[Sachbuch] Bewegung macht dich stark!

Sind wir alle Faultiere? Mit die­ser Frage beginnt der Einstieg in ein Buch, das ein wenig anders auf­ge­baut ist, als ich ursprüng­lich erwar­tet habe, nach­dem ich den Klappentext gele­sen habe. Das Buch rich­tet sich an Kinder ab ca. 9 Jahren und möch­te ihnen näher­brin­gen, wel­chen Einfluss Bewegung auf den eige­nen Körper hat. Dabei wer­den auch Themen ange­spro­chen, die die Leser viel­leicht nicht erwar­tet haben.

Das Autorenduo beginnt mit eini­gen all­ge­mei­nen Infos bevor sie die Arten des Sports dar­le­gen. Hier erhal­ten die Kinder Tipps und Anregungen dazu, was ihnen womög­lich Spaß machen könn­te. Zwischendurch gibt es dabei immer wie­der Tipps und Anregungen, wie sich die Kinder zumin­dest ein wenig bewe­gen kön­nen.

Dann fol­gen Themen, die die Kinder direkt anspre­chen, weil die Autoren ein paar Mythen aus der Welt schaf­fen (z.B. Sport ist Mord) und wie sie bestimm­te Mechanismen im Körper erklä­ren (z.B. Sport macht glück­lich). In die­sen Kapiteln (wir sind etwa in der Hälfte des Buchs ange­langt) fängt es an, ein wenig abs­trak­ter zu wer­den. Kapitel wie „Guter und böser Stress?“ wer­den nicht ein­deu­tig erklärt und die Frage auch nicht beant­wor­tet.

Es mag das ein oder ande­re Kind umtrei­ben, den Sport als Lifestyle anzu­se­hen (vor allem in den sozia­len Medien) und dadurch dem Körper eher scha­den als nüt­zen. Auch hier fin­de ich, dass die Kapitel ein wenig zu abs­trakt und weni­ger kind­ge­recht wer­den. Und ich konn­te bei mei­nen Jungs das Desinteresse bei die­sen Themen ent­de­cken. Ist es z.B. wirk­lich kind­ge­recht, wenn erklärt wird, wie man in den sozia­len Medien bes­ser rüber­kommt? Sollte an die­ser Stelle nicht eher davor gewarnt wer­den, einem Körperwahn zu ver­fol­gen? Das geht soweit, dass sich Kapitel im Buch befin­den, die für Kinder über­haupt nicht inter­es­sant sind, wie z.B. die Auseinandersetzung mit der Werbung im Sport.

Das Buch ist sehr text­las­tig. Das Verhältnis von Text zu Grafiken, Bildern und Fotos ist nicht son­der­lich aus­ge­wo­gen. Die Text-Abschnitte sind zwar recht kurz gehal­ten, aber in Summe doch zu umfas­send. Hier wäre weni­ger mehr gewe­sen, denn heut­zu­ta­ge spricht man Kinder eher mit kur­zen und kna­cki­gen Texten und auf­wän­di­gen opti­schen Elementen an. Zumindest mei­ner beschei­de­nen Erfahrung nach.

Es wur­den auf dem Cover und im Inhaltsverzeichnis behin­der­te Kinder dar­ge­stellt. Leider befin­den sich im Inhalt über­haupt kei­ne Bezüge zu den Besonderheiten von behin­der­ten Kindern. Leidglich im Glossar wird plötz­lich Stress u.a. damit erklärt, dass ein behin­der­tes oder chro­nisch kran­kes Geschwisterkind in der Familie vor­han­den ist. Dies ist ein sehr inkon­se­quen­ter Umgang mit die­sem Thema. Hier gilt in mei­nen Augen eher das Motto „ent­we­der ganz oder gar nicht“. Wenn man schon behin­der­te Kinder dar­stellt, dann soll­ten ihre Bedürfnisse in einem sol­chen Buch wenigs­tens erwähnt wer­den.

Fazit

Ich fin­de, dass Kinder mit die­sem Buch nur bedingt ange­spro­chen wer­den. Sie wer­den nicht abge­holt, wie man heut­zu­ta­ge so schön sagt. Es gibt zwar eini­ge Tipps und Tricks, die Kinder direkt erken­nen und mit­neh­men, aber oft­mals waren die Themen zu abs­trakt. Zudem gab es für mein Gefühl zu viel Text im Vergleich zu den Bildern und Illustrationen. Ich kann natür­lich nur beur­tei­len, wie das Buch bei mei­nen Kindern ankam und hier war die Resonanz etwas ernüch­ternd. Das mag bei ande­ren Kindern viel­leicht anders aus­se­hen.

bewegung macht dich stark

Titel: Bewegung macht dich stark!
Autor: Linke, Katrin; Brensing Karsten
Genre: Kindersachbuch
Seitenzahl: 16
Verlag: Loewe Verlag

2/5

Herkunft: Deutschland
Jahr: 2023

Dieses Buch wur­de mir über die Plattform Netgalley als E‑Book zur Verfügung gestellt. NetGalley gibt kei­ner­lei Vorgaben über die Art und Weise, wie Bücher bewer­tet oder vor­ge­stellt wer­den. Mehr Infos dazu auf der Seite “Über die­sen Blog”.

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