[Thriller] Licht und Schatten (Black Stiletto 2)

Hin und wie­der mag ich gern weni­ger anspruchs­vol­le und kom­ple­xe Bücher lesen. Der ers­te Teil von Black Stiletto war ein sol­ches Buch, das mir auch durch­aus gefal­len hat, dann sich aber irgend­wie aus mei­nem Gedächtnis geschli­chen hat. Nun hat ein wenig über­ra­schend der zwei­te Band den Weg zu mir gefun­den.

Dreigeteilt

Nach einer kur­zen Einleitung in die Geschehnisse des ers­ten Bands (die löb­li­cher­wei­se vor­han­den ist), geht es in der glei­chen Mariner wei­ter, wie der ers­te Band auf­ge­hört hat. Wieder wird die Handlung mehr­ge­teilt erzählt. Martin Talbort erzählt aus der Ich-Perspektive in der Gegenwart über sei­ne Recherchen zu sei­ner Mutter Judy, die logi­scher­wei­se noch immer an Alzheimer erkrankt im Pflegeheim unter­ge­bracht ist. In die Vergangenheit wird der Leser über das Tagebuch von Judy geführt, das Martin im Haus sei­ner Mutter gefun­den hat.

Als Neuerung kommt der FBI-Agent John mit in die Geschichte, der sei­ne Eindrücke und Kenntnisse in Form einer Dictaphone-Aufzeichnung dem Protagonisten zur Verfügung gestellt hat. Diese Dreiteilung ist durch­aus gut gewählt, aller­dings lesen sich die bei­den Tagebücher nicht immer als Tagebuch. Vor allem Judys Part liest sich oft­mals als Roman. Und als wenn es dem Autor selbst auf­ge­fal­len ist, nutzt er teil­wei­se die Anrede „mein lie­bes Tagesbuch“ nahe­zu infla­tio­när, was ins­ge­samt genau das Gegenteil bewirkt.

Eigentlich ist das Buch als Mafia-Thriller ange­dacht. Aber wie das mit den „Eigentlichs“ so ist, nimmt die­ser Handlungsfaden einen sehr unter­ge­ord­ne­ten Platz ein. Im Vordergrund steht viel­mehr die Romanze zwi­schen den bei­den Hauptfiguren Judy und John, die mei­nem Gefühl nach viel zu viel Platz ein­ge­nom­men haben.
Wie rea­lis­tisch es ist, dass ein FBI-Agent eine der am meis­ten gesuch­ten Personen des Landes schützt, muss jeder für sich selbst ent­schei­den. Logik darf man als Leser sol­cher Romane sowie­so nicht zu hoch bewer­ten.

Gut gemacht ist hin­ge­gen wie schon im ers­ten Band, dass Judy als Black Stiletto zwar außer­ge­wöhn­lich und ein wenig wie ein Marvel-Held daher­kommt, aber im Grunde genom­men ledig­lich gut trai­niert ist und eben kei­ne Superkräfte besitzt. Diese Idee hat einen reiz­vol­len Charme, der in die­sem zwei­ten Band lei­der etwas zu kurz kommt.

Fazit

Es hat durch­aus sei­nen Reiz dem Weg der Black Stiletto zu fol­gen, aller­dings nimmt die Romanze in die­sem Buch viel zu viel Platz ein. Der Thriller-Teil wird fast schon ver­nach­läs­sigt und die Black Stiletto kommt viel zu kurz. Wer den ers­ten Band moch­te, wird sicher­lich Gefallen an die­sem Buch fin­den (kön­nen). Allerdings ver­passt er auch nichts, wenn er ihn links lie­gen lässt.

Im eng­li­schen Original sind ins­ge­samt 5 Bücher im Zeitraum von 2011 bis 2014 erschie­nen. Die klei­ne Miniserie ist damit abge­schlos­sen. Davon haben es bis­her drei Bände nach Deutschland geschafft. Ob die ande­ren bei­den auch noch fol­gen, konn­te ich der­zeit nicht her­aus­fin­den.
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Titel: Licht und Schatten (Black Stiletto 2)
Autor: Benson, Raymond
Genre: Thriller
Seitenzahl: 350
Verlag: Luzifer Verlag

3/5

Originaltitel: The Black Stiletto: Black & White
Übersetzer: Peter Mehler
Herkunft: USA
Jahr: 2011 / 2018 (org./dt.)

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