Seamus “Shay” Moynihan ist die Hauptfigur in dem Thriller “Toxic” von Mark Sullivan, der zum ersten Mal 2012 in Deutschland veröffentlicht wurde. Seines Zeichens Ermittler bei der Polizei von San Diego führt er selbstverständlich kein normales Polizisten-Leben, sondern darf auf ein für Thriller und Krimis fast schon obligatorisches schwieriges Privatleben schauen.
Er ist nicht nur geschieden und kämpft um ein besseres Verhältnis zu seinem Sohn (was natürlich nicht klappt), sondern er bietet noch eine traumatische Vergangenheit und hat zudem einen Chef, der ihn gern provoziert. Wem sich jetzt schon die Fußnägel kräuseln, der sollte Abstand von diesem Thriller nehmen, denn das Leben des Ermittlers ist nicht der einzige Handlungsstrang, der ein wenig übertrieben konstruiert wirkt.
Leser, die derartige Stilmittel nicht abschreckt, dürfen sich auf einen spannenden Thriller freuen, denn Sullivan schafft es durchaus, eine enorme Spannung zu erzeugen. Unter anderem wechselt er gerne die Erzählperspektiven, so dass der Leser nicht nur nahe beim Ermittler ist, sondern auch die Qualen der Mordopfer miterleben kann (und muss). Dabei bedient er sich einer sehr umgangssprachlichen Ausdrucksweise, wodurch das Buch sehr kurzweilig wird. Ein Thriller, den der geneigte Leser gut an einem Wochenende durchgelesen hat.
Fazit
Wen es nicht stört, dass Story und Figuren in diesem Thriller ein wenig konstruiert und wie an Haaren herbeigezogen wirken, der erhält einen sehr rasanten und actionreichen Thriller mit wenig Anspruch an Logik und Authentizität. Es hat aber durchaus seinen Reiz, auch solche Thriller zu lesen, denn Sullivan versteht sein Handwerk und weiß den Leser dennoch an sein Werk zu binden. Für Genrefans sicherlich eine Empfehlung wert.