[Horror] Fragments of Horror

Junji Ito gilt als Meister des Horror-Mangas. Und das zu Recht. Im Nachwort zu diesem Buch schreibt er von einer achtjährigen Pause, die er zwischen 2006 und 2014 eingelegt hat, und dass er nicht so recht in den Flow des Geschichtenschreibens hereinkam. Wenn ich mir die Geschichten anschaue, die anschließend in einem Rutsch aus ihm herausgeflossen sind, dann möchte ich gar nicht wissen, wie es in seinem Innern ausschaut.

Die acht Kurzgeschichten in diesem Buch sind wieder von der ein oder anderen Geschichte mal abgesehen, über alle Maßen verstörend. Und dabei vollkommen abstrus, abwegig, makaber oder welches Adjektiv auch immer passend sein mag. In seinen vorhergehenden Veröffentlichungen hatte ich sehr oft angemäckelt, dass Junji Ito eine gute Geschichte mit einem nicht passenden Ende versaut. Das kann ich interessanterweise von diesen Geschichten nicht behaupten. So abwegig die Erzählungen sind, so passend hat er dieses Mal immer wieder passende Enden gefunden.

Und wie kann sich der Leser bzw. die Leserin es nun vorstellen, wie abgedreht die Handlungen sind? Ich versuche es mal so spoilerfrei wie möglich. So gibt es z.B. in »Holzmonster« eine Frau, die sich wortwörtlich in ein Haus verliebt oder in »Autopsina« eine Frau, die unbedingt obduziert werden möchte oder in »Schwarzer Vogel« ein eben solches Federvieh, das ein wenig an eine Harpyie erinnert (die mythologische und nicht den realen Greifvogel versteht sich) und die ihre Opfer auf eine sehr eklige Art und Weise füttert. Das sollte der Leser so oder so mitbringen. Also eine gewisse Toleranzschwelle zu ekelerregenden Szenen.

Fazit

Ich wiederhole sehr gerne meinen Anfangssatz. Junji Ito gilt als Meister des Horror-Mangas. Und das hat er mit diesem Manga eindrucksvoll bewiesen. Die Geschichten sind abwechslungsreich, überraschend und wieder sehr gruselig. Und somit sehr zu empfehlen.