir per­sön­lich die Motivation ver­bor­gen, wes­halb es in einem japa­ni­schen Klan unbe­dingt eine Person geben muss, deren Aufgabe dar­in besteht, Unheil über die Welt zu brin­gen. Hier hät­te ich mir mehr Einblicke gewünscht. Hinter die­ser Fassade ver­steckt sich dann aller­dings ein mehr oder weni­ger gewöhn­li­cher Krimi bzw. Thriller, was dafür spricht, dass die­se Elemente eher Mittel zum Zweck sind.

 

Fazit

Das Buch hat einen gewis­sen Reiz. Auch wenn ich mir gewünscht hät­te, dass ein biss­chen mehr Charakterausgestaltung vor­han­den und mehr über die Lebensweise der Japaner ver­mit­telt wor­den wäre, konn­te mich das Buch über wei­te Strecken fes­seln. Der Wechsel der Zeitebenen gepaart mit dem eben nicht voll­kom­me­nen oder gar hel­den­haf­ten Protagonisten haben zumin­dest bei mir für eine sehr hohe Lesemotivation gesorgt, so dass ich die­ses Buch beden­ken­los wei­ter­emp­feh­len kann.

 

 


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Dieses Buch wur­de von mir als elek­tro­ni­sches Leseexemplar über­las­sen.
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