[Horror] Old Country – Das Böse vergisst nicht

Ich habe im Vorfeld geschwankt, ob mir die­ses Buch gefal­len wür­de oder nicht. In einem sol­chen Fall sind ein ers­tes Indiz die Bewertungen auf Goodreads. Immerhin annä­hernd 2.000 Bewertungen kön­nen alle Editionen ver­zeich­nen. Allerdings fand ich es ver­wun­der­lich, dass vie­le der Bewertungen, die ein Mittelmaß attes­tier­ten, das Buch als sehr gru­se­lig ein­stuf­ten, so dass ich eine höhe­re Bewertung erwar­tet hät­te. Und das hat ein Grund, den ich jetzt auch ken­ne.

Die Geschichte beginnt sehr bedäch­tig mit dem Paar Harry und Sasha, die sich eine Ranch in einem Tal zule­gen und sich dort lang­sam ein­le­ben. (Sasha ist in die­sem Fall ein Frauenname.) Als die net­ten Nachbarn mit Geistergeschichten auf­war­ten, wird das Verhältnis zwi­schen den Paaren arg gestört. Bis der Geist in Erscheinung tritt.

Dem Autoren-Paar ist es sehr gut gelun­gen, zuerst ein behag­li­ches Gefühl zu schaf­fen und mit den bei­den mit­zu­füh­len, wie sie sich eine neue Existenz auf­bau­en und wie nach und nach der Geist ihr Leben bestimmt. Das Besondere an ihm ist sei­ne jah­res­zeit­li­che Manifestation. Nachdem ich als Leser den Frühling und Sommer mit­er­le­ben dürf­te, war ich sehr gespannt dar­auf, was in den ande­ren Jahreszeiten pas­sie­ren wird. Erzählt wird das Buch aus wech­seln­den Perspektiven der bei­den Hauptfiguren, die jeweils aus der Ich-Perspektiven ihre Gedanken dem Leser näher­brin­gen. Erzählerisch habe ich dies als sehr pas­send emp­fun­den.

Die Atmosphäre wird Seite um Seite immer dich­ter und die Bedrohung beklem­men­der. Die Spannung strebt auf ihren Höhepunkt zu, bis ich bemerk­te, dass gar nicht mehr so vie­le Seiten übrig sind, um ein run­des Ende zu erzäh­len. Und dies ist der gro­ße Knackpunkt an die­ser Geschichte. Das Ende woll­te sich nicht har­mo­nisch in das Gesamtwerk ein­bet­ten. Die Erzählung endet nicht direkt offen, aber halb­her­zig. Hier hät­te ich mir ein kon­kre­te­res Ende gewünscht, mit dem kei­ne Fragen offen­blei­ben.

Fazit

Über wei­te Strecken des Romans war ich von ihm gefes­selt und emp­fand den Spannungsbogen als ange­nehm anstei­gend. Es ist eine Geistergeschichte, in der das Grauen sich nach und nach stei­gert und das Leben der Protagonisten nach und nach nach­hal­tig beein­flusst. Das Ende ist zwar nicht unbe­dingt gelun­gen, aber ich kann das Buch den­noch allen Gruselfans emp­feh­len.

old country

Titel: Old Country – Das Böse ver­gisst nicht
Autor: Query, Matt und Harrison
Genre: Horror / Grusel
Seitenzahl: 429
Verlag: Heyne Verlag

4/5

Originaltitel: Old Country
Übersetzer: Michael Pfingstl
Herkunft: USA
Jahr: 2022 / 2023 (org./dt.)

Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­den sich im Bereich “Über die­sen Blog”.

Die Verweise zu Amazon sind mit Affiliate-Links ver­se­hen. Das heißt, dass mit einem Kauf über einen die­ser Links, ich von Amazon eine klei­ne Provision erhal­te. Auf den Preis hat das kei­ne Auswirkung.
Werbung

3 Kommentare

  1. Guten Morgen!
    Bei dem Buch schwan­ke ich auch, seit ich es das ers­te Mal irgend­wo auf­tau­chen sah. Aber was du erzählst – trotz des schein­bar mau­en Endes – klingt eigent­lich doch sehr anspre­chend. Ich werds mir wohl doch mal vor­mer­ken =)

    Liebe Grüße!
    Gabriela

  2. Hi Gabriela,
    als Stephen-King-Leserin gehörst Du auf jeden Fall zur Zielgruppe 🙂 Das hat­te ich auch irgend­wo gele­sen, dass die­je­ni­gen, die King mögen, auch mit die­sem Roman sich anfreun­den kön­nen. Und es gibt ja eh nicht so vie­le Horror-Romane 😉 Ich könnt mir zumin­dest vor­stel­len, dass es Dir gefällt.

    Herzliche Grüße
    Frank

  3. Hallo Frank,

    bei dem Buch war mir sofort klar, dass ich es lesen will. 😀 Schade, dass es am Ende knautscht. Aber wenn es bis dahin passt, steht dem Lesevergnügen nicht viel im Weg.

    Liebe Grüße
    Nicole

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert