Ich finde es erstaunlich, was der japanische Tanabe aus den Lovecroft-Erzählungen herauszuzaubern vermag. In „Die Farbe aus dem All“ wird seine Schwarz-Weiß-Darstellungen zum Glücksgriff, denn wie hätte in einem colorierten Buch eine Farbe aussehen sollen, die die Menschheit bisher noch nicht kannte? Diese kommt auf die Erde, als ein Meteorit auf die Erde einschlug, der die Wissenschaftler vor ein großes Rätsel stellte. Denn es ist kein gewöhnlicher Meteorit, wie sich relativ schnell herausstellt, sondern einer, der das Grauen mitgebracht hat.
Eingebettet ist diese Geschichte wieder in einer Rahmenhandlung, in der ein Gutachter ein verfluchtes Tal auf die Möglichkeit einer Talsperre überprüfen soll. Bei seinen Recherchen trifft er den Einsiedler, der ihm die Geschichte vom Untergang der Familie erzählt, die in der Farm lebte, in deren Nähe der Meteorit einschlug.
Es ist typisch für Lovecraft, dass der Leser im Vorfeld weiß, was passieren wird, wer überlebt und wer es nicht schafft. Was er im ersten Moment aber im Dunkeln lässt, ist die Frage nach der mysteriösen Substanz, die sich im Meteoriten verbarg. Aufklärung bekommt der Leser am Ende.
Wie schon in den anderen Lovecroft-Adaptionen von Tanabe gelingt es ihm die Atmosphäre mit seinen Zeichnungen sehr gekonnt einzufangen. Bei den Gesichtern gelingt ihm die Abwechslung nicht so gut, aber bei den Strukturen und Gegenständen übertrifft er sich quasi wieder selbst
Fazit
Auch bei der Adaption von „Die Farbe aus dem All“ konnte ich sehr viel mehr mit den Graphic Novel als mit dem Originaltext anfangen. Tanabe schafft es einfach mit seinen aufwändigen Zeichnungen den Geist der Geschichten einzufangen und wiederzugeben. Es spricht für die Adaption, das sie recht dicht an der Vorlage bleibt, so dass geneigte Leser, die wie ich eher Probleme mit den Texten haben, sehr viel Freude mit diesen Adaptionen haben werden.