Kindle vs. Kindle vs. Kindle

Nur sel­ten lese ich von eBook-Reader-Tests bei Buchbloggern. Dabei haben Buchblogger sicher­lich das ein oder ande­re Gerät bei sich lie­gen. Ich selbst fand den Einstieg in die Welt der eBook-Reader über den kind­le. Später habe ich dann auch den toli­no und diver­se Tablets mit der Kindle- und ande­ren Lese-Apps getes­tet. 

Das galt ins­be­son­de­re für Bücher, die über Adobes Buchformat (über Digital Edition) mir als Leseexemplar zur Verfügung gestellt wur­den. Vor gar nicht mal so lan­ger Zeit wur­den alle Bücher, die ich über das Bloggerportal bezo­gen habe, in die­sem Format zur Verfügung gestellt. Mittlerweile ken­ne ich nur noch die Onleihe, die das Format nutzt. Zum Glück muss ich sagen, denn das Handling mit die­sen Dateien ist recht umständ­lich, vor allem was die Nutzung auf eBook-Readern gilt.

In die­sem Beitrag schaue ich etwas genau­er auf die Kindle, wobei ich fest­ge­stellt habe, dass mit Ausnahme des Kindle Scribe die toli­no Familie geleich­wer­ti­ge Pendants im Programm hat. Und ich den­ke, dass die jewei­li­gen Geräte sich wenig tun. Wer also eine Abneigung gegen Amazon hat, kann sich einen gleich­wer­ti­gen toli­no zule­gen.

Auf den ers­ten Blick klingt es sehr unfair, wenn der Kindle Paperwhite gegen den Kindle Oasis gegen den Kindle Scribe antritt. Immerhin kos­tet der Paperwhite knapp 150 Euro, der Oasis schon 230 Euro und der Scribe 370 Euro. Bei sol­chen Preissprüngen erwar­te ich Unterschiede!

Zuerst die Technik:

  • Alle Kindle ver­fü­gen über ein spie­gel­lo­ses Display mit 300 dpi mit einer Größe von 6,8 Zoll bzw. 10,2 Zoll (nur der Scribe)
  • Das Frontlicht besteht aus 17 bzw. 25 bzw. 35 LED.
  • Der Paperwhite wiegt 158 g, der Oasis 188g und der Scribe 433 g
  • Alle drei haben eine ver­stell­ba­re Farbtemperatur.
  • und eine „wochen­lan­ge“ Akkulaufzeit.
  • und ein front­bün­di­ges Design.
  • was­ser­fest nach IPX8 sind nur der Paperwhite und der Oasis (also Vorsicht, wer auf den Scribe umsteigt)
  • Lichtsensoren mit auto­ma­ti­scher Anpassung haben nur der Oasis und der Scribe
  • Die Schreibfunktion hat nur der Scribe und er hat zudem das grö­ße­re Display.

Wenn ich mir die tech­ni­schen Daten so anschaue, dann fal­len mir nicht son­der­lich vie­le Unterschiede ins Auge, wenn ich den Aspekt betrach­te, der in mei­nen Augen für ein eReader am wich­tigs­ten ist: Das Lesen von eBooks. Vom Lesegefühl sind der Paperwhite und der Oasis in mei­nen Augen gleich­auf. Der Oasis mag viel­leicht das mar­gi­nal bes­se­re Licht haben, ein neu­es Leseerlebnis in der Dunkelheit bedeu­te­te dies nicht. Auch die Umblättertasten recht­fer­ti­gen nicht den mehr als dop­pelt so hohen Preis.

kindle vgl 03

Ein Größenvergleich zwi­schen dem Kindle Paperwhite, dem Kindle Oasis, dem Kindle Scribe und einem iPad Pro 11 Zoll (von rechts nach links).

Der Paperwhite und der Oasis haben nahe­zu das glei­che Display. Beim Lesen ist mir in kei­ner Situation auf­ge­fal­len, dass der Oasis zumin­dest auf dem Papier Vorzüge gegen­über dem Paperwhite besitzt. Kann auch sein, dass ich beim Paperwhite hier und da die Helligkeit des Displays manu­ell ver­än­dert habe, wäh­rend der Oasis das auto­ma­tisch macht. Spürbar waren die­se Vorzüge nicht.

Beim Oasis über­wo­gen ein­deu­tig die Nachteile. Dadurch, dass er auf einer Seite dicker als auf der ande­ren ist, lag er nicht unbe­dingt bes­ser in der Hand. Ebenso hat es mich erstaun­lich oft gestört, dass er nicht plan auf dem Tisch lag.

Der größ­te Nachteil vom Oasis war die Akkulaufzeit, die nur halb so lang war wie beim Paperwhite. Hier war ich sehr vom Oasis ent­täuscht. Wenn ich jeden Abend ein bis zwei Stunden gele­sen habe, dann war beim Oasis spä­tes­tens nach einer Woche Ende im Gelände, wäh­rend der Paperwhite deut­lich län­ger lief und tat­säch­lich die drei oder vier Wochen schaff­te.

Und so bin ich mit dem Oasis nie so rich­tig glück­lich gewor­den, wes­halb ich eines der vie­len Angebote ange­nom­men habe, den Oasis gegen den Scribe ein­zu­tau­schen.

Der Scribe liegt auf­grund sei­nes grö­ße­ren Displays noch­mals voll­kom­men anders auf der Hand. Lange Zeit kann ich den nicht in der Hand hal­ten (so wie noch den Paperwhite). Immerhin wiegt er mehr als dop­pelt so viel wie die ande­ren bei­den Geräte. Allerdings wirkt sich mei­ne neu­ro­mus­ku­lä­re Erkrankung auch auf die Hand bzw. Armfunktion aus, so dass die­se deut­lich schnel­ler ermü­den bzw. weni­ger Kraft haben.

kindle vgl unterseite

Der Oasis ist auf einer Seite deut­lich dicker und liegt somit nicht plan auf einem ebe­nen Untergrund. Mich hat das öfter gestört.

Fazit

Wer ein­fach nur eBooks lesen möch­te, dürf­te mit dem Kindle Paperwhite zufrie­den sein. Alternativ gibt es noch den Kindle, der ein­fach nur Kindle heißt, der aber ohne ver­stell­ba­re Farbtemperatur daher­kommt. Dieses Feature fin­de ich per­sön­lich recht wich­tig, wes­halb ich die zusätz­li­chen 50 Euro aus­ge­ben wür­de (bzw. aus­ge­ge­ben habe).

Den Oasis kann ich hin­ge­gen nicht emp­feh­len. Er bie­tet bei wei­tem nicht so viel mehr wie der Kindle Paperwhite und kos­tet noch­mals 80 Euro mehr. Dies kann ich sagen, nach­dem ich den Oasis zwei Jahre lang ver­wen­det habe und ihn nun gegen den Scribe ein­ge­tauscht habe.

Den Scribe kann ich nur jenen emp­feh­len, die ger­ne hand­schrift­li­che Notizen erstel­len möch­ten. Klar, das grö­ße­re Display hat auch sei­nen Reiz, aber das allein ist mei­nes Erachtens kein allei­ni­ger Kaufgrund. Notizen kann ich in Büchern oder Dokumenten erstel­len, die auf den Scribe hoch­la­den wer­den kön­nen. Da ich selbst viel lese, nut­ze ich die­se Funktion, damit es spä­ter etwas ein­fa­cher ist, über die Bücher etwas auf mei­nem Schwesterblog zu schrei­ben.

Wie sich der Scribe gegen­über zwei Tablets schlägt, wer­de ich in einem Folgebeitrag zei­gen.

Noch ein paar Worte zu den Formaten, denn es hält sich hart­nä­ckig das Gerücht, dass mit einem Kindle nur eBooks gele­sen wer­den kön­nen, die bei Amazon gekauft wur­den. Dem ist aber nicht so. Amazon hat sich vor gerau­mer Zeit von sei­nem mobi-Format getrennt. Es bleibt aber dabei, dass die bei Amazon gekauf­ten Bücher nicht (oder nur über Umwege) her­un­ter­ge­la­den wer­den kön­nen. 

Dennoch kann man schon seit län­ge­rem epub-Dateien an den Kindle sen­den. Darüber hin­aus akzep­tiert Amazon noch die Formate doc, docx, html, htm, rtf, txt, jpeg, jpg, gif, png, bmp und pdf. Es gilt dabei zu beach­ten, dass die Dateien nicht grö­ßer als 200 MB sind.

Wer haupt­säch­lich Texte bzw. Bücher auf dem Kindle liest, kommt mit 8 GB dicke aus.

Rezensionsexemplare wer­den von den Verlagen heut­zu­ta­ge übli­cher­wei­se als epub-Datei zur Verfügung gestellt, die ein­fach via Mail an die Kindle-Bibliothek gesen­det wer­den kann. Der Vorteil des Kindle liegt näm­lich dar­in, dass es eine Online-Bibliothek gibt, so dass die Bücher nicht alle auf den Kindle her­un­ter­ge­la­den wer­den müs­sen, son­dern nur bei Bedarf. Und wer Platzprobleme hat, kann die Downloads auch wie­der ent­fer­nen, ohne das Buch in Gänze löschen zu müs­sen.

Werbung

Amazon hat in letz­ter Zeit Probleme bei der Darstellung der Produkte in den obi­gen Kästen. Falls dort kein ent­spre­chen­der Link zu sehen ist, so kommt ihr über fol­gen­de Affiliate-Textlinks zu den jewei­li­gen Geräten: Kindle ScribeKindle OasisKindle (2022)

Hinweis: Für die­sen Vergleich lagen mir drei Geräte vor, die ich pri­vat gekauft habe. Einen Kindle Paperwhite aus dem Jahre 2016, einen Kindle Oasis aus dem Jahre 2020 und einen Kindle Scribe aus dem Jahre 2023.

Es macht Sinn, auf die Verkaufsaktionen bei Amazon zu war­ten. In die­sem Zeiträumen gibt es sat­te Rabatte auf die Eigenprodukte. Es gilt zu beach­ten, dass die Rabatte der Aktionen in den obi­gen Feldern nicht ange­zeigt wer­den.

4 Kommentare

  1. Hi Frank!

    Wir hat­ten ja letz­tens schon­mal geschrie­ben, als du Ebooks ver­schie­de­ner Anbieter ver­gli­chen hast und ich den­ke, ich blei­be dabei, erst­mal mei­nen Paperwhite zu behal­ten. Wie schon gesagt ist der 13 Jahre alt und noch super in Schuss. Bei der Akku Laufzeit kann ich nicht mit­re­den, kei­ne Ahnung wie lan­ge der hält oder nicht, weil ich zu spo­ra­disch ebooks lese und das nicht im Auge habe. Aber für ein “so altes Gerät” ist er erstaun­lich gut erhal­ten geblie­ben in all sei­nen Details.
    Auch wenn man­ches laden schon­mal ein paar Sekunden län­ger dau­ert 😀

    Vielen Dank für den Vergleich und für mich somit erst­mal eine Ersparnis, da ich mir erst dann einen neu­en kau­fen wer­de, wenn mein alter den Geist auf­gibt!

    Eins war mir jetzt aller­dings nicht so ganz klar. Du hast geschrie­ben:
    —> Amazon hat sich vor gerau­mer Zeit von sei­nem mobi-Format getrennt. Es bleibt aber dabei, dass die bei Amazon gekauf­ten Bücher nicht (oder nur über Umwege) her­un­ter­ge­la­den wer­den kön­nen.

    Die bei Amazon gekauf­ten ebooks wan­dern doch direkt auf den kind­le?

    Liebste Grüße, Aleshanee

  2. Hi Aleshanee,
    stimmt, das hat­ten wir schon und ja, mit dem Paperwhite fährst Du noch recht gut. Die Reader sind erstaun­lich lang­le­big, was ich per­sön­lich sehr gut fin­de. Den alten Paperwhite habe ich sogar auch noch hier rum­lie­gen, auch wenn ich mich an das grö­ße­re Display des Scribe gewöhnt habe.

    Ja klar, die Bücher, die ich bei Amazon kau­fe, lan­den direkt auf mei­nen Geräten. Aber es gibt vie­le, die möch­ten die ger­ne run­ter­la­den, um sie z.B. in ihrer Sammlung auf dem Rechner (z.B. bei calib­re) hin­zu­zu­fü­gen. Das geht nicht ohne extra Tools.

    Herzliche Grüße
    Frank

    1. Dir einen schö­nen guten Morgen,
      vie­len herz­li­chen Dank für Deine Verlinkung. Es freut mich immer sehr, einen mei­ner Beiträge in Deiner Stöberrunde zu sehen.

      Herzliche Grüße
      Frank

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