Drei Handlungen, die scheinbar unabhängig voneinander sind und den Leser sehr lange im Dunkeln lassen, wie sie zusammenhängen. Dabei ist jede für sich unterschiedlich spannend. Da haben wir James, der als Mensch zweiter Klasse als Diener bei den neuen verbesserten Menschen als Diener anheuert. Als zweites haben wir Adam, ein Kind, das in einem Zug durch die USA fährt. Und Rhea, die in einer Simulation eine Klonstation beaufsichtigt.
Das Ganze spielt in einer Welt, in der sich die USA in eine extreme Zweiklassengesellschaft gespalten hat. Extrem deshalb, weil es die Überflüssigen gibt, die in besagten Zügen durch die USA fahren, um Arbeiten durchzuführen, die die Menschen irgendwie beschäftigen. Interessanterweise spricht der Autor die Verhältnisse in Europa an, wo es eine gemäßigtere Gesellschaft gibt, ohne auf die Details einzugehen. Mit diesem Handlungsstrang erfährt der Leser einiges über die Welt und ist verwundert über die Naivität des Kindes.
Fahrt nimmt die Geschichte aber erst auf, als James den Auftrag erhält, die verstorbene Tochter in einer simulierten Welt zu finden, damit sich der Vater gebührend von ihr verabschieden kann. Mit diesem Handlungsstrang erfährt der Leser nach und nach, worum es im eigentlichen Sinne in dem Roman geht. Schlussendlich ein etwas anspruchsvollerer „Matrix-Gedanke“: Woher wissen wir, dass wir in der Realität leben?
Etwas langsam und träge dümpelt die Erzählung in der Klonstation vor sich hin und bekommt erst am Ende eine Relevanz. Dadurch wird der Roman sehr zerstückelt und wirkt erzählerisch inhomogen. Hinzukommt, dass das Ende sehr schnell und teil etwas verworren daherkommt. Was sich nun sehr negativ anhört wird in eine ansonsten sehr gut erzählte Geschichte eingebettet. Vor allem die anderen beiden Erzählungen heben sich positiv ab.
Fazit
Ja, der Grundgedanke ist nicht neu, erhält aber einen neuen Aspekt, der diesen SF-Roman von der breiten Masse hervorhebt. Getrübt wird das Lesevergnügen einzig durch den einen etwas trägeren Erzählstrang und das plötzliche Ende. Dennoch eine empfehlenswerte Lektüre für Fans des Genres.
Achtung Auch wenn ich in meinem Review nicht explizit darauf eingegangen bin, so enthält dieses Buch sehr explizite und heftige Beschreibungen von Gewalt, die verstörend auf den Leser wirken können, weswegen das Buch nicht für minderjährige oder zart besaitete Leser geeignet ist.
Das englisch klingende Synonym des Autors und der englische Titel des Buch implizieren, dass dies ein Buch aus England oder den USA ist. Der Autor ist allerdings deutschen Ursprungs, weshalb das Buch direkt in seiner Muttersprache geschrieben wurde. Für den ein oder anderen Leser ist es nämlich relevant, ob ein Buch übersetzt wurde oder nicht.
Titel: Singularity
Autor: Tree, Joshua
Genre: Science Fiction
Seitenzahl: 464
Verlag: Fischer Tor
Herkunft: Deutschland
Jahr: 2021
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Hi Frank!
Das Buch hatte ich mir schon notiert! Ich hab von dem Autor ja schon ein paar Bücher gelesen. Am besten fand ich ja den Auftakt seiner Pilgrim Reihe, den fand ich damals echt mega gut! Das hat dann in den Fortsetzungen leider etwas nachgelassen …
Auch mit der Behemoth Reihe bin ich nicht so warm geworden, deshalb wollte ich es mit diesem Einzelband gerne nochmal versuchen. Allerdings, was du da beschreibst, ich weiß nicht, ob ich damit so viel Spaß haben werde ^^
Liebste Grüße, Aleshanee
Hi Aleshanee,
das weiß man ja vorher nie, aber wenn Du vor der Wahl zwischen Hobb und Tree stehst, dann nimm auf jeden Fall Hobb 😉
Viele Grüße
Frank