[Fotografie] Scott Kelbys Reisefoto-Rezepte

Ich emp­feh­le drin­gend die sie­ben Dinge zu lesen, die der Autor zu Beginn anbringt, bevor der Leser das Buch wei­ter­liest. Mit die­sen zwei Seiten wird sehr schnell klar, in wel­chem Stil die­ses Buch geschrie­ben ist und auf wel­che Art und Weise Scott Kelby sei­ne Tipps ver­mit­telt.

Der Titel ver­rät es: Es geht um Reisefotos. Und hier gibt es grund­sätz­lich zwei Kategorien. Entweder man macht Fotos, um sich an die Reise zu erin­nern oder man macht schö­ne Fotos, die der Fotograf auch gern ande­ren zei­gen möch­te. Dieses Buch rich­tet sich an jene, die letz­te­re Fotos auf­neh­men möch­ten. Dafür gibt Kelby sehr hand­fes­te Tipps, die sich deut­lich von ande­ren Ratgebern unter­schei­den und viel­leicht hier und da auch nicht poli­tisch kor­rekt sind. Ich habe zumin­dest noch kei­nen Ratgeber gele­sen, in dem unver­hoh­len emp­foh­len wird, jeman­den zu bestechen, um an beson­de­re Orte zu gelan­gen, um beson­de­re Fotos zu machen.

Viele Tipps sind über­ra­schend direkt und Kelby schreibt sehr salopp und teils umgangs­sprach­lich. Dies kann er auch sehr humor­voll machen, wenn er z.B. dazu rät, die ein­ge­bau­ten Klappblitze der Kameras direkt zu ver­ges­sen, weil sie ein­fach nur Schrott sind. Auch räumt er gern mit den typi­schen Klischees der ver­meint­li­chen Fotoprofis auf, die grund­sätz­lich zu bestimm­ten Objektiven oder Blendeneinstellungen raten. Er nennt z.B. auch gute Gründe, um nicht zwin­gend im RAW-Format zu foto­gra­fie­ren und wann es sinn­voll ist, zum Handy zu grei­fen. So manch humor­vol­ler Tipp kann viel­leicht zu ernst genom­men wer­den. Der Leser soll­te nicht wirk­lich einen Menschen foto­gra­fie­ren, ihn anschlie­ßend ablen­ken und dann weg­lau­fen.

Ob es wirk­lich 180 Tipps sind, die in die­sem Buch prä­sen­tiert wer­den, kann ich nicht sagen, da ich sie nicht gezählt habe. Ein Blick in das Inhaltsverzeichnis ver­rät aber schon sehr viel, was den Leser mit die­sem Buch erwar­tet. Viele Tipps kann­te ich in die­ser Art und Weise noch nicht. Ich habe z.B. noch nie über eine Outdoor- (oder Angler- oder Foto-) Weste nach­ge­dacht. Oder dar­an, dass es viel­leicht eine gute Idee sein kann, den Kameranamen (als Diebstahlschutz) zu über­kle­ben.

Fazit

Mich hat die direk­te Art des Autors sehr ange­spro­chen. Er erklärt ein­fach und ver­ständ­lich teils mit viel Witz und Humor, wie auf einer Reise nicht nur gute Fotos gelin­gen, son­dern auch wel­che Ausrüstung es braucht und wie man sie schützt. Er beschreibt aber auch, was es nicht braucht und von wel­chen Ideen und Vorstellung man sich viel­leicht ver­ab­schie­den soll­te. Wer beginnt, sich für die Reisefotografie zu rüs­ten, wird kaum einen Ratgeber fin­den, in dem so unver­blümt prak­ti­sche Tipps gezeigt wer­den.

Wie ein­gangs schon erwähnt, rich­tet sich das Buch nicht an Erinnerungsfotos-Fotografen, die ein­fach nur Fotos machen möch­ten, um zu zei­gen, dass sie an bestimm­ten Orten waren, son­dern an ambi­tio­nier­te Hobbyfotografen, die schö­ne Fotos machen wol­len, die man viel­leicht auch ande­ren Interessierten zei­gen möch­te.

Die Übersetzer haben in die­sem Buch ein paar Hinweise ein­ge­streut, die sich sicher­lich nicht der Autor aus­ge­dacht hat (ver­mu­te ich jetzt mal, ohne es zu wis­sen), die ich aber gut und hilf­reich fand.

Fotografien habe ich in die­sem Beitrag nicht ver­wen­det, da das Teilen von Fotos im Netz immer kri­tisch ist, wenn kei­ne schrift­li­che Genehmigung vor­liegt. Und da mir der Autor auf mei­ne Anfrage nicht geant­wor­tet hat, ver­wei­se ich auf sei­ne Website, auf der eini­ge Fotos prä­sen­tiert wer­den, die sich auch in die­sem Buch wie­der­fin­den.

Mehr Infos zum Buch und eine Leseprobe fin­den sich auf der Website des Verlags.

buchcover

Titel: Scott Kelbys Reisefoto-Rezepte: 180 Tipps & Tricks für die schöns­ten Urlaubsfotos
Autor: Kelby, Scott
Genre: Ratgeber / Fotografie
Seitenzahl: 272
Verlag: dpunkt.Verlag

5/5

Originaltitel: The Travel Photography Book: Step-by-Step Techniques to Capture Breathtaking Travel Photos Like the Pros
Übersetzer: Isolde Kommer und Christoph Kommer
Herkunft: USA
Jahr: 2022 (org./dt.)

Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­den sich im Bereich “Über die­sen Blog”.

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