[Rezension] Lippels Traum

IMG 9651

Titel: Lippels Traum
Autor: Maar, Jeff
Genre: Kinderbuch
Verlag: Oetinger
Wertung: ★★★★★
Bei Amazon kau­fen

 

Manchmal muss ich ja schon schmun­zeln, wenn ich so man­che Kundenbewertung lese. Bei Lippels Traum ist eine Amazon-Rezension beson­ders auf­fal­lend, weil dort mit Kundenbildern auf ein “frag­wür­di­ges Lehrmaterial” hin­ge­wie­sen wird.

Stereotypen

Direkt vor­ab: Dieses Buch ist kein Lehrmaterial, son­dern ein Kinderbuch. Der Stein des Anstoßes ist aber (u.a.) die­ses Zitat:

“Aber das sind ja Ausländer, oder?”, frag­te sie.
“Ja, es sind Türken”, sag­te Lippel.
“Türken? Die kom­men mir nicht ins Haus!”, sag­te Frau Jakob ener­gisch.

Ist das Buch des­we­gen ras­sis­tisch oder frag­wür­dig? Nein, natür­lich nicht, denn Paul Maar nutzt hier ein­fa­che Stereotypen, um zu zei­gen, wel­che Art von Menschen es in unse­rer Gesellschaft gibt. Frau Jakob ist dabei nicht nur ras­sis­tisch, son­dern hat auch sons­ti­ge Vorurteile, vor allem gegen­über Kindern.

Dass gera­de sie von Lippels Eltern aus­ge­wählt wur­de, um auf ihn wäh­rend ihrer Abwesenheit auf­zu­pas­sen, ist Lippels Pech, aber des Lesers Glück. Frau Jakob ver­bie­tet näm­lich Lippel zu lesen (auch das nicht unbe­dingt päd­ago­gisch wert­voll) und so muss Lippel eine ange­fan­ge­ne Geschichte aus dem Buch “Tausendundeine Nacht” selbst erfin­den.

 

Abenteuer

Das Besondere dabei: Lippel ist ein Klarträumer. Und so denkt er sich nicht nur sei­ne Geschichte aus, son­dern er träumt sie. Und das ist der eigent­li­che Clou in die­sem Buch. Es kom­men näm­lich nicht nur klar ab- und vor­ge­zeich­ne­te Charaktere zum Einsatz, die­se han­deln auch sehr ein­deu­tig und somit nach dem Schema “Gut vs. Böse”.

Dadurch ist die­ses Buch mei­ner Ansicht auch schon für jün­ge­re Kinder als Zehnjährige geeig­net (natür­lich in Abhängigkeit von der Leseerfahrung und ‑inter­es­sen des Kindes).

In die­sem Traum erlebt Lippel sei­ne eige­ne Geschichte aus “Tausendundeiner Nacht”, wodurch das Buch zu einer span­nen­den Abenteuergeschichte wird. Einige s/w‑Illustrationen unter­ma­len das Erzählte, wobei mein Sohn die­se eher durch­schnitt­lich fand.

 

Fazit

Selbstverständlich bedient sich das Buch vor­ge­fer­tig­ten Charakteren, aber vor allem bei Kinderbüchern ist das ein pro­ba­tes und ange­brach­tes Mittel. Dadurch wird das Buch gera­de für Kinder sehr zugäng­lich.

Dabei ist das Buch sehr kind­ge­recht geschrie­ben, so dass es sich auch für Selbstleser eig­net. Es bie­tet aus­rei­chend Spannung, ohne die Kinder zu über­for­dern. Meinem Neunjährigen hat das Buch sehr gefal­len und er gibt dem Buch die vol­le Punktzahl.

 

Das Buch wur­de übri­gens ver­filmt. Auch wenn ich kein Freund deut­scher Verfilmungen bin, so wur­de das Buch wirk­lich sehr gut umge­setzt. Es wur­de zwar das ein oder ande­re Detail aus­ge­las­sen, der Film ist aber allein schon wegen Anke Engelke als Frau Jakob sehens­wert.

Den Film gibt es aktu­ell bei Amazons Prime Video zu sehen, für Prime-Kunden bekannt­lich im Jahresbeitrag ent­hal­ten.

 


Für einen ers­ten Leseeindruck emp­feh­le ich die Amazon-Direktvorschau:


 

q? encoding=UTF8&ASIN=3868202137&Format= SL160 &ID=AsinImage&MarketPlace=DE&ServiceVersion=20070822&WS=1&tag=fle 21Wer die Geschichten aus Tausendundeiner Nacht im Original lesen möch­te, dem emp­feh­le ich 1001 Nacht – Tausendundeine Nacht: voll­stän­di­ge Ausgabe mit über 700 Illustrationen. Es han­delt sich hier­bei um eine voll­stän­di­ge Ausgabe, die sich eng am ara­bi­schen Original ori­en­tiert.

 


 

[the_ad id=“1392”]

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert