Die Messen sind noch nicht gelesen ★★★★☆

Dieser Snack offen­bart ein Wunsch, den viel­leicht vie­le Menschen haben. Raus aus dem Alltagstrott und ein neu­es Leben begin­nen. Das trifft ins­be­son­de­re für die Fälle zu, in denen Menschen jahr­zehn­te­lang das Gleiche machen. Immer den glei­chen Job, immer zum glei­chen Urlaubsort. So wie Eleanore Dünnebier, die 30 Jahren glei­chen Trotts sich nach Abwechslung sehnt.

Es wäre natür­lich inter­es­sant zu erfah­ren, wie Eleanore den Ausstieg gefun­den hät­te, wenn Gevatter Zufall nicht ein­ge­grif­fen hät­te. Auch die Aussage der Statistiker las­sen wir außer Acht, dass es in Europa deut­lich wahr­schein­li­cher ist, von einem Blitz getrof­fen zu wer­den, als mit einem Flugzeug abzu­stür­zen.

Unterhaltsam ist der Snack den­noch, auch wenn die Geschichte vor­her­seh­bar und zuwei­len recht sim­pel geschrie­ben ist. Simpel inso­fern, als dass der Text zu sehr gestrafft wur­de, so dass die Sätze sich ver­ein­zelt mehr als Aneinanderreihung diver­ser Geschehnisse lesen. Auf der ande­ren Seite, wenn die Geschichte nicht gestrafft wird, liest sie sich aller­dings recht gut. An die­ser Stelle hät­te es dem Stil des Snacks sicher­lich gut getan, wenn er um ein paar Seiten ver­län­gert wor­den wäre.

Was mir defi­ni­tiv gefehlt hat, waren Emotionen, die ledig­lich am Ende des Snacks auf­ge­poppt sind. Dadurch wirkt vor allem Eleanors Ehemann zu gefühls­kalt, wobei er doch eher als ein­fäl­tig dar­ge­stellt wer­den woll­te.

Der Witz oder die “Komik der Tragik” kommt aber den­noch zum Tragen, so dass die­ser Snack durch­aus einen gewis­sen Unterhaltungswert auf­weist.

 

Titel: Die Messen sind noch nicht gele­sen
Autor: Klusemann, Bettina
Genre: Mini-Kurzgeschichte/Drama
Verlag: booksnacks.de
Wertung: ✦✦✦✦✧

 


Dies ist der 51. Booksnack, zu dem ich eine Rezension geschrie­ben habe.
Auffallend sind die Qualitätsunterschiede der ein­zel­nen Mini-Kurzgeschichten: Von Ein-Punkt- bis zu Fünf-Punkt-Bewertungen ist alles dabei.
Wie gehabt, bewer­te ich nicht den Preis und das Preis-Leistungsverhältnis zu die­sem Booksnack. Es muss jeder für sich selbst ent­schei­den, wie­viel er pro eBook-Seite aus­ge­ben möch­te.

 

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