[Fantasy] Stadt der Drachen

Ich war sehr erfreut, als ich gehört habe, dass die Regenwildnis-Chroniken kom­plett in Deutsche über­setzt wer­den und ich war auch ange­tan von dem ers­ten Band „Wächter der Drachen“. Allerdings hat­te ich kri­ti­sie­ret, dass es in der Erzählung kei­ner­lei schil­lern­den Figuren gibt, die die Erzählung erst so rich­tig wür­zen.

Dieser Kritikpunkt kommt im zwei­ten Teil noch sehr viel deut­li­cher zur Geltung. Es fehlt ein­fach eine cha­ris­ma­ti­sche Figur, die aus der Masse der her­vor­sticht und irgend­wel­che Gefühlsregungen beim Leser aus­lö­sen. In „Stadt der Drachen“ geht es ein­zig und allein dar­um, wie die Gruppe aus Drachen und Menschen ihre Suche nach der sagen­haf­ten Stadt Kelsingra fort­füh­ren.

Robin Hobb bleibt in die­sem Band ein­zig und allein bei die­ser Gruppe, wobei selbst hier die Erzählperspektive sich kaum ändert. Dadurch wer­den wei­te Teile der Erzählung etwas ein­tö­nig und so man­ches Ereignis wie­der­holt sich. Es gib zwar hier und da ein paar Ereignisse, aber grund­sätz­lich fehlt es an Dramatik.

Ja, ich mag es, wie Robin Hobb ihre Welten aus­schmückt und wie sie es schafft, ihre Welten zum Leben zu erwe­cken. Aber in die­sem Band der Regenwildnis-Chroniken ist es ein­fach zu wenig. Die ein­zi­ge (gelun­ge­ne) Abwechslung ist der Austausch der Nachrichten zwi­schen Erek, Vogelwart in Bingstadt, und Detozi, Vogelwart in Trehaug. Allerdings bestehen hier kaum Verknüpfungen zum eigent­li­chen Plot, so wie noch im ers­ten Band.

Fazit

In mei­nen Augen ist der zwei­te Band der Regenwildnis-Chroniken zu span­nungs­arm. Der Fokus liegt ein­deu­tig in der Erzählung bzw. im Ausschmücken der Welt, aber es fehlt wei­ter­hin sehr schmerz­haft irgend­ei­ne Figur, die den Leser emo­tio­nal erreicht. Sei es der Narr oder Paragon, in den ande­ren Büchern von Hobb, die in der Welt der Uralten spie­len, waren immer irgend­wel­che Figuren die­ser Art zu fin­den. Warum dies in den Regenwildnis-Chroniken nicht der Fall ist, ist mir ein Rätsel.

Ich hof­fe natür­lich auf Band 3, dass dort wie­der etwas mehr Schwung in die Geschichte kommt. Allerdings wer­de ich mich in Geduld üben müs­sen, denn “Kampf der Drachen” erscheint erst am 26. April 2022. Der Abschlussband “Blut der Drachen” wird dann am 27. Juni 2022 erschei­nen.

stadt der drachen

Titel: Stadt der Drachen (Die Regenwildnis-Chroniken, Band 2)
Autor: Hobb, Robin
Genre: Fantasy
Seitenzahl: 624
Verlag: Penhaligon Verlag

3.5÷5

Originaltitel: Dragon Haven (Rain Wilds Chronicles Book 2)
Übersetzer: Simon Weinert
Herkunft: USA
Jahr: 2010 / 2021 (org./dt.)

Ich habe eine Übersicht zu den Robin Hobbs Büchern aus dem Reich der Uralten erstellt. Wer den Überblick ver­lo­ren hat, wann wel­ches Buch erschie­nen und ins Deutsche über­setzt wor­den ist.

Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­den sich im Bereich “Über die­sen Blog”.

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5 Kommentare

  1. Hi Frank!

    Da sehen wir ja anschei­nend die Fortsetzungen etwas unter­schied­lich *lach* Auch hier war ich total begeis­tert! Noch mehr als vom ers­ten Band und ich fand die Entwicklungen der Charaktere hier sehr prä­sent und mich konn­ten sie auf jeden Fall fes­seln und berüh­ren!
    Schade dass es dir anders erging. Die Reihe wirst du aber schon wei­ter­le­sen oder?

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Hi Aleshanee,
      ja, komisch, dass wir in die­sen bei­den Fällen die Bücher so unter­schied­lich wahr­neh­men. Aber klar blei­be ich dabei, denn ich geh davon aus, dass die ande­ren bei­den Teile wie­der etwas bes­ser wer­den. Ist ja kei­ne Reihe im eigent­li­chen Sinne, son­dern ein Vierteiler.

      Viele Grüße
      Frank

  2. Hm, kei­ne Reihe im eigent­li­chen Sinn? ^^
    jetzt bin ich schon neu­gie­rig – denn das sehen ja vie­le tat­säch­lich unter­schied­lich.

    Was ist denn für dich eine Reihe?
    Also bei mir ist eine Reihe alles, was kein Einzelband ist. Egal obs eine Dilogie, Trilogie oder noch mehr Teile sind 😉

    1. Hi Aleshanee,
      stimmt, ich sehe Trilogien nicht als Reihe an. Selbst Mehrteiler sind in mei­nen Augen kei­ne Reihen. Eine Reihe hat in mei­nen Augen zu Beginn kein Ende, wenn Du weißt, was ich mei­ne. Wenn ein Autor oder eine Autorin eine Geschichte anfängt zu erzäh­len, dann wis­sen die­se nicht, wann es endet. Bei den Fantasybüchern ist es sehr oft so, dass die Autoren zu Beginn wis­sen, dass es ein Zwei- oder Dreiteiler ist.
      Viele Grüße
      Frank

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