[Belletristik] Qual

Stephen King warnt sei­ne Leser in sei­nem Nachwort davor, dass er einen Schubladen-Roman in den Händen hält, der nicht mehr sein möch­te als Unterhaltung. Und obwohl King ihn als Schubladen-Roman bezeich­net, möch­te das Buch nicht so recht in irgend­ei­ne Schublade pas­sen.

Packend

Im Grunde genom­men wird das Buch in zwei Ebenen erzählt. Zum einen im Hier und Jetzt und zum ande­ren in der Vergangenheit als sich der Protagonist Blaze in einem Waisenhaus wie­der­fin­det. Dabei sind die Übergänge recht flie­ßend, so dass ich nicht immer sofort mit­be­kom­men habe, wenn King gesprun­gen ist. Ein Effekt, der beim Hörbuch sicher­lich deut­li­cher zum Vorschein gekom­men ist.

Erzählerisch ist das Buch durch­aus packend, auch wenn die Geschichte vor­her­seh­bar ist und ohne Wendungen aus­kommt. King hält ein­fach immer wie­der essen­ti­el­le Informationen zurück, um den Leser bei Laune zu hal­ten. Zumindest bei mir hat es funk­tio­niert.

Geprägt wird das Buch durch die Anwesenheit einer ver­stor­be­nen Figur im Geiste des geis­tig behin­der­ten Protagonisten. Ob es sich hier um eine meta­phy­si­sche Erfahrung han­delt oder der Protagonist zwi­ge­spal­ten ist, bleibt dem Leser über­las­sen und der Leser kann selbst ent­schei­den, was für ihn am bes­ten passt.

Erinnerung

Am Ende des Buch ist die Kurzgeschichte “Erinnerung” bei­gefügt. Diese dau­ert ca. eine Stunde und könn­te dem ein oder ande­ren Leser bekannt vor­kom­men, denn sie erzählt bei­na­he iden­tisch die Ereignisse aus “Wahn” mit dem Unterschied, dass das Übersinnliche aus der Kurzgeschichte ent­fernt wur­de.

Fazit

Stephen King woll­te ein Buch schrei­ben, das unter­hält, der Leser hat ein Buch bekom­men, das unter­hält. Und das voll­kom­men ohne Horror, Spannung und dra­ma­ti­schen Wendungen. Ein eher ruhi­ges Buch, das sich für Leser eig­net, die ungern ner­ven­auf­rei­ben­de Bücher lesen.

Dieses Buch hat Stephen King eini­ge Zeit zurück­ge­hal­ten. Geschrieben hat er ihn 2006 als er nach eige­nen Angaben tat­säch­lich aus zwei Personen bestand. Später hat er ihn wie­der­ent­deckt und 2007 unter sei­nem Pseudonym Richard Bachmann ver­öf­fent­licht. Im glei­chen Jahr ver­öf­fent­lich­te der Heyne-Verlag die deut­sche Übersetzung, wobei sich alle fra­gen, was der Titel “Qual” wohl zu bedeu­ten hat, denn einen rich­ti­gen Bezug zum Buch gibt es nicht.

Cover qual

Titel: Qual
Autor: King, Stephen
Sprecher: David Nathan
Genre: Hörbuch/Belletristik
Hörzeit: 10 Stunden und 30 Minuten
Verlag: Random House Audio
Print: Heyne

4/5

Originaltitel: Blaze
Übersetzer: Jürgen Bürger
Herkunft: USA
Jahr: 2007 (org./dt.)

Die auf die­sem Blog ver­öf­fent­lich­ten Buchbesprechungen zu Büchern von Stephen King sind mitt­ler­wei­le auf einer eige­nen Seite zu fin­den.

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4 Kommentare

  1. Hallo Frank,

    “Qual” habe ich letz­tes Jahr gele­sen und fand es sehr, sehr gut. Allein, wie Stephen King den Werdegang des Protagonisten schil­dert hat mich gequält. Da hat’s gar kei­nen zusätz­li­chen Horror mehr gebraucht.

    Schön, dass du das Hörbuch bespro­chen hast.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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