[Fantasy] Die Schwarze Königin

Barbara von Cilli ward gebo­ren anno 1392 und gestor­ben 1451 und war eine sehr schil­lern­de Figur der deutsch-unga­ri­schen Geschichte. Ihr Hang bzw. ihre Vorliebe für Astronomie, Alchemie und okkul­ten Wissenschaften brach­ten ihr nicht nur den Unmut ihrer Zeitgenossen ein, son­dern auch den Beinamen »Die schwar­ze Königin«. Denn schnell wur­de ihr nach­ge­sagt, dass sie eine Vampirin gewe­sen sein soll­te. Die per­fek­te Vorlage für Markus Heitz, der aller­dings eine eige­ne Interpretation in sei­nem Roman ein­flie­ßen lässt.

Diesen hat der Autor auf eine ganz beson­de­re Weise geschrie­ben. Denn es gibt neben der mit­tel­al­ter­li­chen Zeitlinie eine zwei­te in der Gegenwart. Zudem gar­niert er sei­nen Kapiteln his­to­ri­sche Ereignisse, denen er auf sei­nen Recherchen begeg­net ist. Es han­delt sich also um eine zwei­ge­teil­te Erzählung. Im Mittelalter erfah­ren wir, wie sich Barbara in ihrer Zeit behaup­te­te und als toug­he Frau ihre eige­nen Interessen ver­folg­te. (In der Tat hat sie wohl his­to­risch gese­hen das Königreich in Abwesenheit ihres Gatten Sigismund eigen­stän­dig regiert (Wer mehr über die schwar­ze Königin Barbara von Cilli lesen möch­te, fol­ge dem Affiliate Link nach Amazon)).

In der Gegenwart erle­ben wir aus Sicht von Len, wie die Vampire in der heu­ti­gen Welt leben und wie sie ver­hin­dern wol­len, dass die Einflüsse der schwar­zen Königin wie­der­keh­ren. Während die mit­tel­al­ter­li­che Erzählung gespickt ist von Intrigen und Machtverschiebungen bzw. ‑behaup­tun­gen, so kommt die Erzählung in der Gegenwart nur lang­sam in Gang. Zudem ist die zwei­te Hauptfigur anfangs etwas unbe­hol­fen und unbe­darft. So viel darf ich spoi­lern: Das ändert sich und wir haben die bei­den aus­ge­präg­ten Parteien der Vampire und der Vampirjäger. Wobei der Autor nicht nur ein­fach ein paar Vampire in sei­nen Roman gewor­fen hat, son­dern gleich meh­re­re Arten von Blutsaugern, die unter­schied­li­che Fähigkeiten und Ausprägungen haben.

Wer Markus Heitz kennt, wird wis­sen, dass der Autor dazu neigt, Aktionen der Gewalt etwas detail­lier­ter zu beschrei­ben. Und bei Vampirromanen bleibt dies eh nicht aus. Die Handlung ist auf der einen Seite zwar abge­schlos­sen, aber der Autor hat sich ein Hintertürchen offen­ge­hal­ten, viel­leicht doch irgend­wann einen Nachfolger zu schrei­ben. Die meis­ten Fragen wer­den aber geklärt und beant­wor­tet.

Fazit

Ja, der Leser soll­te Vampirgeschichten nicht abge­neigt sein. Mittelalterlichen Intrigen und Machtspielen soll­ten eben­falls nicht ver­pönt wer­den. Wer vor vie­len Figuren, Nebenfiguren und zahl­rei­chen Gattungen von Vampiren zurück­schreckt, gehört eben­falls nicht zur Zielgruppe. So gelan­ge ich im Ausschlussverfahren zu jenen, die von dem Roman begeis­tert sein wer­den, denn Markus Heitz hat mit viel Liebe zum Detail einen Vampirroman geschrie­ben, der mit dem Romantasy-Allerlei nichts am Hut hat.

achtung explizite gewaltdarstellung

⚠️Achtung⚠️Dieses Buch ent­hält expli­zi­te Beschreibungen von Gewalt und ist somit nicht für min­der­jäh­ri­ge oder zart besai­te­te Leser geeig­net.

schwarze koenigin

Titel: Die schwar­ze Königin
Autor: Heitz, Markus
Genre: Dark Fantasy
Seitenzahl: 544
Verlag: Knaur Verlag

4/5

Herkunft: Deutschland
Jahr: 2023

Markus Heitz ist ein Vielschreiber, der sich in vie­len Genres wohl­fühlt. Ich habe zwar schon so man­ches Buch gele­sen und hier vor­ge­stellt, aber es feh­len noch signi­fi­kant vie­le. Zudem gefal­len mir nicht alle sei­ne Bücher, son­dern sein Gesamtwerk hat bis­her ein gemisch­tes Bild bei mir hin­ter­las­sen. Mehr dazu in mei­ner Übersicht.

Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­den sich im Bereich “Über die­sen Blog”.

2 Kommentare

  1. Hallo Frank!
    An sich moch­te ich die Geschichte auch ganz gern, es war wirk­lich alles vor­han­den, was zu einem guten Vampirroman gehö­ren darf. Nur mit den Charakteren bin ich so gar nicht warm­ge­wor­den, weder in der Vergangenheit noch in der Gegenwart. Wäre Len zB hopps gegan­gen, mir wärs tat­säch­lich egal gewe­sen. Aber alles in allem kein schlech­tes Buch 🙂

    Liebe Grüße!
    Gabriela

  2. Hi Frank!

    Das hört sich ins­ge­samt ja sehr gut an! Alle Punkte, die du ange­führt hast, spre­chen mich an und ich wer­de mir das Buch defi­ni­tiv notie­ren, nur wann ich dazu kom­me, ist halt die Frage. Wahrscheinlich ist, dass das erst im nächs­ten zum Herbst der Fall sein wird 😀 Aber ich kann mich immer­hin lan­ge mit mei­ner Vorfreude beschäf­ti­gen *lach*

    Liebste Grüße, Aleshanee

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